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Zu vielen fehlt das Playoff-Gen

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Spielerisch kann Gottéron mit jeder Mannschaft der Liga mithalten. In der Qualifikation genügt das in der Regel auch, um die nötigen Siege einzufahren. Anders sieht es in den Playoffs aus, wenn sich die Physiognomie der Spiele dahin gehend verändert, dass Qualitäten wie Kampf, Härte und Hingabe an Bedeutung gewinnen. In diesen Bereichen weisen die Freiburger einiges an Steigerungspotenzial auf. Gar noch akzentuiert werden diese Defizite in einer Serie gegen Genf, das mit seiner Mentalität für die Playoffs geschaffen ist. Insofern ist die 3:0-Führung für das Team von Trainer Chris McSorley in der Viertelfinalserie (best of 7) gegen Gottéron nicht eine derart riesige Überraschung.

Mut und Opferbereitschaft

Am offensichtlichsten ist der Unterschied zwischen Genfern und Freiburgern im Slot, also der Zone direkt vor dem Torraum ersichtlich. Im bisherigen Verlauf der Serie war dieser gefährliche Raum ganz klar das Revier von Servette. «Genf spielt vor den Toren sehr gut und holt sich deshalb viele Rebounds», bestätigt Gottérons Trainer Gerd Zenhäusern. Die Präsenz im Slot zahlte sich für die Genfer nicht nur am Dienstag aus, als alle Tore beim 4:1-Sieg das Ergebnis des permanenten Drucks auf den Kasten von Goalie Benjamin Conz waren. «Die Genfer sind bereit, den Preis für ihre Tore zu bezahlen», erklärt Zenhäusern und spricht mit diesen Worten die Opferbereitschaft der Genfer an, die eben dorthin gehen, wo es wehtun kann. Dazu gehört auch, sich ohne Rücksicht auf Verluste in die Schüsse des Gegners zu werfen. «Servette blockt dadurch sehr viele Abschlussversuche.» Und deutlich mehr, als es die Freiburger tun. Der absolute Wille, einen Schuss der Genfer mit dem Körper zu blockieren, fehlt bei vielen Gottéron-Spielern. «Es geht mir nicht darum, dass ein Killian Mottet oder Andrei Bykow ihre Gegenspieler fertigmachen. Aber sie sollen sich in die Schüsse werfen. Dafür braucht es aber auch Mut.» Bis zu einem gewissen Punkt könne man das trainieren, sagt Zenhäusern. «Aber wenn der Spieler das nicht in den Genen hat, ist es nur sehr schwer zu ändern.» Spieler wie die Genfer Damien Riat und Noah Rod oder aber Gottérons Yannick Rathgeb und Andrea Glauser stünden für die Generation der jungen Spieler, die neben ihren technischen und taktischen Qualitäten auch den nötigen Mut mitbringen würden. «Diese Spieler kennen keine Angst», sagt Zenhäusern.

Keine Frage der Taktik

Heute muss Gottéron siegen, will es das schnelle Saisonende verhindern. Trainer Zenhäusern will bei dieser Gelegenheit zwanzig Krieger sehen, die sich für den ersten Sieg in der Serie aufopfern. «Das sollte eigentlich immer so sein, umso mehr noch in den Playoffs.» Ein Sieg, davon ist er überzeugt, könnte die Serie völlig neu lancieren. «Man weiss nie, was noch alles passieren kann. Gewinnen wir, kommen bei Servette womöglich Zweifel auf.» Die Genfer seien bisher in den angesprochenen Playoff-Details zwar überlegen gewesen, trotzdem sei die Moral bei seiner Mannschaft noch intakt. «Spielerisch haben wir ein so gutes Powerplay wie Servette. Und im Spiel 5 gegen 5 müssen wir uns nicht verstecken. Dass wir Druck machen können, haben wir bereits gezeigt.» Hoffnung gibt Zenhäusern insbesondere das Auftreten seiner Mannschaft im ersten Heimspiel dieser Viertelfinals, als Gottéron bei Spielmitte 3:0 geführt hatte, ehe es den Vorsprung auf dumme Art und Weise noch aus der Hand gab. «Servette läuft zwar viel, ist aggressiv und steht mit den Verteidigern hoch, dennoch haben wir gesehen, dass wir in Puckbesitz gut aus unserer Zone herauskommen.» Der Gottéron-Trainer sieht deshalb keinen Grund, für dieses kapitale Spiel der letzten Chance seine Taktik über den Haufen zu werfen. «Wir müssen so spielen wie in der ersten Hälfte des ersten Heimspiels.» Dafür sieht er Wechsel in der Aufstellung vor. Auf den Ausländerpositionen ist mit keinen Änderungen zu rechnen, die Linienzusammenstellung allerdings dürfte Überraschungen bereithalten.

