Lange war es still gewesen um den TSV Düdingen Volley. Ende Februar hatte der Verein mit der Verpflichtung von Kristel Marbach, der Zuspielerin der Schweizer Nationalmannschaft, letztmals Neuigkeiten von der Transferfront vermeldet. Seither hat der Verein im Hintergrund mächtig gewirbelt und seinem Kader für die kommende Saison deutliche Konturen verschafft.

Zwei Amerikanerinnen

Auf die kommende NLA-Saison hin haben die Sensler Katie Fuller als Diagonalspielerin engagiert. Die 22-jährige Kalifornierin kommt von den USC Trojans in die Schweiz, wo sie ihre erste Profisaison bestreiten wird. Die 1,90 m grosse und athletisch starke Angriffsspielerin konnte in den letzten Jahren immer wieder mit Auszeichnungen innerhalb der amerikanischen College-Liga NCAA aufhorchen lassen. Der Düdinger Trainer Nicki Neubauer freut sich sehr über diesen Transfer, hatte er Fuller doch schon längere Zeit auf dem «Radar»: «Katie wird Ende August zum Team stossen und ein wichtiger Baustein im neuen Team werden.»

Weil Jennifer Salgado ein Studium in den USA beginnen wird und es für Nicole Dietrich zunehmend schwieriger wird, Leistungssport und ihre Ausbildung zur Physiotherapeutin unter einen Hut zu bringen, haben die beiden Liberas die Power Cats in der Zwischenzeit verlassen. Auf der Suche nach einer valablen Nachfolgerin wurde der TSVD ebenfalls in Amerika fündig. Mit Haley Jacob konnten sie eine der aktuell besten Liberas der NCAA nach Düdingen locken. Die 1,57 m grosse und 23 Jahre alte Jacob stand mit den Oregon Ducks im letztjährigen College-Final und gewann mit ihrem Team die Silbermedaille. Beim Sensler Team, das letzte Saison die beste Platzierung seit seinem Aufstieg in die NLA feiern konnte (Rang 6), soll Jacob in der Defensive für Stabilität sorgen.

Mit Pamela Lejczyk (Jg. 1993, 178 cm, Aussen) und Melissa Vanis (Jg. 1995, 183 cm, Mittelblock) konnte der TSV Düdingen auch zwei Nachwuchstalente weiter an sich binden. Die beiden Spielerinnen vom VBC Köniz stossen auf die kommende Saison definitiv zur Sensler Equipe. In der vergangenen Saison kamen die beiden dank einer Doppellizenz bereits sporadisch mit Düdingens NLA-Team zum Einsatz. Vor allem Pamela Lejczyk konnte dabei mehrmals ihre Klasse unter Beweis stellen.

Zweite Zuspielerin

Gerne wäre der TSV Düdingen in der kommenden Saison mit dem Top-Zuspielerinnen-Duo Kristel Marbach/Lina Sundström in die Meisterschaft gestartet. Weil die Schwedin–massgeblich am letztjährigen Düdinger Höhenflug beteiligt–aus privaten Gründen zu Pfeffingen gewechselt hat, musste der TSVD aber nach einer zweiten Passeuse Ausschau halten. Mit der 18-jährigen Sarah Trösch hat er nun einen Ersatz gefunden. Die talentierte Nachwuchsspielerin stand letzte Saison für das NLB-Spitzenteam Schönenwerd auf dem Platz und ist Mitglied des Schweizer Juniorinnen-Nationalkaders.

Routinierte Beacherin

Die Beachvolleyballerin Muriel Grässli (Jg. 1987, 178 cm, Aussen) soll den Abgang von Vanessa Belli kompensieren, die ihre Volleyballkarriere unterbricht, um ihr Studium zu beenden. Die international erfahrene Beachvolleyballerin kehrt nach längerer Pause wieder in den Indoorbereich und zu Headcoach Neubauer zurück, mit dem sie bereits früher zusammengearbeitet hat. «Muriel ist eine sehr erfahrende Spielerin mit einer professionellen Einstellung. Sie ist sehr universal einsetzbar», freut sich Neubauer. Grässli wird ihrem neuen Team allerdings erst ab September, wenn die Beach-Saison zu Ende ist, zur Verfügung stehen. Bis dahin wird sie zusammen mit Romana Kayser auf der Beach-World-Tour und bei internationalen Turnieren den Sand durchpflügen.

Ergänzt wird das Düdinger Kader durch Mona Rottaris (Jg. 1997, Aussen) und Flavia Knutti (Jg. 1998, Libera). Die beiden Eigengewächse werden allerdings in erster Linie mit der zweiten Mannschaft in der 1. Liga zum Einsatz kommen.

Die Lehren gezogen

 Mit der amerikanischen Aussenangreiferin Tara Mueller (USA) und der montenegrinischen Mittelblockerin Andrea Lakovic hat der TSV die Verträge verlängert, nicht jedoch mit Ana Otasevic (Montenegro). Ebenfalls nicht mehr im Team stehen Julia Dietrich, die es zusammen mit ihrer älteren Schwester Nicole zum VBC Freiburg in die NLB zieht, die schwangere Anniara Munoz (Kuba) und Cosima Wieland.

Damit stehen momentan elf Spielerinnen, darunter vier Ausländerinnen im Kader von Nicki Neubauer, der in Düdingen seine zweite Saison als Headcoach in Angriff nehmen wird. «Wir sind noch auf der Suche nach einer erfahrenen Mittelblockerin sowie einer jungen Spielerin», verrät der Trainer. «Im Vorjahr verloren wir einige Punkte, weil wir verletzte Spielerinnen nicht valabel ersetzen konnten. Das sollte uns nächste Saison nicht mehr passieren. Das jetzige Kader ist viel breiter, wobei wir uns sowohl quantitativ als auch qualitativ verstärkt haben.»