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«You are an Ironman!»

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Patrick Cometta hat es geschafft. Nach 9:14 Stunden lief der Triathlet aus Gurmels beim Ironman auf Hawaii ins Ziel ein und hörte die magischen vier Worte. Es war eine Grenzerfahrung, teuer, entbehrungsreich, einzigartig – und einmalig.

Der mythenumwehte Ironman-Triathlon auf Hawaii wurde am vergangenen Wochenende erstmals seit 2019 wieder ausgetragen. Gehen im Normalfall rund 2500 Athleten an den Start, waren es heuer wegen der letzten beiden Corona-bedingten Absagen und der grossen Menge von Triathletinnen und Triathleten, die sich in dieser Zeit qualifiziert hatten, fast doppelt so viele. Patrick Cometta aus Gurmels war einer der Wagemutigen, die sich den einzigartigen Herausforderungen stellten: 3,86 Kilometer Schwimmen im offenen Meer, mit Start- und Schlusspunkt an der Ostseite des Piers von Kailua; 180,2 Kilometer Radfahren entlang der Küste bei starken Winden; und zum Abschluss ein Marathonlauf über 42,195 Kilometer mit dem Zieleinlauf am Alii Drive.

Chaos im Pazifik

Insgesamt 9:14 Stunden benötigte Cometta für das Rennen. Damit klassierte sich der Seeländer bei seiner Premiere auf Big Island in seiner Alterskategorie 25 bis 29 Jahre auf dem guten 14. Rang. In der Gesamtwertung der Amateure (1114 Teilnehmer) bedeutet dies den 15. Platz. «Damit bin ich zufrieden», sagt Cometta den FN am Telefon. «Es waren sehr harte Bedingungen, die mir alles – und zwischendurch sogar etwas mehr – abgefordert haben.»

Schon das Schwimmen begann für den Freiburger suboptimal. «Unsere Alterskategorie startete als letzte, sodass ich 600 Schwimmer überholen musste.» Das stark salzhaltige Wasser und der zuweilen starke Wellengang des Pazifischen Ozeans, der die Orientierung erschwert, waren die eine Sache. Die Schläge und Tritte, die man von den vor und neben einem strampelnden Schwimmern kassiert, das andere. «Das war ein rechtes Chaos und glich phasenweise einer Massenschlägerei», erzählt Cometta mit einem Lachen. Trotzdem schaffte er es, nach 55 Minuten als 21. aus dem Wasser zu steigen.

180 Kilometer Gegenwind

Dreieinhalb Minuten später sass der 25-jährige Freiburger auf dem Rad – und bekam die gefürchteten Mumuku-Winde zu spüren. Auf den ersten 90 Kilometern durch die endlose schwarze Lavalandschaft fuhr Cometta im Gegenwind. «Als ich endlich beim Wendepunkt ankam und mich für den zweiten Teil der Strecke auf Rückenwind freute, hatte der Wind gedreht», erzählt er. Immerhin war er auf dieses Szenario nicht gänzlich unvorbereitet gewesen. «Ich hatte vor dem Rennen auf Hawaii einige Male mit Jan van Berkel (Schweizer Triathlon-Profi, Red.) auf dem Bike trainiert, und er hat mich vorgewarnt, dass die drehenden Winde keine Seltenheit sind.» Und unter dem Strich sei der Gegenwind für ihn positiv gewesen. «Sie haben das Radfahren härter gemacht, was mich als Radfahrspezialisten etwas bevorteilt hat.»

Beim Marathon stiess Patrick Cometta an seine Grenzen.
zvg

Tatsächlich konnte Cometta in der zweiten Disziplin einige Ränge gutmachen und wechselte nach 4:48 Stunden und 1772 Höhenmetern mit der neuntbesten Fahrzeit auf die Laufstrecke. «180 Kilometer durch die Einöde können ganz schön eintönig sein», seufzt er. Zeit, um in Gedanken zu schwelgen oder um sich mit der Planung der nächsten Ferien abzulenken, hatte er dennoch nicht. «Während des Rennens muss man aufmerksam sein, ich musste auf die richtige Fahrtechnik achten, mich auf mein Pacing konzentrieren und die eigenen Leistungswerte überprüfen.» Er habe sich jeweils an den nächsten Verpflegungsposten orientiert, die alle 25 Kilometer kamen. «Weil es sehr warm und schwül war und man wegen des Fahrtwindes die Hitze nicht so gespürt hat, musste ich schauen, dass ich viel trinke und ausreichend Nahrung zu mir nehme. Ich fühlte mich insgesamt aber gut.»

