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Gottérons Spieler in der Einzelkritik: Von Aufsteigern und Verlierern

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Trotz schwachem Schluss beendete Gottéron die Qualifikation auf dem starken zweiten Rang – entsprechend positiv fällt die Spielerbewertung aus. Sieben Spieler verdienten sich das Maximum von vier Sternen. Es gab aber auch die eine oder andere Enttäuschung.

Welche Leistung haben die Gottéron-Spieler in der Qualifikation im Verhältnis zu ihrem Potenzial, den Erwartungen an sie und dem Standing in der Mannschaft abgeliefert? Die Einschätzung der FN-Eishockey-Journalisten.

Reto Berra ****

Der Bülacher Torhüter spielte eine insgesamt starke Qualifikation. Bis auf die eine oder andere Ausnahme, als er scheinbar bereits vor Spielende mit dem Geschehen abgeschlossen hatte, wusste Berra zu überzeugen. Nur der Davoser Sandro Aeschlimann weist eine bessere Fangquote auf. Der Internationale war immer wieder der beste Mann der Freiburger und wurde für seine Leistungen mit fünf Shutouts belohnt, nachdem ihm letzte Saison keiner gelungen war. Erfolg und Misserfolg von Gottéron hängen eng mit dem Namen Berra zusammen – das umso mehr, weil Back-up Connor Hughes kein valabler Ersatz für den Stammgoalie ist. Kann Berra sein bestes Niveau abrufen, stehen die Chancen für einen Sieg gut. Dass er auch in den Playoffs dazu fähig ist, diesen Beweis ist er allerdings noch schuldig. Vor Jahresfrist enttäuschte auch Berra in der Viertelfinalserie gegen Servette schwer.

David Desharnais ****

Er ist die Lokomotive im Freiburger Angriffsspiel. David Desharnais legt eine bemerkenswerte Konstanz an den Tag, Spiel für Spiel führt er die Paradelinie an, den Kopf immer oben, die Brust draussen, allein schon durch seine Körpersprache dem Team Selbstvertrauen verleihend. Überragend ist nicht nur das Puckhandling, sondern vor allem auch die Spielübersicht. Es ist kein Zufall, dass Sturmpartner Nathan Marchon an seiner Seite völlig überraschend 20 Saisontore erzielt hat. Alles, was Desharnais macht, hat Hand und Fuss – auch im Abschluss. 23,5 Prozent seiner Schüsse finden den Weg ins Tor, das ist einer der besten Werte der Liga. Da der NHL-erprobte Kanadier auch seine defensiven Pflichten kaum einmal vernachlässigt und er sich trotz seiner geringen Körpergrösse in den Banden behaupten kann, ist er wohl der kompletteste und wichtigste Angreifer im Team.

Raphael Diaz ****

Raphael Diaz war der Königstransfer von Gottéron – ja, gar der ganzen Liga – auf diese Saison hin. Und der 36-jährige Zuger konnte nach kleinen Anlaufschwierigkeiten die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen. Hätte Diaz wegen Krankheit oder Verletzung nicht 13 Spiele gefehlt, seine Punkteausbeute (5 Tore und 14 Assists) wäre zweifelsohne noch besser. Ein Spieler wie Diaz, auch wenn er als Offensiv-Verteidiger gilt, wird natürlich nicht nur in Skorerpunkten gemessen. Vielmehr sorgt er mit seiner Ruhe und Spielübersicht für viel Ruhe im Team und ist auch defensiv ein sicherer Wert. Überdies ist der Einfluss des Nati-Captains in der Kabine immens. Sein Wort hat Gewicht. Profi durch und durch, hat er seinen Platz in seinem ersten Schweizer Verein neben Stammclub Zug rasch gefunden. Nicht selten blieb Diaz nach dem eigentlichen Training mit den Junioren noch auf dem Eis, um mit ihnen seine Erfahrung zu teilen. Ganz klar, Diaz ist für Gottéron auf und neben dem Eis ein Gewinn – doch daran hatten auch nur die wenigsten gezweifelt.

