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Zeugen einer Zeitenwende

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Mit ihrer Sammlung von über 1,5 Millionen Bildern ist die Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg die wichtigste Archivarin historischer Fotografien im Kanton. Immer wieder kommen kleinere und grössere Fotofonds dazu. Zu den wichtigsten Neuzugängen der letzten Zeit gehört der Fonds Macherel, der sich seit 2014 in der Bibliothek befindet. Er umfasst rund 1200 Bilder von 1891 bis in die 1960er-Jahre, aufgenommen von drei Generationen der Fotografenfamilie Macherel. Die Bibliothek hat nun den kompletten Bestand, darunter viele Negative auf Glasplatten, digitalisieren lassen und so erstmals zugänglich gemacht.

Eine Zeit des Wandels

Im Vergleich zum Fonds Mülhauser mit etwa 700 000 Bildern oder auch zum Fonds Thévoz mit immerhin 60 000 Bildern handle es sich beim Nachlass der Familie Macherel zwar um einen eher kleinen Bestand, sagt Claudio Fedrigo, der Verantwortliche für die Fotosammlungen der Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg. «Trotzdem ist er wichtig, weil er eine Zeit illustriert, in der sich in Freiburg vieles im Umbruch befand.» Die Aufnahmen aus dem späten 19. und dem frühen 20. Jahrhundert erzählen von technischem Fortschritt, wachsender Mobilität und einer intensiven Bautätigkeit, die das Gesicht der Stadt grundlegend veränderte. «Der Fonds Macherel ist zusammen mit den Fonds Lorson und Ramstein der wichtigste für jene Zeit», so Fedrigo.

Dass die Bilder der drei Macherel-Fotografen Cyprien Prosper (1861–1936), Prosper Eugène (1907–1965) und Prosper Paul (1938–1986) überhaupt in die Kantons- und Universitätsbibliothek gelangten, ist Prosper Pauls Witwe Marie-Josée Macherel zu verdanken, die der Bibliothek den Nachlass schenkte. «Ich kontaktierte sie, weil ich bei verschiedenen Projekten immer wieder auf Macherel-Fotografien gestossen war», erzählt Claudio Fedrigo. «Sie lud uns ein, und wir fanden in einem Schrank mehrere Kartons voller Aufnahmen, vor allem Glasplatten in ihren Schachteln.» Die Begeisterung über den Fund sei gross gewesen, besonders, weil sich die Sammlung in einem sehr guten Zustand ­befunden habe. «Nur wenige Bilder waren beschädigt», so Fedrigo. «Drei besonders wichtige liessen wir restaurieren.»

Das fotografische Erbe erhalten

Mit solchen Restaurierungsmassnahmen, besonders aber mit dem Digitalisieren, trägt die Kantons- und Universitätsbibliothek zum Erhalt des fotografischen Erbes des Kantons bei. Kleinere Bestände wie jener der Macherels werden wenn möglich komplett digitalisiert. Bei grösseren Sammlungen sei dies aus Zeit- und Kostengründen nicht möglich, so Fedrigo. Dort gehe man schrittweise vor und digitalisiere vorerst eine Auswahl. Von den 60 000 Bildern von Jac­ques Thévoz (1918–1983) sind derzeit etwa 8000 digitalisiert. Gerade dieser Fonds enthalte aber viele Negative, die allmählich kaputt gingen, sagt Fedrigo. Um die Bilder des wichtigen Freiburger Fotografen nicht zu verlieren, werde die Digitalisierung dieser Sammlung vorangetrieben.

Die 1200 Bilder der drei Macherel-Fotografen hingegen sind allesamt digital vorhanden und zu einem grossen Teil direkt auf der Website der Kantonsbibliothek konsultierbar. Eine Auswahl von rund hundert Aufnahmen ist ausserdem noch bis zum 3. September im Museum für Kunst und Geschichte ausgestellt. Zu der Ausstellung ist auch ein Katalog erschienen.

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