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Endlich wieder Theater in Freiburg

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Nach einem knappen Jahr Kulturpause ist Theater in Freiburg ab Ende September wieder zurück. Im abwechslungsreichen Programm greifen deutsche und Schweizer Theater-Ensembles aktuelle Themen auf. Doch auch klassische Stücke kommen nicht zu kurz.

Ein tristes Jahr hat der Verein Theater in Freiburg hinter sich. Da das Theater Equilibre aufgrund der Corona-Pandemie im November 2020 erneut seine Türen schloss, konnte von fünf geplanten Aufführungen gerade mal eine stattfinden. Franz Baeriswyl, Präsident des Vereins, sieht es jedoch positiv: «Wir konnten letzte Saison mit grossem Erfolg Dürrenmatts  Die Panne aufführen. Es war gut, dass die Schliessung von Anfang an klar war und es kein Hin und Her mit immer ändernden Auflagen gab.»

Voller Zuversicht ist Baeriswyl auch, was die anstehenden Aufführungen angeht. «Wir haben die neue Saison regulär geplant und bieten wieder das normale Programm mit sechs Abonnement-Vorführungen, dem Märchenspiel und einem zusätzlichen Stück für Primarschulen an.»

Macht Geld glücklich?

Nachdem die Schulklassen am 24. September mit «Mio, mein Mio» eine von Astrid Lindgrens beliebtesten Geschichten miterleben dürfen, findet am 11. Oktober der öffentliche Auftakt der Theatersaison statt. «Nein zum Geld» sagt dabei Boris Aljinovic, den «Tatort»-Fans als Berliner Kriminalkommissar Felix Stark kennen werden.

Im Stück der Französin Flavia Coste spielt er Richard, einen «glücklichen» Lottogewinner – zumindest gemäss Richards Nächsten. Er hingegen ist sich nicht ganz sicher, ob so viel Geld nicht doch eher zum Unglück führt, und spielt mit dem Gedanken, die 162 Millionen Euro gar nicht erst einzufordern. Die Verwandten und Bekannten sind von dieser Idee überhaupt nicht begeistert und tun alles dafür, Richard davon abzuhalten, den Lottoschein tatsächlich zu schreddern.

Ernst und lustig zugleich: Das Stück «4000 Tage».
Dietrich Dettmann/zvg

4000 Tage fehlen

Das Schauspiel wird gemeinsam vom Renaissance-Theater Berlin und dem Euro-Studio Landgraf präsentiert. Das Euro-Studio Landgraf wird in der ernsthaften Komödie «4000 Tage» noch ein weiteres Mal zu sehen sein: Elf Jahre, beziehungsweise genau 4000 Tage, fehlen im Gedächtnis des Protagonisten Michael, nachdem er mit einem Blutgerinnsel im Gehirn mehrere Wochen im Koma gelegen hatte. Die Personen, die ihm am nächsten sind, könnten dabei voneinander weiter nicht entfernt sein: Sein Partner Paul, an den sich Michael gar nicht mehr erinnern kann, und seine Mutter, deren Meinung nach die Jahre mit Paul sowieso verschwendete Zeit waren. Die grosse Frage stellt sich: Wer sind wir ohne unsere Erinnerungen?

Kleist und Tschechow

Auch Fans des klassischen Theaters kommen auf ihre Kosten und sollten sich den 3. Dezember 2021 und den 9. Februar 2022 in der Agenda dick anstreichen. «Der Kirschgarten», eine gesellschaftskritische Komödie von Anton Tschechow, bringt im Dezember etwas slawisches Flair nach Freiburg. Sie spielt zwar im aristokratischen Russland um das Jahr 1900 herum, die zentralen Themen der Sehnsucht, Einsamkeit, Nostalgie und die Frage nach der Nützlichkeit der Dinge bleiben jedoch aktuell.

Tschechows «Der Kirschgarten» ist am 9. Februar 2022 in Freiburg zu sehen.
Judith Schlosser/zvg

In der Bühnenadaptation von «Die Marquise von O…», einer Novelle von Heinrich von Kleist, bestehen ebenfalls Parallelen zur heutigen Zeit. Nach einer überraschenden Schwangerschaft ohne Erinnerung an die Zeugung publiziert eine verwitwete Marquise eine Zeitungsannonce, in der sie öffentlich nach dem Vater des Kindes sucht und sogar den Willen öffentlich macht, ihren Vergewaltiger zu heiraten.

