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Yannick Baechler ist Schweizer Downhill-Meister

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Keiner rast so schnell die Hügel hinunter wie Yannick Baechler. Der 20-jährige Giffersner ist neuer Schweizer Meister im Mountainbike-Downhill. Trotz seiner Erfolge – die  Sportlerausbildung kann er in Freiburg nicht absolvieren, weil Downhill nicht olympisch ist.

Wind und Wetter machten bei den Schweizer Downhill-Meisterschaften die Aufgabe noch schwieriger, als sie sonst schon ist. Training und Qualifikation fanden am Freitag in Leysin auf nasser Strecke statt, dann trocknete der Wind diese ab und macht dadurch die Sprünge sehr gefährlich. Am Samstag gab es vor den Finalläufen noch etwas Regen, und die Finalläufe selbst waren von starkem Wind geprägt. Es waren Bedingungen für «Fortgeschrittene», und es überraschte nicht, dass die auch international erfolgreichsten Schweizer Downhiller die schnellsten Zeiten fuhren.

Bei der Elite der Männer war dies Yannick Baechler. Auf der 2020 neu errichteten Rennstrecke in der Waadtländer Sommer- und Winterdestination siegte er überlegen mit knapp vier Sekunden Vorsprung. «Ich habe meine Linie perfekt getroffen und keine Fahrfehler gemacht», freute sich der Sensler über seinen Triumph. «Der Schweizer-Meister-Titel war ein grosses Ziel von mir.»

Bei den Grossen angekommen

Der Sieg ist ein weiterer Beweis für die enorme Entwicklung, die Baechler in den letzten Jahren vollzogen hat. Erst im August 2020 hatte er nach etlichen Erfolgen bei den U19 sein Debüt bei der Elite gegeben, inzwischen kann er auf Stufe Europacup und Weltcup beachtliche Resultate ausweisen. Ende Juni raste er beim Saisonauftakt des IXS European Downhill Cup auf den 11. Rang. Und eine Woche später liess er beim Weltcup-Rennen im französischen Les Gets mit dem 27. Rang aufhorchen.

In den letzten internationalen Rennen war Yannick Baechler regelmässig der schnellste Schweizer. Sein Sieg in Leysin folgte denn auch einer gewissen Logik, obwohl die Gegnerschaft durchaus Rang und Namen hatte. Der zweitplatzierte Noel Niederberger (Kleindöttingen) etwa, der 3,84 Sekunden auf Baechler einbüsste, war lange als Profi unterwegs und hat erst kürzlich wieder angefangen zu arbeiten. Oder Jérôme Caroli (Le Châble), der Dritte mit satten 4,29 Sekunden Rückstand: Der Walliser, der ebenfalls ein begnadeter Freeride-Skifahrer ist, arbeitet rund drei Monate pro Jahr und ist die restliche Zeit entweder auf seinen zwei Rädern oder seinen zwei Latten als Profi unterwegs.

zvg

Keine Sportlerausbildung in Freiburg

Profi zu werden, das ist auch das erklärte Ziel von Yannick Baechler. Seine Lehre zum Polymechaniker hat er eben abgeschlossen, nun geht es für ihn darum, die Weichen für seine berufliche und sportliche Zukunft zu stellen. «Geplant war, dass ich im Herbst die Berufsmatura beginne», erklärt der 20-Jährige. «Doch da sind einige Probleme aufgetaucht. Der Kanton will mich nicht in die Sport-Kunst-Ausbildung (SKA) aufnehmen. Downhill-Mountainbike sei keine olympische Disziplin.» Beim Infotag für die Matura sei ihm zugesichert worden, dass er als Sportler von SKA-Erleichterungen wie Stundenreduktionen, Unterrichtsdispensen oder Spezialurlauben profitieren könne. «Dann erhielt ich vom Kanton eine negative Antwort auf mein Gesuch», zeigt sich Baechler enttäuscht. «Jetzt, da es mir so gut läuft und sich entscheiden soll, ob es mir später mal zum Downhill-Profi reicht, könnte ich diese Unterstützung gut gebrauchen.»

Der Giffersner hat sich nach Alternativen umgesehen und könnte an der Berufsfachschule GIBB in Bern die Berufsmaturität absolvieren – inklusive aller schulischen Erleichterungen. «Das Problem ist aber, dass ich in Bern das Schulgeld selbst bezahlen müsste. Der Kanton Freiburg beteiligt sich nicht an diesen Kosten.»

