Zisch startet in eine neue Runde

Die «Freiburger Nachrichten» sind zurück in den Orientierungsschulen: Zum Projektauftakt von «Zeitung in der Schule» (Zisch) haben sich neun Klassen der OS Tafers bei einem Workshop erstmals intensiv mit dem Thema Zeitung auseinandergesetzt.

Ein etwas anderer Unterrichtsmorgen an der Orientierungsschule in Tafers: Anstatt im Mathe-, Französisch- oder Englischunterricht versammeln sich die Schülerinnen und Schüler zur ersten Stunde in Finken auf dem Pausenplatz und tragen die aktuelle Tagesauflage der «Freiburger Nachrichten» mit sich. Es ist der erste Tag der diesjährigen Ausgabe von «Zeitung in der Schule».

Lesen, schreiben, filmen

Im Rahmen dieses Projekts erhalten die neun teilnehmenden Klassen aus Tafers sowie 16 weitere Klassen an weiteren Orientierungsschulen Freiburgs von nun an täglich bis Mitte Dezember ihre persönliche Zeitungsausgabe ins Klassenzimmer zugeschickt. Im Verlaufe des Projekts werden sie nicht nur Zeitung lesen, sondern selber für die Zeitung interviewen, fotografieren und schreiben.

Zudem haben die OS-Klassen in diesem Jahr zum ersten Mal die Möglichkeit, ergänzend zum Artikel auch Videomaterial mitzuliefern. Das Videoteam schneidet dieses dann nach Anweisungen der Schülerinnen und Schüler zu einem kurzen Clip zusammen.

Analysieren im Atelier

Während der Projektdauer wird die Zeitung – wortwörtlich – Unterrichtsgegenstand sein. So auch beim Auftaktworkshop, den die Lehrpersonen in Tafers organisiert haben. Nach dem Gruppenfoto vor dem Schulhaus begeben sich die Jugendlichen klassenweise mit ihren Zeitungen in drei verschiedene Ateliers. 

Die Klasse 16 besucht als Erstes das Bilder-Atelier. Hier sollen die Schülerinnen und Schüler in Gruppen analysieren, was für Bilder in der Ausgabe verwendet werden. «Wir haben Werbung, die Gottéron-Mannschaft und ein Erdbeben gefunden», sagt ein Schüler. Die Klasse soll sich auch überlegen, um welches Format es sich handelt, ob das Bild scharfgestellt ist und was das Foto aussagen soll. Der zwölfjährigen Giulia und der 13-jährigen Luana gefällt besonders das Foto mit den Pyramiden. Sie schreiben dazu auf einen Notizzettel: «Querformat, schön, grosses Bild, scharf».

In einem anderen Atelier wählt währenddessen die Klasse 13 aus, welche Gruppe welche Textart behandeln soll: Zur Wahl stehen Nachricht, Meldung, Bericht, Interview und Reportage – oder doch lieber Comic und Witz? Ziel ist es, ein Beispiel für die entsprechende Textsorte in der Tagesausgabe zu finden. Die Comic-Gruppe der beiden 13-jährigen Rafael und Manuelo und zwölfjährigen Elias und Yann muss nicht lange suchen: Auf der Frontseite gibt es eine Karikatur. Das ausgeschnittene Bild kleben sie auf ein Plakat und notieren darunter, wieso sie das Bild ausgewählt haben.

Auf der Wendeltreppe hoch geht es zum letzten Atelier in der Galerie. Hier geht es turbulent zu: Da mehrere Lehrpersonen an dem Tag krank sind, befinden sich drei Klassen gleichzeitig im Raum. Die Schülerinnen und Schüler überlegen sich hier, wie eine Zeitung aufgebaut ist. «Es hat viele Bilder», sagt eine Schülerin. «Es hat viele Buchstaben», sagt ihr Kollege.

Beim darauffolgenden Quiz «Wer findet die Schlagzeile zuerst?» blättern die Schülerinnen und Schüler aufgeregt die Zeitungsblätter um und suchen die richtige Seite. «23!», klingt es unisono von allen Seiten.

Der erste Projektmorgen von «Zeitung in der Schule» in Tafers endet schliesslich mit der grossen Pause.

Bei der diesjährigen dritten Ausgabe von «Zeitung in der Orientierungsschule» (Zios) nehmen 26 Klassen von verschiedenen Freiburger OS sowie eine Klasse aus dem Schulheim Les Buissonnets teil. Bis zum 16. Dezember erhalten die Schülerinnen und Schüler täglich eine persönliche Zeitungsausgabe. Zudem recherchieren, interviewen, fotografieren und filmen die Klassen für ihre eigenen Artikel. Sie werden ab Mitte Oktober bis zum Projektende im Dezember in den FN publiziert. Das Projekt endet schliesslich am 16. Dezember mit einer Abschlussbeilage. jg