Chris DiDomenico ****

Als Gottéron 2019 zum wiederholten Mal die Playoffs verpasste, sagte Captain Julien Sprunger, die Mannschaft sei zu berechenbar, ihr fehle eine Prise Wahnsinn. Kein Spieler auf Schweizer Eis liefert diese Prise Wahnsinn zuverlässiger als Chris DiDomenico. Steht er auf dem Eis, herrscht immer Alarm. Seine Laufwege und Pässe sind oft unkonventionell – gerade deshalb mitunter aber genial und für den Gegner schwer auszurechnen. Entsprechend ist er mit 54 Punkten der viertbeste Skorer der gesamten Liga. Zudem bringt der Kanadier regelmässig wichtige Emotionen ins Spiel, ohne dabei – mit Ausnahme seines Aussetzers letzte Woche in Lausanne – den Kopf zu verlieren und so dem eigenen Team zu schaden. All diese Punkte überstrahlen klar die Tatsache, dass sein Defensivspiel verbesserungswürdig ist und er mit riskanten Aktionen im Spielaufbau immer wieder einmal auch Gegentore verschuldet.

Der Aufsteiger des Jahres, der sich auch für die Drecksarbeit nicht zu schade ist: Nathan Marchon
Keystone

Nathan Marchon ****

Nathan Marchon ist der Aufsteiger des Jahres. Denn seine Leistungsexplosion in dieser Saison hatte so keiner vorhersehen können. In früheren Saisons galt der Freiburger als Chancentod, nie erzielte er mehr als sieben Tore – und nun ist er mit 20 Toren plötzlich bester Torschütze des Teams, viertbester Schweizer Skorer der Liga. Sein Handgelenkschuss ist plötzlich richtig gut, seine Kaltblütigkeit ausserordentlich. 26 Prozent seiner Schüsse sind erfolgreich, das ist der beste Wert aller regelmässig eingesetzten Spieler der Liga. Bemerkenswert ist das alles vor allem deshalb, weil Marchon im Grunde in erster Linie ein guter Defensivstürmer ist, der das Spiel des Gegners gut liest. Auch heute spielt er noch deutlich mehr Boxplay als Powerplay. Er ist denn auch Freiburgs Stürmer, der klar die meisten Schüsse blockt (51).

Julien Sprunger ****

Der ewige Sprunger! Eigentlich ist für den 36-jährigen Stürmer gar keine dominante Rolle mehr vorgesehen, entsprechend wurde auch sein Salär in den letzten Jahren nach unten angepasst. Und dann das: 18 Tore und 19 Assists in 41 Spielen und damit sein bester Punkteschnitt seit der Saison 2016/17. Natürlich hilft ihm dabei, dass er an der Seite von Topskorer DiDomenico spielt. Und natürlich profitiert er wie die ganze Sturmreihe davon, dass das Trio meist nicht gegen die gegnerischen Topformationen antritt. Vor allem aber strotzt Sprunger wieder vor Spielfreude und Selbstvertrauen. Er ist zwar nicht mehr der Schnellste, in Sachen Schusstechnik und Stellungsspiel vor dem gegnerischen Tor reichen ihm in dieser Liga aber nur die wenigsten das Wasser.

Samuel Walser ****

10 Tore, 10 Assists – die Statistiken sind für einen Stürmer, der nicht Powerplay spielt, ganz okay, überragend sind sie aber nicht. Und dennoch hat Samuel Walser einen wesentlichen Anteil an Gottérons starker Qualifikation. Der Center ist gross, stark, schnörkellos – und vereint damit drei Attribute, die Gottéron in der Vergangenheit oft fehlten. Vor allem aber führt er überaus zuverlässig die Linie an, die insbesondere in den Heimspielen regelmässig die gegnerische Toplinie neutralisiert. Und das derart erfolgreich, dass Walser trotz stets starken Gegenspielern kaum einmal mit einer negativen Bilanz vom Eis geht. Plus 12 beträgt seine Plus-Minus-Bilanz. Der 29-Jährige, der auch in Unterzahl eine wichtige Rolle einnimmt, wird auch in den Playoffs einer der wichtigsten Spieler des Teams sein.

