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2017 gibt es keine Oper in Avenches

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Die Geschäftszahlen von Avenches Opéra lassen eine Aufführung im nächsten Jahr nicht zu: Nach einem Verlust von 465 000 Franken im 2016 mit der Oper «Madama Butterfly» ist das Vermögen der Stiftung Avenches Opéra auf 40 000 Franken geschrumpft. «Damit lässt es sich nicht weiterfahren wie bisher», erklärte Stiftungsratspräsident Léo Obertüfer an der gestrigen Medienkonferenz in Avenches. Es ist bereits das fünfte Jahr in Folge, dass die Opernveranstalter ein Defizit verbuchen. Aufgeben wollten sie jedoch nicht, betonte Obertüfer, «der Stiftungsrat ist motiviert und setzt alles daran, dass es weitergeht – wir hören nicht auf, und wir sind nicht pleite». Die nächste Aufführung sei auf 2018 angesetzt. Ab diesem Zeitpunkt soll es in der Römerarena in Avenches nur noch alle zwei Jahre eine Opernaufführung geben.

Damit dies gelingt, brauchen die Veranstalter jedoch eine grössere finanzielle Unterstützung als bisher: «Der Fortbestand des Festivals ist nur dann gesichert, wenn wir zusätzliche Gelder der öffentlichen Hand erhalten», betonte Jean-Pierre Kratzer, Vize-Präsident des Stiftungsrats. Der Ruf seitens Avenches Opéra nach mehr finanzieller Unterstützung ist nicht neu. Doch nun geht es ums Überleben: «Wir können das nicht mehr alleine tragen», sagte Kratzer.

Der Ruf nach Defizitgarantie

Vor allem die Gemeinde Avenches und Avenches Tourismus müssten sich grundsätzlich überlegen, ob es in der Arena weiterhin Opernaufführungen als kulturelles Angebot geben soll oder nicht. «Ohne Avenches geht es nicht», sagte Kratzer. Die Gemeinde müsse sich überlegen, wie sie kulturpolitisch weiter verfahren wolle und welche Visionen sie für die Zukunft hat. Vom Kanton hätten sie pro Jahr 100 000 Franken an Subventionen erhalten, zeigte Kratzer auf. Von der Gemeinde Avenches habe es seit 2013 keine Subventionen mehr gegeben. Avenches Tourismus unterstützte das Festival 2016 erstmals mit 6000 Franken.

«Weil wir das Wetter nicht voraussehen können, sind wir auf eine Defizitgarantie von 200 000 Franken pro Jahr angewiesen», so Kratzer. Zudem wünschen sich die Veranstalter, dass die Gemeinde Avenches die Kosten der Infrastruktur für das Festival übernimmt. Dabei gehe es um jährlich rund 200 000 Franken, erklärte Kratzer. Von Seiten des Kantons erhofft sich Avenches Opéra eine kontinuierliche Unterstützung in den nächsten Jahren.

Die Römerarena als Kulisse für Opernaufführungen sei einzigartig, «aber wenn die Temperaturen tief sind, bleiben die Gäste oft aus». Und bei Regen müssten sie die Aufführung absagen, erklärte Kratzer. Alles stehe und falle mit dem Wetter.

An der Qualität der Aufführungen wollten sie unbedingt festhalten, betonte Kratzer. Auch sollen weiterhin Orchester und Chöre aus der Region den Vorzug erhalten, im Amphitheater aufzutreten. Die künftige Opern-Biennale in Avenches soll Raum für grosse Opern wie auch für Musicals bieten.

«Wir sind besorgt», sagte Syndique Roxanne Meyer Keller an der Medienkonferenz, «wie auch das Tattoo und das Rock Oz’Arènes gehört die Opera zu Avenches, und es wäre schade, wenn dieses kulturelle Angebot nicht weiter bestehen könnte». Es gehe nun darum, dass die verschiedenen Akteure gemeinsam Lösungen suchen: Es sei ein runder Tisch mit Vertretern der Stiftung Avenches Opéra, der Gemeinde, Leuten von Avenches Tourismus, Mitgliedern des Gewerbeverbands und auch des Regionalverbands Coreb geplant.

Klar sei für sie jedoch, dass die Gemeinde nicht nur eines der drei Avencher Festivals unterstützen könne: «Wenn wir uns für den Fortbestand aller drei Festivals im Sinne eines attraktiven kulturellen Angebots für Leute aus der ganzen Schweiz in Avenches entscheiden, müssen wir die drei Veranstaltungen Opera, Tattoo und Rock Oz’Arènes gleich behandeln.»

Es gehe nicht, die einen Veranstalter zu unterstützen und die anderen nicht. Wenn sich Avenches dazu entscheide, die Festivals zu subventionieren, müssten alle drei Veranstalter dieselbe Unterstützung erhalten, so die Syndique.

Zahlen und Fakten

Zu wenig Zuschauer und Wetterkapriolen

Insgesamt 18 000 Besucherinnen und Besucher liessen sich die sechs Vorstellungen der Oper «Madama Butterfly» von Giacomo Puccini in Avenches im Sommer nicht entgehen. Das waren rund 6000 Zuschauer zu wenig, um schwarze Zahlen zu schreiben. Bereits 2015 registrierten die Verantwortlichen in Avenches einen starken Besucherrückgang: Rossinis «Barbiere di Siviglia» sahen ebenfalls 18 000 statt 24 000 Opernliebhaber. Budgetiert waren 25 000. Und schon 2014 lief es für die Verantwortlichen der Opéra Avenches nicht nach Wunsch: Das unsichere Wetter machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Sie mussten zwei Aufführungen absagen und ein empfindliches Defizit einstreichen. Die erste Aufführung von Avenches Opéra war 1995 die Oper Aida.

emu

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