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Weshalb Freiburger Betriebe auf die Verkürzung der Isolation und Quarantäne angewiesen sind

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In der Freiburger Arbeitswelt trifft der Entscheid des Bundesrats, die Quarantäne- und Isolationsfrist auf fünf Tage zu senken, auf Zustimmung. Das zeigt eine Umfrage der FN.  

Reto Julmy, Direktor des Freiburger Arbeitgeberverbands, begrüsst die Verkürzung der Quarantäne- und Isolationszeit. «Die Quarantäne brachte ernsthafte Probleme für die Wirtschaft, da Personen fehlten, die nicht im Homeoffice weiterarbeiten konnten», sagt er. Das hatte Auswirkungen auf verschiedenste Branchen. Insbesondere die Halbierung der Isolationszeit werde spürbar sein. Er sei froh, dass diese Massnahme aus epidemiologischer Sicht vertretbar ist. Dem Bundesrat sei zuzugestehen, dass er die Interessen der Wirtschaft und die Gesundheit der Bevölkerung beim Entscheid abgewogen hat.

Der Arbeitgeberverband hatte indes gehofft, dass die Homeoffice-Pflicht zu einer Empfehlung umgemünzt würde. «In den Unternehmen werden bereits seit geraumer Zeit Massnahmen getroffen, um die Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten.» Julmy ist überzeugt, dass die Gefahr einer Infektion am Arbeitsplatz nicht sehr gross ist. «Schliesslich ist es im Interesse der Arbeitgeber, dass das Personal gesund ist.»

Isolation freiwillig abbrechen

Durch die Quarantäne fehlt auch gesundes Personal. Davon betroffen ist auch das Freiburger Spital (HFR). Es erfordere eine grosse Flexibilität der Mitarbeitenden, um Kolleginnen oder Kollegen zu ersetzen, welche krank sind oder sich in Quarantäne befinden. Das teilt die Medienstelle des HFR auf Anfrage mit.

Es gibt Spitalabteilungen, in denen die Situation angespannt ist. 

Christian Chuard, Abteilungschefarzt Infektiologie des HFR, spricht sich für eine Verkürzung der Isolations- und Quarantänezeit aus und ist mit dem Entscheid des Bundesrats einverstanden. 

Grundsätzlich gelten für Angestellte des Spitals die gleichen Regeln wie für die restliche Bevölkerung. Wenn es der ordnungsgemässe Betrieb einer Abteilung erfordert, sei es aber möglich, die Isolation frühzeitig aufzuheben. Angestellte des Spitals dürfen – auf freiwilliger Basis – ihre Isolation unter folgenden Bedingungen aufheben: Der oder die Mitarbeitende hat keine Symptome und kümmert sich nicht um Personen mit einem geschwächten Immunsystem oder schwangere Frauen. Die Benützung des öffentlichen Verkehrs ist untersagt, wenn die Isolation nicht länger als fünf Tage gedauert hat. Zudem muss die Person sich strikt an die Schutzmassnahmen halten und sich ausserhalb ihrer Arbeitszeit isolieren.

Entscheid kommt gut an

Auch Lukas Lehmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Landi Sense, ist erleichtert. Die Landi Sense hat in all ihren Bereichen – vom Agrarbetrieb bis zum Verkauf – weniger Personal gehabt. «Wir konnten den Betrieb mit Müh und Not aufrechterhalten», sagt er. Dies, weil das Personal glücklicherweise gestaffelt ausgefallen sei. Wären alle gleichzeitig in Quarantäne oder Isolation gewesen, hätte es zu Engpässen geführt. «Wir sind systemrelevant. Tiere müssen jeden Tag fressen, und auch die Bäckereien brauchen frisches Mehl.» Für Lehmann ist das intakte Gesundheitssystem ein guter Gradmesser, den es aufrechtzuerhalten gilt. Er glaubt, dass die Schweiz auf einem vernünftigen und guten Weg ist.

«Wir konnten bislang ganz gut umgehen mit der Situation», sagt der CEO der Hartmetall-Herstellerin Extramet AG aus Plaffeien, Michel Stempfel. Es habe nur vereinzelte Quarantäne- und Isolationsfälle gegeben. «Wenn es jedoch so weitergeht, bekommen wir schon Probleme.» Deshalb komme ihnen die Verkürzung der Fristen entgegen. «Wir begrüssen den Entscheid des Bundesrats», so der Geschäftsleiter.