Hat viele positiv überrascht: Mauro Dufner.
Keystone

Mauro Dufner ***

Nicht wenige fragten sich, ob der «Tausch» Mauro Dufners mit David Aebischer, der den umgekehrten Weg ging und bei den Lakers anheuerte, ein schlechter sei. Der klein gewachsene Verteidiger konnte die Skepsis jedoch schnell zerstreuen. Mit plus 15 hat Dufner zusammen mit Dave Sutter die beste Plus-Minus-Bilanz der Verteidiger und die drittbeste des ganzen Teams. Der Thurgauer ist schnell, wendig und scheut sich auch nicht, die direkte Konfrontation zu suchen. Zudem hat er auch offensives Eishockey in den Händen. Meist zusammen mit Routinier Raphael Diaz bildet Dufner ein interessantes Duo. Berücksichtigt man die Leistungen von Dufner, ist es erstaunlich, dass nur Jérémie Kamerzin bei den Verteidigern noch weniger Eiszeit in der Qualifikation erhalten hat.

Philippe Furrer ***

Auch in seiner letzten Saison als Profi konnte Philippe Furrer aufgrund von Verletzungen nicht alle Qualifikationsspiele bestreiten. Mit 43 Partien waren es aber deutlich mehr als auch schon. Mit drei Skorerpunkten ist der 36-jährige Back zwar kein Faktor im Spiel nach vorne, defensiv unterlaufen dem Routinier aber nach wie vor wenige Fehler. Zusammen mit Dave Sutter bildet Furrer ein gut harmonierendes Verteidigerpaar. Dass der Wahl-Murtner nicht mehr ganz so spritzig ist wie zu seinen besten Zeiten, zeigt sich immer wieder an teils unnötigen Strafen. Nicht unterschätzt werden darf der Einfluss von Furrer in der Garderobe. Letzten Frühling im Viertelfinal gegen Servette konnte auch Furrer den Absturz Gottérons mit seiner Erfahrung nicht verhindern. Will er seine beeindruckende Karriere erfolgreich beenden, ist sie diesmal im Verbund mit den weiteren Routiniers gefragt.

Ryan Gunderson ***

Mit 45 Skorerpunkten war Gunderson in der Saison 2020/21 der klar produktivste Verteidiger der Liga. Diesmal stehen dem Amerikaner gleich neun andere Verteidiger vor der Sonne. 29 Skorerpunkte sind zwar immer noch eine solide Ausbeute, mit nur gerade vier Toren verlor Gunderson aber deutlich an Torgefährlichkeit, besonders im Powerplay (nur zwei Treffer), wo er trotz des Zuzugs von Raphael Diaz immer noch die erste Option bei den Backs ist. Mit im Schnitt 23:26 Minuten Einsatz pro Partie ist der Fitness-Fanatiker auch mit 37 Jahren noch der Freiburger Spieler mit der meisten Eiszeit. Das verdankt er nach wie vor seiner tiefen Fehlerquote, seinem sauberen Spielaufbau und dem geschickten Stellungsspiel. Das grosse Manko Gundersons kann zuweilen seine fehlende Härte sein. So tauchte der Amerikaner in den letzten Playoffs gegen Genf, als es zur Sache ging, völlig unter. Man darf gespannt sein, wie er sich diesmal in der entscheidenden Phase der Meisterschaft aus der Affäre ziehen wird.

Mauro Jörg ***

Die Entwicklung von Jörg ist bemerkenswert. 2020 bei Lausanne nicht mehr erwünscht, ist er seither in Freiburg immer besser geworden. In dieser Saison ist er an der Seite von Samuel Walser Teil der Sturmlinie, die oft die Topspieler der Gegner aus dem Spiel nimmt. Als das Kraftpaket, das viel Intensität in das Spiel der Freiburger bringt, zu Beginn der Saison auch noch zu den besten Skorern gehörte, rieben sich alle verwundert die Augen. Mit 25 Punkten blickt der 31-Jährige zwar auf die zweitproduktivste Qualifikation seiner Karriere zurück, offensiv war es dann aber doch eher ein Strohfeuer. Sein letztes Tor erzielte Jörg Ende November. Die Plus-Minus-Bilanz von plus 17 (zusammen mit Marchon die beste der Mannschaft) zeigt indes, wie wichtig der Boxplay-Spezialist für diese Mannschaft dennoch ist.

