Der Streit zwischen dem Migros-Genossenschafts-Bund in Zürich (MGB) und dem Präsidenten der Regionalgenossenschaft Neuenburg-Freiburg (MNF), Damien Piller, geht in eine neue Runde: Gestern ergriff die MNF-Verwaltung – so nennt man den Verwaltungsrat einer Genossenschaft – Partei für den Angeschuldigten. In einer kurzfristig anberaumten Medienkonferenz gab sie bekannt, dass eine von ihr in Auftrag gegebene unabhängige Untersuchung zum Schluss komme, dass sich Piller beim Bau der Migros-Filialen Belfaux und La Roche «nicht bereichert hat».
Allerdings handelt es sich dabei erst um ein Zwischenergebnis. Denn die Arbeit von Rechtsanwalt Alan Hughes aus Genf in Zusammenarbeit mit einem diplomierten Wirtschaftsprüfer, einer Rechtsanwältin sowie einem Architekten und Ökonomen ist noch nicht abgeschlossen. Der Verwaltung sei es darum gegangen, die Unternehmensführung der Regionalgenossenschaft als solche unter die Lupe zu nehmen und diese wenn nötig zu verbessern. Weil der Auftrag also umfassend sei und auch Geschäftsgeheimnisse tangiere, habe man sich entschieden, den Zwischenbericht nicht integral zu veröffentlichen, rechtfertigte der Anwalt der Verwaltung, André Clerc, das Vorgehen. Warum die Verwaltung genau zum jetzigen Zeitpunkt an die Medien gelangt, bleibt unklar. «Die Kommunikation verlief bisher asymmetrisch», sagte Clerc. Gleichzeitig dementierte er, dass man mit dem Gang an die Öffentlichkeit Druck auf die Freiburger Staatsanwaltschaft machen wolle. Diese muss sich mit zwei Strafanzeigen seitens des MGB und der MNF-Direktion beschäftigen. Beide bezichtigen Damien Piller der Bereicherung. Noch wurde kein Strafverfahren eingeleitet. Piller selber sagte: «Man muss aufhören, mich der Mauschelei zu beschuldigen, es verlief alles korrekt.»
Bericht Seite 3
«Man muss aufhören, mich der Mauschelei zu beschuldigen, es verlief alles korrekt.»
Damien Piller
Präsident Migros Neuenburg-Freiburg
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