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Monique Senn-Buchs beschreibt den Alltag in Jaun im 18. Jahrhundert

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Monique Senn-Buchs erzählt in ihrem neuen Buch vom letzten Statthalter Jauns, Joseph Buchs. Sie webt darin verschiedene Biografien ineinander und lässt so den Alltag im Jauntal im ausgehenden 18. Jahrhundert wieder aufleben.

Zugegeben: Es ist zu Beginn nicht ganz einfach, sich im Roman «Heimweh» zu orientieren. Die meisten Protagonisten tragen den gleichen Vornamen, sehr viele von ihnen heissen zum Nachnamen Buchs, und manche tragen auch noch Spitznamen. Gut also, hat die Autorin Monique Senn-Buchs eine Ahnentafel integriert. Sie reicht vom 1640 geborenen Johann Buchs bis zum 1956 verstorbenen Alexis Christoph Buchs.

In der Mitte der Tafel: Josef Buchs, geboren 1747 und gestorben 1817, der letzte Statthalter Jauns im Ancien Régime. Monique Senn-Buchs erzählt in knappen Sätzen und historischer Präzision dessen Leben nach. Vom Aufwachsen im Jauntal, den Sommern auf der Alp, von Streichen und Streit mit den Brüdern, bis Josef das Tal schliesslich verlässt, um im französischen Versailles als Gardesoldat beim König Wachdienst zu leisten. Trotz einer schönen jungen Französin – zieht es ihn zurück nach Hause.

26-jährig wird Josef Buchs zum neuen Statthalter von Jaun gewählt. Die Autorin erzählt von der bewegten Geschichte Jauns in seiner Amtszeit: von Tierseuchen, tödlichen Lawinen, den Greyerzer Unruhen und schliesslich den Folgen der Französischen Revolution, die auch Freiburg und Josef Buchs’ Amt transformieren: Fortan gibt es nämlich keine Statthalter mehr. Er ist der letzte seiner Art.

Verschiedene Charaktere

Doch nicht nur das Leben des Statthalters beleuchtet Monique Senn-Buchs. Auch seine Frau Elisabeth, sein Knecht Tschagg und das Geschwisterpaar Colin und Nanette Blutty machen das Jauntal dieser Zeit lebendig. Gerade Letztere erzählen vom Umgang mit Menschen, die anders waren zu jener Zeit – und von gewissen Freiheiten, die sie im Jauntal genossen, anderswo aber vielleicht nicht gehabt hätten.

Die Erzählung zeigt den Zusammenhalt im Tal immer wieder eindrücklich, aber genauso, dass die Jauner auch weltoffen waren. Die Beziehungen gerade zu Frankreich in jener Zeit waren mannigfaltig, und manche Jaunerin und mancher Jauner fanden dort ihr Glück.

Bemerkenswert ist besonders die Geschichte des Knechts Fenders Tschagg: Nach Jahren im Dienst von Josef Buchs wechselt er auf einen grossen Bauernhof in Marsens, wo er sich in die älteste Tochter des Meisters verliebt – und sie sich in ihn. Der Meister ist damit aber gar nicht einverstanden und schickt Tschagg nach Frankreich. Dort dient dieser der Prinzessin Elisabeth und macht mit seiner guten Arbeit offenbar Eindruck. Die französische Adlige erfährt von seiner unglücklichen Liebe und lässt die Meisterstochter kurzerhand nach Frankreich bringen. 

Lust am Recherchieren

Fenders Tschagg und natürlich der Statthalter sind historisch belegte Persönlichkeiten. Monique Senn-Buchs verbrachte mehrere Tage im Archiv in Freiburg und las sich durch die historischen Dokumente. «Die Recherchearbeit zu meinem ersten Buch ‹Hexenmühle› hat mir wahnsinnig gefallen.» Die Lust am Recherchieren habe sie denn auch motiviert, noch ein Buch zu schreiben – und positive Rückmeldungen zu ihrem Erstlingswerk. 

Die heute pensionierte Lehrerin ist im Fang aufgewachsen, verliess das Jauntal aber vor 53 Jahren und lebt heute mit ihrem Mann im Aargau, nahe der deutschen Grenze. «Meinem Vater und seiner Familie hat man jeweils ‹Statthalters› gesagt. Ich wollte herausfinden, wer dieser Statthalter war.» Josef Buchs war der Urgrossvater von Monique Senn-Buchs’ Grossvater Adolf Buchs, der in der Ahnentafel im Buch ebenfalls aufgeführt ist. Er starb 1948.

Fakten und Fiktion

Monique Senn-Buchs hat sich so gut wie möglich an die historischen Fakten gehalten, aber sich auch einige Freiheiten gelassen. So entspringt das Geschwisterpaar Nanette und Colin Blutty ihrer Fantasie. «Ich wollte mit ihnen zeigen, dass es auch Menschen gab, denen es damals nicht besonders gut ging.»

Bei ihren Forschungen stützte sich die Autorin auf das Werk des Geistlichen Athanas Thürler. Er hat im 20. Jahrhundert die Stammbäume sämtlicher Jauner Familien erstellt und zahlreiche historische Beiträge zur Region verfasst. «Das hat mir sehr geholfen», sagt Monique Senn-Buchs. Zusätzlich ging sie selber ins Archiv. «In diesen alten Protokollen zu lesen, hat mich unglaublich gepackt. Man spürt die Menschen der Vergangenheit.»

Vorschau

Vernissage am Samstag im Cantorama

Für die Vernissage ihres Romans «Heimweh» kehrt Monique Senn-Buchs zurück in ihre Heimat. Sie findet am Samstag, 28. August, um 17 Uhr im Cantorama statt – also in der alten Jauner Kirche, in welche auch die Protagonisten des Romans gegangen sein dürften. Die Vernissage ist öffentlich.

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