Mit dem 0:3 in der Viertelfinalserie im Nacken durchbrochen hat Zenhäusern zudem das Vorbereitungsritual. Gestern war das Eistraining fakultativ, zuvor profitierten Trainer und Team vom sonnigen Wetter, um bei einem Spaziergang die Köpfe zu lüften und sich auszutauschen. Darauf zu spekulieren, dass der eine oder andere Spieler dabei sein Playoff-Gen entdeckt hat, wäre sicherlich vermessen. Aber mit diszipliniertem Spiel sollte es möglich sein, Servette nach sieben Niederlagen in Folge endlich wieder einmal zu schlagen und damit noch einmal nach Genf zurückkehren zu können. Zu mehr gibt die Statistik wenig Anlass zur Hoffnung. Seit 2004 gelang es nur drei Mannschaften (Lugano, Zug und Davos), einen 0:3-Rückstand in einer Playoff-Serie noch zu ihren Gunsten zu drehen.

 

Julien Sprunger: «Es muss Wechsel geben»

Kaum ein Gottéron-Spieler kam in der Viertelfinalserie gegen Servette bisher auf Touren. Am Offensichtlichsten ist dies aber bei der Formation mit Captain Julien Sprunger (1 Tor, 0 Assists, Minus-4-Bilanz), Andrei Bykow (0 Tore, 0 Assists, Minus-4-Bilanz) und Benjamin Plüss (0 Tore, 0 Assists, Minus-3-Bilanz). «Der Frust ist gross», sagt Sprunger unumwunden, der nicht erst seit dem hohe Wellen werfenden Check in Spiel zwei gegen Genfs Daniel Rubin so gut wie untergetaucht ist.

«Wir schaffen es ganz einfach nicht, produktiv zu sein. Wir suchten nach Lösungen, fanden sie aber nicht.» Servette hätte ihnen nur sehr wenig Raum gelassen und dadurch verunmöglicht, wie üblich Tempo aufzunehmen. Die von Zenhäusern angekündigten Mutationen in der Linienzusammenstellung dürften deshalb auch die Paradelinie betreffen. «Bei einem 0:3-Rückstand in der Serie muss es Wechsel geben. Das birgt aber auch Risiken in sich. Entweder es klappt, oder aber genau das Gegenteil ist der Fall.»

Frustriert ist nicht nur die Linie um den Captain, sondern die ganze Mannschaft. «Mit 0:3 zurückzuliegen ist nicht einfach. Die 1:4-Niederlage vom Dienstag war ein richtiger Nackenschlag», so Sprunger, der dennoch an die Wende glauben will. «Ich hoffe, das gilt für alle anderen auch. Wir haben schliesslich nicht 50 Qualifikationsspiele gekämpft, um dann in den Playoffs in nur vier Partien auszuscheiden.» Ein Sieg heute sei nicht zuletzt für die Fans wichtig. «Am vergangenen Samstag konnten wir spüren, wie sie hinter uns gestanden sind.»

Die Situation sei mental fordernd, hält Sprunger, der nicht über den Check gegen Rubin sprechen will, fest. «Genf spielt hart, schnell und sauber. Wir sind ja nicht die einzige Mannschaft, die mit Genfs Spielweise ihre Mühe hat.» Zwei Dinge hätten bisher den Unterschied ausgemacht. «Servette ist stark bei den Abprallern und hat das bessere Powerplay.» Sprunger weiss deshalb: Ändert sich das heute nicht, dürfte die Saison von Gottéron vorbei sein. fs

Vorschau: Vauclair verletzt, Rod gesperrt

G ottéron muss heute Abend (20.15 Uhr) im St. Leonhard siegen, will es die Best-of-7-Viertelfinalserie gegen Servette verlängern und sich in fünftes Spiel in Genf erkämpfen. Dabei müssen die Freiburger auf Tristan Vauclair verzichten, der sich in Spiel drei vom Dienstag eine Knieverletzung zugezogen hat und damit wie Jérémie Kamerzin und Michaël Loichat nicht zur Verfügung stehen wird.

Aufseiten der Genfer muss Chris McSorley ohne Noah Rod auskommen. Der junge Stürmer wurde von der Liga für ein Spiel gesperrt, nachdem er Gottéron-Verteidiger Andrea Glauser absichtlich den Ellbogen ins Gesicht gerammt hatte. In Anbetracht des Vergehens kam Rod damit sicherlich gut davon. fs

 

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