Die Firma Bauweise Holzbau AG in Murten hatte bis anhin keinen einzigen Ansteckungsfall im Betrieb, wie Inhaber und Geschäftsführer Hanspeter Grütter gegenüber den FN ausführt. Von Quarantäneabsenzen seien sie bislang kaum betroffen. «Wir sind glimpflich davongekommen, es waren in den letzten zwei Jahren nur fünf Personen.» Sie hätten alle Massnahmen umgesetzt, überall Plakate aufgehängt und die Leute jede Woche ermahnt, die Massnahmen einzuhalten. Verwundert zeigt sich Grütter aber darüber, dass es noch nie eine Kontrolle gab. «Das hat wohl gar nie jemanden interessiert. Wir halten auf jeden Fall die Regeln ein.» Der Bundesrat handle richtig und gut, betont der Geschäftsführer. «Auf fünf Tage Quarantäne und fünf Tage Isolation zu reduzieren, ist ein guter Entscheid.» 

«Das Beste aus der Situation machen»

In der Gemeindeverwaltung von Kerzers ist die Situation nicht angespannt: «Der eine oder die andere war in Quarantäne oder ist erkrankt, wir konnten diese Personen aber ersetzen. Fünf oder zehn Tage spielen für uns keine Rolle», sagt Gemeindeschreiber Erich Hirt. Die meisten Mitarbeitenden seien im Homeoffice. In Bezug auf jene Mitarbeitenden, die draussen für die Gemeinde im Einsatz sind, hätten sie es aber schon gemerkt: «Gerade in der Weihnachtszeit, als viele in den Ferien waren, mussten wir auf Mitarbeitende zurückgreifen, die eigentlich frei hatten.» Aber es sei kein Problem gewesen. «Den Schalter mussten wir in der Altjahrswoche wegen der Absenzen zwar schliessen, aber das Verständnis dafür war gross in der Bevölkerung, und wir konnten alles anderweitig organisieren.» Dies habe zum Beispiel Tageskarten oder den Schlüssel für das Waldhaus betroffen. «Unsere Teams sind anders organisiert, es ist machbar», sagt Erich Hirt. Es gehe darum, Verantwortung zu übernehmen. Die Gemeinde habe eine klare Devise: «Wir versuchen, das Beste daraus zu machen und den Service aufrechtzuerhalten.»

Auch die Firma Möbel Bürgy AG in Gurmels hat nicht mit Ausfällen zu kämpfen: «Aktuell sind wir nicht betroffen von Quarantänefällen, eine Person ist in Isolation, sonst arbeiten alle unsere Angestellten», sagt Geschäftsleitungsmitglied Thomas Bürgy. Er finde es grundsätzlich gut, dass der Bundesrat auf fünf Tage verkürzt hat. «Denn sonst wird es schwierig für Unternehmen in unserer Grösse mit rund 20 Mitarbeitenden.» Von Lieferengpässen seien sie aber schon betroffen: «Wir erhalten die Ware zum Verarbeiten nicht. Es gibt zum Teil Lieferfristen von mehreren Monaten, vor allem beim Parkett. Holz ist ein Problem.» Es habe sich zwar alles etwas normalisiert seit dem Herbst, «aber wir wissen nicht, wie sich das mit Omikron weiterentwickelt».

Information

Isolation und Quarantäne: Das gilt im Kanton Freiburg

Wer positiv auf Covid-19 getestet wurde, muss sich in Isolation begeben. Die Isolation dauert bei Personen ohne Symptome fünf Tage, bei Personen mit Symptomen fünf Tage plus die Zeit, die es braucht, um 48 Stunden symptomfrei zu sein. Nicht zu diesen Symptomen zählen der Verlust des Geruchs- und/oder Geschmackssinns sowie leichter Husten, wie der Kanton Freiburg auf seiner Webseite schreibt. Isolation bedeutet unter anderem, alleine in der Wohnung oder alleine in einem Zimmer zu bleiben.

In Quarantäne müssen neu nur noch Personen, die im gleichen Haushalt mit der infizierten Person leben oder einen ähnlich engen Kontakt zu ihr haben. Die Quarantäne dauert neu fünf Tage ab dem Zeitpunkt des letzten Kontakts. Quarantäne bedeutet, den Kontakt zu Personen zu vermeiden, die nicht zum eigenen Haushalt gehören. Grundsätzlich sollten Personen in Quarantäne ihren Gesundheitszustand überwachen. Quarantäne-Ausnahmen gelten für Personen, deren Infektion weniger als vier Monate zurückliegt, oder für Personen, die vor weniger als vier Monaten die letzte Impfdosis erhalten haben. 

Weitere Informationen: https://www.fr.ch/de/gesundheit/covid-19/isolation-quarantaene-anleitung

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