Leiden beim Marathon

Das sollte sich auf der abschliessenden Marathonstrecke ändern. In der Regel wird in Kona am Nachmittag der Himmel immer etwas bedeckt, die Wolken kommen vom Vulkan herab und spenden etwas Schatten. Nicht so diesmal. «Es war brutal heiss, drei Stunden lief ich an der prallen Sonne.»

Zu den körperlichen Strapazen kamen noch die mentalen. Die Laufstrecke steigt nämlich konstant etwas an, kilometerweit sieht man nur eine gerade, schwarze Asphaltstrasse, die in der Hitze flimmert. «Man quält sich Schritt um Schritt vorwärts und hat dennoch das Gefühl, nicht vom Fleck zu kommen», erzählt Patrick Cometta. «Anfangs lief es sehr gut, und ich konnte mich bis auf Rang 6 vorarbeiten. Bei Kilometer 27 hat es mich dann aber aufgestellt.» Auf den letzten 17 Kilometern habe er gelitten. Der Gurmelser büsste noch ein paar Ränge ein, lief als 14. ins Ziel ein und war damit schnellster Schweizer. Spätestens als er im Ziel die Worte «You are an Ironman!» hörte, war die malträtierte Muskulatur für einen kurzen Moment vergessen.

Luxusgut Ironman

Während die Profis auf Hawaii um den Ironman-Weltmeistertitel kämpfen, suchen die Amateure wie Cometta die Herausforderung im Duell gegen die Naturgewalten und gegen sich selbst. Und die Quälerei auf Big Island lassen sie sich einiges kosten. Allein die Startgebühr lag dieses Jahr bei 1120 Dollar. Zusammen mit Flug und Unterkunft, Verpflegung und Vorbereitungstrainings addiert sich der Betrag auf über 12’000 Franken. Das ganze Triathlon-Material nicht eingerechnet. Cometta hat mit einer Crowdfunding-Aktion 8200 Franken gesammelt. «Ich wollte aber auch mein Erspartes dazugeben und so mein Commitment abgeben, auf Hawaii das Optimum herauszuholen.»

War wohl zum letzten Mal in Hawaii dabei: Patrick Cometta.
zvg

Um das Beste herauszuholen, flog der Freiburger, der an der ETH Zürich den Master in Management, Technologie und Ökonomie absolviert, schon zwei Wochen vor dem Rennen nach Hawaii. «Es sind zwölf Stunden Zeitverschiebung zur Schweiz, und man sagt, dass man pro Stunde einen Tag benötigt, um den biologischen Rhythmus umzustellen», erklärt Cometta. «Anfangs lief der Schweiss schon beim Schlendern an der Promenade herunter. Die ersten Trainings liefen nach den Reisestrapazen und den ungewohnten Bedingungen etwas durchzogen, und ich konnte mir nicht vorstellen, in wenigen Tagen einen kompletten Ironman zu absolvieren.»

Kein weiteres Mal

Der Aufwand für den Ironman Hawaii sei enorm. «Nicht nur finanziell, sondern auch zeitlich. Drei bis vier Wochen muss man dafür einplanen, das entspricht für einen normalen Arbeiter fast den ganzen Jahresferien.» Auch deshalb wird Patrick Cometta wohl keinen Ironman Hawaii mehr bestreiten. «Es war ein tolles Erlebnis, und ich habe es genossen, die ganzen Events vor dem Rennen wie die Nations Parade in mich aufzusaugen. Aber jetzt habe ich es gesehen.» Um nochmals nach Big Island zu kommen, müsste er ein neues Ziel haben, eine neue Herausforderung, sagt er. «Als Profi würde ich den Ironman wieder machen, nur wird es sehr schwierig, mich dafür zu qualifizieren.»

Die Profi-Lizenz hat Cometta bei Swiss Triathlon beantragt und wird sie nächste Saison erhalten. Dafür hat er es zweimal schaffen müssen, bei einem Rennen nicht mehr als zehn Prozent Zeit auf die Profis einzubüssen. «Ich fokussiere mich nun mehr auf die Halbdistanzen und versuche, meinen Speed zu verbessern. Dann kann ich in ein paar Jahren zurück auf die Langdistanz.»

«Fühle eine Leere»

Nun macht Cometta mit seiner Freundin, die ihn beim Ironman betreut hat, aber erstmals zwei Wochen Ferien auf Hawaii und den umliegenden Inseln. «Momentan fühle ich eine gewisse Leere. In den letzten acht Wochen habe ich alles dem Ironman untergeordnet, habe pro Woche 25 bis 26 Stunden dafür trainiert. Nun geniesse ich es, zwei Wochen lang kein Velo anzurühren und keinen Sport zu machen.»

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