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Zwischen Gewerkschaften und Direktion

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In ruhigen Zeiten investiert Philipp Huber etwa eine Stunde pro Woche in sein Amt als Präsident des Personalverbands der Polytype in Freiburg; im Moment sind es rund fünf Stunden pro Tag. Zu Beginn der letzten Woche hat die Direktion die beiden hausinternen Verbände (siehe Kasten) darüber informiert, dass Polytype 50 Stellen abbauen muss, den grössten Teil davon in der Polytype Converting AG (die FN berichteten). Seitdem folgen Sitzungen, Diskussionen und Telefonate mit Direktion und Gewerkschaften.

Provisorisches Modell

Am Dienstag habe die Direktion ein provisorisches Restrukturierungsmodell abgegeben mit den Leuten, die von der Restrukturierung betroffen sein könnten. «Wir schauen nun jede Situation individuell an», sagte Philipp Huber. Primäres Ziel sei es, mit der Direktion nach Lösungen zu suchen, um Kündigungen durch Rotationen innerhalb der Wifag-Polytype-Gruppe oder Frühpensionierungen zu umgehen. Natürlich werde in erster Linie darauf geachtet, dass das Unternehmen konkurrenzfähig bleibe, räumt Huber ein. «Wir versuchen aber alles, um Härtefälle zu vermeiden.»

Sozialplan ausarbeiten

Trotz diesen Bemühungen: Kündigungen werden sich nicht vermeiden lassen. Für die betroffenen Personen gelte es einen guten Sozialplan auszuarbeiten. Bei den letzten Entlassungen sei jeweils Hilfe bei der Jobvermittlung gewährt worden. «Dies möchten wir auch diesmal anbieten», so Huber. Nach der Bekanntgabe der Restrukturierungsmassnahmen hätten sich bereits diverse Unternehmen gemeldet, welche Fachkräfte benötigten. «Bis das Konsultationsverfahren abgeschlossen ist, können wir nichts Konkretes unternehmen. Das Interesse dieser Unternehmen lässt jedoch hoffen.»

Ein weiterer wichtiger Punkt des Sozialplans sei die Abgangsentschädigung. «Gerade Leute ab einem gewissen Alter und mit Familie brauchen eine angemessene Summe, um auch einige Monate Arbeitslosigkeit gut überstehen zu können», betont Huber. Dabei sei es wichtig, ein Mittelmass zu finden: «Wir wollen diesen Angestellten so gute Bedingungen wie möglich bieten, ohne jedoch dabei der Firma zu schaden.» Müsse diese zu viel in den Sozialplan investieren, fehle danach womöglich das Geld, um in die Forschung zu investieren und damit die Zukunft der verbleibenden Mitarbeiter zu sichern, sagt Huber.

Um allen Seiten gerecht zu werden, arbeiten die Hausverbände eng mit der Direktion und den Gewerkschaften zusammen. «Wir sind offen für alle Gespräche: Es soll uns niemand vorwerfen können, wir hätten nicht alles versucht.»

Nicht erster Stellenabbau

Seit 2004 ist Philipp Huber Präsident des Personalverbands und hat schon einige Restrukturierungen miterlebt. Diesmal ist es für den Mitarbeiter im Verkaufsinnendienst jedoch etwas anders: Der Stellenabbau betrifft seine eigene Abteilung. Zum einen sei es nicht immer einfach, alle Informationen für sich zu behalten, gibt er zu. «Aber hier muss ich absolut konsequent bleiben.» Zudem sei es manchmal auch schwierig, die Motivation zu finden. «Wenn wir aber nicht weitermachen, haben wir keine Chance.»

Noch bis zum 13. Dezember laufen die Verhandlungen, danach sind die ersten Resultate des Konsultationsverfahrens zu erwarten. Kündigungen werden jedoch frühestens am 6. Januar ausgesprochen. Ob die Direktion die Betroffenen noch vor Weihnachten informieren werde, sei aber noch nicht klar. «Die Verbände sind am Prüfen, was besser ist: die Ungewissheit oder die Gewissheit.»

Hausverbände: Aufgaben werden geteilt

A m Standort Freiburg verfügt die Wifag-Polytype-Gruppe über zwei hausinterne Verbände, den Personalverband und die Betriebskommission. Letztere behandelt Belange der Fabrikation. Der Personalverband hingegen vertritt die Interessen der Mitarbeiter der Büros. Die beiden Hausverbände beteiligen sich an den Lohnverhandlungen und Firmenreglementen oder organisieren Anlässe wie den Betriebsausflug. Beide Verbände sind in die aktuellen Verhandlungen zur geplanten Massenentlassung einbezogen. rb

 

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