Nach dem guten Abschneiden an der OL-Langdistanzmeisterschaft im Engadin konnten die Freiburger, die steiles und technisch anspruchsvolles Gelände gewohnt sind, eine Woche später die hohen Erwartungen übertreffen. Beim Kampf um die Medaillen ging es im Mitteldistanz-OL oft um Sekunden, und kleinere Fehler konnten dabei mehrere Ränge bedeuten.
Wenn in einem Spielfilm Zwillingsbrüder vorkämen, die an einer Schweizer Meisterschaft mit Intervallstart zeitgleich den Titel holten, würden die meisten Filmbesucher das zwar als unterhaltsam, aber doch etwas realitätsfremd bewerten. Genau dies gelang am Sonntag Tobias und Florian Nagel aus Murten, indem sie sich in der Kategorie H14 mit der identischen Zeit von 22:03 den Sieg teilten und gleich zwei Goldmedaillen nach Hause brachten. Mit nur zwei Sekunden Vorsprung auf den vierten Rang gelang Elias Schafer aus Marly knapp der Sprung aufs Podest. Er sorgte damit bereits das vierte Mal in dieser Saison für einen Freiburger Dreifachsieg an einem nationalen OL.
Bei den H45 gewann Roger Vogel vom OLC Omström Sense mit einem beachtlichen Vorsprung von fast drei Minuten. Für die vierte und fünfte Goldmedaille sorgten Godefroy Schrago (CA Rosé) bei den H35 und Kati Cejka aus St. Ursen bei den D60.
Soldini wieder auf Podest
Nach seinem Titelgewinn an der Langdistanz-Meisterschaft holte sich Jonas Soldini (CA Rosé) mit nur 14 Sekunden Rückstand auf den Seeländer Fabian Aebersold und mit über einer Minute Vorsprung auf Sven Wey die Silbermedaille. Damit sollte für Soldini, der bis zu diesem Sommer ein Jahr in einem schwedischen OL-Gymnasium verbrachte, der Eintritt in das Schweizer Juniorenkader eine blosse Formsache sein. Auch seine Klubkollegin und ehemalige OL-Weltmeisterin Marie-Luce Romanens aus Villars-sur-Glâne erreichte mit ihrem zweiten Rang bei den D45 erwartungsgemäss einen Podestplatz. Ein weiteres Topresultat gelang Thomas Bührer, dem Ehemann von Marie-Luce Romanens, der mit zwei Sekunden Rückstand den Podestplatz bei den H50 hauchdünn verpasste.