In der «Me Too»-Bewegung kämpfen Frauen heute noch gegen Ausbeutung und Nötigung – und für ihre Rechte. So auch im Stück «Nichts geschenkt!» von Mirjam Neidhart und Katharina Rupp. Darin präsentiert das Theater-Orchester Biel Solothurn die Geschichte der Frauenrechte in der Schweiz, vom Eherecht über das Kindsrecht bis zum Stimm- und Wahlrecht, das die Schweizer vor fünfzig Jahren an der Urne gutgeheissen haben.

Für Baeriswyl, der vor kurzem in Solothurn der Uraufführung beigewohnt hat, ist «Nichts geschenkt!» eines der Highlights der Saison: «Die vielen Zitate aus der Nationalratsdebatte damals erscheinen heute als eine bitterböse Komödie. Eine spannende, medial hervorragend gestaltete und freche Aufführung, die weder verletzt noch anklagt.»

Theater für die Kleinen

Besonders hebt Baeriswyl auch die Familienaufführung hervor: «Die Tradition des Märchenstücks gibt es schon seit über 35 Jahren.» Dieses Jahr präsentiert das Märli-Teater Zürich «Frau Holle», auf Schweizerdeutsch und für Kinder ab vier Jahren. «Das Erlebnis, Eltern, Grosseltern, Götti und Gotte mit den ganz Kleinen am Abend im Theater zu sehen, das ist grossartig», schwärmt Baeriswyl.

Die frühen Beatles

Zum Abschluss der Saison präsentiert ein Ensemble aus Esslingen im Bundesland Baden-Württemberg ihre Theateradaptation des Spielfilms «Backbeat». «Das Musiktheater haben wir letzten Herbst in Deutschland gesehen und wollten es als fröhlichen Abschluss zu uns holen», erklärte Baeriswyl. Die rockige Bühnenshow, die mit vielen der frühen Lennon-McCartney-Hits wie «Love Me Do» oder «I Saw Her Standing There» gespickt ist, spielt in den 1960er-Jahren und folgt den jungen Beatles nach Hamburg. Von der «Beatlemania» ist damals noch nichts zu spüren: Die Musiker aus Liverpool kommen in schäbigen Hotels unter und spielen in zwielichtigen Bars. Zudem sind nicht alle wegen des Rock’n’Roll dort: Stuart Sutcliffe, auch der «fünfte Beatle» genannt, interessiert sich mehr für die Malerei und für seine Freundin, was zu Konflikten innerhalb der Band führt.

Als die Beatles noch unbekannt waren – davon erzählt «Backbeat» auf der Bühne.
zvg

Theater in Freiburg

Der Verein hat Kulturschaffende unterstützt

Fehlende Motivation oder Probleme bei der Organisation der anstehenden Saison hatte der Verein Theater in Freiburg keine: «Das Angebot an Theaterstücken war gross, trotz Corona», so Baeriswyl. Man habe einzig darauf geachtet, mehr schweizerische als ausländische Truppen zu verpflichten, um so das Risiko zu verringern. Aufgrund der abgesagten Aufführungen habe der Verein letztes Jahr einige Reserven zulegen können. «Wir haben aber auch Honorare bezahlt, die wir nicht hätten bezahlen müssen», betonte Baeriswyl. So sei unter anderem das Geld, das bei den schon verkauften Abonnenten nicht zurückgefordert wurde, an die Künstler gegangen, die nicht spielen konnten. «Wir organisieren nur. Aber dahinter sind Schauspieler und Künstler, und diese leiden am meisten unter der aktuelle Situation.» mes

Vorschau

Die Spielzeit 2021/22 im Überblick

Mo., 11. Oktober: «Nein zum Geld» (Komödie von Flavia Coste). Renaissance Theater Berlin und Euro-Studio Landgraf.
Di., 23. November: «Nichts geschenkt!» (eine kurze Geschichte der Frauenrechte in der Schweiz von Mirjam Neidhart und Katharina Rupp). Theater-Orchester Biel Solothurn.
Fr., 3. Dezember: «Der Kirschgarten» (Komödie von Anton Tschechow). Theater Kanton Zürich.
Do., 20. Januar: «4000 Tage» (ernsthafte Komödie von Peter Quilter). Euro-Studio Landgraf.
Mi., 9. Februar: «Die Marquise von O…» (nach Heinrich von Kleist, Bühnenfassung von Christopher Fromm). Theater-Orchester Biel Solothurn.
Sa., 9. April: «Backbeat – Die Beatles in Hamburg» (nach dem Spielfilm von Iain Softley und Steffen Jeffreys. Württembergische Landesbühne Esslingen.
Familienaufführung ausser Abonnement:
Fr., 21. Januar: «Frau Holle» (Märchenspiel in Dialekt für Kinder ab 4 Jahren nach den Gebrüdern Grimm). Märli-Theater Zürich. mes

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