Es ist unfair, auf Staatsrat Jean-Pierre Siggen herumzuhacken, weil er etwas länger gebraucht hat für den Entscheid zu den Maturaprüfungen. Seine Situation ist nicht einfach. Da sind neben 800 Gymnasiasten noch 250 junge Leute, die nicht ins übliche Maturaschema passen, weil für sie andere Prüfungsmodalitäten gelten, zum Beispiel bei der Passerelle, also beim Übergang von der Berufsmatura zur Berechtigung, die Universität zu besuchen. Die Absolventinnen und Absolventen dieses Lehrgangs haben überhaupt keine Erfahrungsnoten, keinerlei Prüfungen während des Jahres, sondern einzig und allein die Abschlussprüfungen. Ein harter Lehrgang, und das auch noch unter Corona. Wer ihn besteht, ist wirklich «reif». Dann sind da noch die 15 Prozent, also 120 Gymnasiasten, die mit den Erfahrungsnoten allein die Matura nicht bestanden hätten. Das Schuljahr 2020/21 vermag diese Anzahl an Repetierenden nicht zu verkraften. Herr Siggen, seine Mitarbeitenden und Berater suchten eine Lösung, um diese Zahl wenigstens auf die erfahrungsgemäss üblichen 5 Prozent, also auf rund 40, herunterzubringen. Das wird nun durch reguläre Prüfungen geschehen, was nicht aus dem Ärmel geschüttelt werden konnte. Auch wenn es länger gedauert hat, konnte nun doch eine vernünftige Lösung gefunden werden, also ein gut schweizerischer Kompromiss oder Freiburger «moitié-moitié». Eigentlich dürfte man aber erwarten, dass junge Leute, die in einigen Monaten an die Hochschulen wollen, in der Lage sind, sich selbstständig auf Prüfungen vorzubereiten – auch mittels Home-Learning.
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