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Zwölf Monate vor Turnierbeginn ist keine deutsche EM-Elf erkennbar

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Wer rettet den Deutschen die Heim-EM im nächsten Jahr? Nach dem Scheitern an der WM vermurkst Trainer Hansi Flick auch den Aufbruch zum Heimturnier 2024.

Hansi Flick, der Bundestrainer, beanspruchte nach dem 0:2 von Gelsenkirchen gegen Kolumbien ohne erkennbare Selbstzweifel auch noch eine dritte Chance als Bundestrainer – obwohl die Stimmung in Deutschland fast auf den Nullpunkt gesunken ist. «Ich kann versprechen, dass wir im September eine andere Mannschaft sehen werden», sagte Flick.

Zeitgleich warf Rudi Völler, sein wichtigster Schutzpatron beim Deutschen Fussball-Bund (DFB), am Ende des Testspiel-Fiaskos der deutschen Nationalmannschaft eine andere «Qualitätsfrage» auf. Der DFB-Sportdirektor und Ex-Teamchef zielte nach dem 0:2 gegen Kolumbien nur auf die Spieler. Flick dagegen sei doch als Trainer «am Ende die ärmste Sau», meinte der 63-Jährige.

In der Kabine richtete Hansi Flick in Völlers Beisein noch ein paar Worte an sein nicht EM-taugliches Team, bevor die Akteure um Champions-League-Sieger Ilkay Gündogan noch in der Nacht schnellstmöglich in die Ferien entschwanden. Zurück blieben viele Fragen, auf welche die DFB-Entscheider um Präsident Bernd Neuendorf, Liga-Boss Hans-Joachim Watzke und Krisenmanager Völler in den fast drei Monaten bis zu den nächsten Länderspielen gegen Japan und Frankreich Antworten geben müssen.

Nicht mehr Weiter-so

Ein einfaches Weiter-so müsste sich nach den Erfahrungen in der Spätphase von Flicks Vorgänger Joachim Löw, der nach dem WM-Vorrunden-Aus in Russland 2018 bis zum drei Jahre später folgenden EM-Achtelfinal-K.o. den Umkehrschub nie mehr zünden konnte, eigentlich verbieten. Jürgen Klopp würde deutsche Fan-Herzen sofort höher schlagen lassen, ist aber weiterhin gebunden beim FC Liverpool. Julian Nagelsmann wäre nach seiner Freistellung beim FC Bayern zumindest frei. Stefan Kuntz? Ralf Rangnick? Roger Schmidt?

Im Presseraum der Schalke-Arena wurde Flick in der Nacht zum Mittwoch gefragt, ob er persönliche Konsequenzen ausschliesse. «Natürlich ist es eine Situation für mich, die ich so in dieser Form noch nicht erlebt habe. Ich gewinne Spiele sehr, sehr gerne. Und ich hasse wirklich, zu verlieren», antwortete der 58-Jährige. «Ich habe gesagt, ich gehe kompromisslos im Juni diesen Weg», schloss er an. Und: «Mir macht es einfach auch Spass, eine Mannschaft auf ein Turnier vorzubereiten.»

Nein, Flick will nicht von selbst den Weg freimachen. Den massiven Vertrauensverlust – gerade auch bei den Fans – hält er für reparabel. «Ich bin überzeugt, die Fans wollen uns sehen», sagte er. Ob «uns» auch ihn noch mit einschliesst?

Flickwerk

Schliesslich verlor Deutschland erstmals seit der Saison 1956/57 (3 Siege, 4 Niederlagen, 1 Unentschieden) mehr Länderspiele, als es gewann (Saison 2022/23: 3 Siege, 5 Niederlagen, 1 Unentschieden). Nach der neusten Niederlage ist Flick in der Bilanz der Bundestrainer auf den vorletzten Platz abgerutscht. Der 58-Jährige holte im Schnitt nur 1,79 Punkte pro Spiel. Dabei war er einst mit acht Siegen gestartet. Nur Erich Ribbeck (1,50) liegt noch hinter Flick. Für Ribbeck war nach der verpatzten EM 2000 nach 24 Länderspielen Schluss. Flick ist jetzt auch bei 24 Länderspielen angekommen.

Nach dem bestürzenden Flickwerk beim 3:3 gegen die Ukraine, dem 0:1 in Polen und der mit Pfiffen der mehr als 50’000 Zuschauer quittierten Niederlage gegen Kolumbien räumte Hansi Flick immerhin ein, dass sein Experimentierkurs mit Systemwechsel und erstaunlichen Personal-Rochaden ein Fehlschlag war. «Wenn wir es auf den Punkt bringen, ist es in die Hose gegangen. Das, was wir ausprobiert haben, hat in dieser Form nicht geklappt.»

Was folgte, waren Belobigungen zur Besserung, die wie Durchhalteparolen klangen. Im Herbst werde «man versuchen, einen Stamm von 10, 12, 14 Spielern dann auch wirklich festzuzurren und zu benennen», kündigte Flick an. Es solle dann auch klar sein, wer auf den jeweiligen Positionen die Nummer 1 sei. Zwölf Monate vor der EM ist aber weder ein Gerüst, geschweige denn eine EM-Elf erkennbar. Manuel Neuer? Serge Gnabry? Mario Götze? Thomas Müller? Niklas Süle? Wen holt Flick im Herbst zurück? Zumal Völler etlichen Akteuren des aktuellen Kaders plötzlich das EM-Format absprach – leider ohne Namen zu nennen.

Qualität fehlt

«Es fehlt bei dem einen oder anderen an der Topqualität», sagte Völler. «Wir haben einige gute Spieler, die ganz oben im Regal sind. Aber wir haben auch einige Spieler, die werden es nicht schaffen für die Europameisterschaft.» Flick sagte nicht, wer erneut eine Einladung erhält. Nicht klar ist, ob Flick im September überhaupt noch aufbieten darf.

Immerhin stehen die Spieler noch hinter dem Trainer. «Wir haben absolutes Vertrauen in ihn», sagte etwa Torhüter Marc-André ter Stegen. Leon Goretzka nannte die Situation jedoch «dramatisch», Robin Gosens sprach von einem «Negativstrudel». Es kommen aber auch Hilferufe aus der Mannschaft. Defensivakteur Emre Can benannte eine Sofortmassnahme, wenn er etwas zu sagen hätte: «Viererkette! Wir haben gesehen, dass wir keine Mannschaft sind, die Dreierkette spielen kann.»

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