Wie es weitergeht, ist noch offen. Wenn es mit der Berufsmatura nicht klappe, könne er sich auch vorstellen, in Teilzeit zu arbeiten, sagt Baechler. «Von den rund 15 Schweizer Downhill-Bikern, die im Weltcup mitfahren, arbeitet kaum einer 100 Prozent.» Zu gross sei der Aufwand für den Sport.

Familienangelegenheit

Rund ein Dutzend internationaler Rennen bestreitet Baechler zwischen April und September in Europa. «Die Läufe des IXS European Downhill Cup versuche ich alle zu fahren, zudem nehme ich an den Weltcup-Rennen teil, die in Europa ausgetragen werden.» Rund 7000 Reisekilometer legt Yannick Baechler dafür pro Saison zurück. Fünf bis sechs Tage dauert die Vorbereitung auf ein Rennen mit Anfahrt, Trainingsläufen, Qualifikationsrennen und Finalläufen.

Mit dabei ist jeweils auch sein jüngerer Bruder Nicolas, der bei den U19 ebenfalls erfolgreich Rennen fährt. Begleitet werden die beiden von Vater Thierry und Mutter Sylvia. Downhill, das ist bei den Baechlers eine Familienangelegenheit. «Wir haben einen kleinen Bus umgebaut, damit wir darin kochen und schlafen können», erzählt Yannick Baechler. «Oder wir mieten uns an den Renndestinationen eine Wohnung.»

Für Material, Mountainbike, Service, Verschleissteile und Bekleidung müssen Baechlers tief in die Tasche greifen. Rund 15 000 Franken kostet eine Saison – pro Fahrer. «Hinzu kommen noch die Übernachtungs- und die Kilometerkosten», seufzt der Sohnemann.

Auf der Suche nach einem Profi-Team

Um seine Kosten zu senken, ist Baechler auf der Suche nach einem Team, das ihn engagiert. «Es ist die einzige Option, wenn ich Profi werden will.» In der Schweiz gebe es ein paar Teams, die im Weltcup mitfahren, sie seien aber nicht so professionell aufgestellt. «Die ausländischen Teams sind da deutlich engagierter. Deshalb schaue ich auch über die Grenze.»

Will sich der junge Freiburger für einen Profivertrag empfehlen, muss er weiter mit guten Resultaten auf sich aufmerksam machen. «Im Weltcup muss ich regelmässig in die Top 40 fahren», ist er sich bewusst. Damit ihm das gelingt, absolviert er fünf bis sechs Trainingseinheiten pro Woche. Am Wochenende sitzt er jeweils einen ganzen Tag lang im Sattel, rast auf der Berra oder im Wallis die Hügel hinunter. An weiteren drei Tagen fährt der Giffersner in seiner Region über Stock und Stein und verbessert so seine Technik. Zudem stehen zweimal Kraft- und Intervalltrainings auf dem Programm. «Downhill ist sehr anspruchsvoll. Wenn man vier Minuten Vollgas gibt, beansprucht das sämtliche Fasern des Körpers», erklärt Baechler. Und quasi als Beleg für seiner Aussage fügt er mit einem Lachen an. «Wenn ich jeweils nach der Winterpause zum ersten Mal wieder richtig fahre, habe ich hinterher Muskelkater an Stellen, von denen ich gar nicht wusste, dass ich da Muskeln habe.»

Baechler-Brothers

Wenn die Muskeln mal wieder schmerzen und die Motivation fürs Training fehlt, hat Yannick Baechler seinen Bruder, der ihn mitzieht – und umgekehrt. «Es macht vieles einfacher, wenn man zusammen trainieren und einander pushen und helfen kann.» Zudem wisse man so immer, wo man leistungsmässig stehe. «Nicolas wird immer schneller, ich muss aufpassen, dass er mich nicht überholt.»

Seit diesem Wochenende darf sich auch Nicolas Baechler Schweizer Meister im Downhill nennen. Nach dem zweiten Platz im Vorjahr feierte er in Leysin in der Kategorie Pro U19 einen überlegenen Sieg. Seine Zeit hätte bei der Elite für den 5. Platz gereicht.

Gold für Nardo

Neben den Baechler-Brothers – so heisst das Rennteam von Yannick und Nicolas offiziell – sorgte in Leysin mit Alan Nardo ein dritter Downhill-Fahrer für einen Freiburger Triumph. Der Pilot aus Onnens fuhr in der Kategorie Pro U17 zuoberst aufs Podest.

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