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50 Jahre Waldesruh: Neues Reservat im Muscherenschlund

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Auf dem Gebiet der Gemeinde Plaffeien gibt es ein neues Waldreservat. Im 115 Hektaren grossen Gebiet im Spittel- und Chänel-Gantrisch wird es 50 Jahre lang keine waldbaulichen Eingriffe mehr geben.

Der Kanton Freiburg ist seinem Ziel, bis ins Jahr 2030 rund zehn Prozent der Waldfläche als Waldreservat ausgeschieden zu haben, etwas näher gekommen. Soeben hat er rückwirkend auf den 1. Mai 2023 eine Verordnung in Kraft gesetzt. Diese besagt, dass auf dem Gemeindegebiet von Plaffeien, genauer im Spittel- und Chänel-Gantrisch in Richtung Muscherenschlund, ein neues Waldreservat geschaffen wurde.

Schwer zugänglich

Dieses ist rund 115 Hektaren gross, wie Christian Aeschlimann und Adrian Aebischer vom Amt für Wald und Natur auf Anfrage der FN präzisieren. Es handle sich um zwei zusammenhängende Waldgebiete, die aus mehreren einzelnen Wäldern bestünden. «Es sind Gebirgswälder, die von Felsbändern und Lawinenzügen durchzogen sind, jedoch als Lebensraum verbunden sind», hält Christian Aeschlimann, Leiter des zweiten Forstkreises, fest:

Die Waldgebiete eignen sich als Waldreservat, weil sie natürlich gewachsen, schwer zugänglich und abgelegen sind.

Es seien also keine Sicherheitsmassnahmen für allfällige Infrastruktur nötig. Teile der Wälder sind gemäss Verordnung schon seit Jahrzehnten nicht mehr bewirtschaftet worden. 75 Hektaren des neuen Waldreservats sind in öffentlicher Hand und die restlichen 40 Hektaren in Privatbesitz. Mit den Eigentümern hat der Staat im Juni Dienstbarkeitsverträge ausgearbeitet.

Einzelne Wälder im Muscherenschlund bilden zwei zusammenhängende Waldgebiete, die nun als Reservat ausgeschieden wurden.
Bild Aldo Ellena

Reges Leben

Neben der erschwerten Zugänglichkeit spricht auch Biodiversität im Gebiet für ein Waldreservat. Adrian Aebischer ergänzt, dass hier der Schneehase und das Mauswiesel vorkommen, ebenso wie drei oder vier Eulenarten und sechs prioritäre Vogelarten, vier Reptilienarten und eine grosse Population des Alpensalamanders und des Grasfrosches. Die Wälder gehören 16 verschiedenen Waldgesellschaften an. Unter einer Waldgesellschaft, auch Waldstandortstyp genannt, versteht man ein Ökosystem mit einer speziellen Zusammensetzung von Pflanzenarten. Im neuen Reservat gehören einige Waldgesellschaften zum Typ «besonders beachtenswert», weil dort ein Torfmoor-Fichtenwald vorkommt. Andere gehören wegen ihrer Zwergbuchs-Fichtenwälder zum Typ «beachtenswert», wie Adrian Aebischer ausführt. 

50 Jahre Ruhe

Was heisst nun Waldreservat konkret? In diesen Waldgebieten wird die natürliche Entwicklung zugelassen: Während der nächsten 50 Jahre bis zum 1. Mai 2073 – so lange dauert die Vereinbarung – sind in diesen Wäldern keine waldbaulichen Eingriffe mehr gestattet. Einzige Ausnahmen: Bäume oder Äste entlang der Skitourenroute oder des Wanderwegs bei Chänelcheeren bis Chänelpass werden aus Sicherheitsgründen gefällt. Das gilt auch für Äste und Bäume, die auf Landwirtschaftsgebiet fallen oder fallen könnten. Ausserdem können ausnahmsweise Eingriffe erlaubt werden, wenn es zu einem übermässigen Borkenkäfer-Befall kommt, der eine Bedrohung für die Nachbarwälder darstellen könnte. Vom Verbot nicht betroffen sind die Jagd, das Pilzesammeln und das Wandern.

Das ist das Gebiet des neuen Waldreservats.
Karte Amt für Wald und Natur

Weitere Reservate geplant

Neben Spittel- und Chännel-Gantrisch sind kürzlich auch in Niremont und Corbière am Neuenburgersee neue Waldreservate ausgeschieden worden. Gemäss Adrian Aebischer stehen nun 4,2 Prozent der Waldgebiete unter langjährigem Schutz. Sie befinden sich vorwiegend in den Voralpen:

Im Mittelland ist die Umsetzung schwieriger, da es sich um produktive und gut erschlossene Standorte handelt.

Sicherheitsmassnahmen würden da dem Reservatsgedanken oft im Weg stehen. Die Planung für weitere Reservate, darunter eines im Mittelland, sei am Laufen, erklärt Christian Aeschlimann.

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