Killian Mottet ***

Früher der Inbegriff von Inkonstanz, gehört Killian Mottet nunmehr zu den konstantesten Skorern im Team. Mit seiner Schnelligkeit, seiner Hartnäckigkeit und seinem harten Direktschuss ist er sowohl bei numerischem Gleichstand als auch in Überzahl stets für ein Tor gut – und für sämtliche Spieler der Liga immer ein unangenehmer Gegenspieler. Dass er fast einen Punkt pro Spiel erzielen konnte, beweist, dass er mit 31 Jahren endlich zu den unumstrittenen Teamstützen gehört. Mit 3,51 Schüssen pro Spiel ist er denn auch klar der Freiburger mit den meisten Torabschlüssen. Einziger Kritikpunkt: Zurück in Richtung eigenes Tor läuft er nicht immer ganz so schnell wie zum gegnerischen Tor hin, zudem stellt er sich vor dem eigenen Tor mitunter ein wenig ungeschickt an. Das ist ein Grund dafür, dass er mit minus 3 einer der wenigen Stürmer mit einer negativen Plus-Minus-Bilanz ist.

Matthias Rossi ***

Nach einem Jahr mit vielen verletzungsbedingten Rückschlägen hatte Matthias Rossi zu Beginn der Saison erwartungsgemäss Mühe, auf Touren zu kommen. Ohnehin nicht der Schnellste, war er vom Tempo überfordert und hatte Mühe mit dem Timing und den Laufwegen. Auf seinen ersten Skorerpunkt musste er 11, auf sein erstes Tor sogar 17 Spiele warten. Dass er am Ende der Saison dennoch mit 10 Toren und 5 Assists dasteht, zeigt, wie sehr er sich im Verlauf der Saison gesteigert hat – zumal man sich beim Stürmer um den Einsatz und die defensive Zuverlässigkeit nie Sorgen machen muss. Rossi könnte denn auch in den Playoffs noch wichtig werden. Auch wenn die Intensität zunimmt, lässt sich der robuste Hüne vor den beiden Toren nämlich nicht herumschubsen.

Lange überragend, in den letzten Wochen aber harmlos und fehleranfällig: Sandro Schmid.
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Sandro Schmid ***

Der junge Murtner führt die Linie um die Routiniers DiDomenico und Sprunger meist souverän an. Sein Stellungsspiel ist oft derart gut, seine Arbeit in beide Richtungen der Eishalle derart zuverlässig, dass man manchmal vergisst, dass Schmid erst 21 Jahre alt ist. Offensiv hingegen ist er noch nicht konstant stark. Auf starke Phasen folgen immer wieder einmal längere Durchhänger. In den letzten 16 Partien traf er bloss ein einziges Mal. Die Minus-9-Bilanz, die er sich in den schwächeren letzten neun Spielen, in denen ihm doch auch im Aufbauspiel der eine oder andere Schnitzer unterlief, einhandelte, vereitelte dem in dieser Statistik lange Zeit führenden Center zudem den möglichen Erfolg, die Qualifikation als Spieler mit der besten Plus-Minus-Bilanz der Liga abzuschliessen. Mit plus 15 lässt sie sich dennoch weiterhin sehen.

Dave Sutter ***

Im Vergleich zur Vorsaison hat Dave Sutter seine Eiszeit noch einmal erhöht (von 17:35 auf 19:08 Minuten). Damit erhält der kräftige Walliser nach Ryan Gunderson und Raphael Diaz die meisten Einsatzminuten bei den Verteidigern. Sutter ist mit ganz seltenen Aussetzern äusserst zuverlässig und weiss seinen Körper einzusetzen. Musste ihm letzte Saison sein mangelnder offensiver Output noch angelastet werden, konnte er in der aktuellen seine Produktivität verdreifachen (2 Tore und 10 Assists). Damit wird Sutter für seine regelmässigen Sturmläufe inzwischen belohnt. Denn trotz seiner Masse ist der Back ziemlich flink auf den Beinen und weiss auch etwas mit dem Puck auf der Schaufel anzufangen. In den Playoffs aber wird von ihm vielmehr gefragt sein, dass er auch mal die Fäuste fliegen lässt – so wie er es jüngst mit Erfolg gegen Genfs Marco Maurer getan hat.

Daniel Brodin **

Der Schwede ist ein ehrlicher Arbeiter, dem man nie mangelnden Einsatz vorwerfen kann. Gut möglich, dass er in den Playoffs noch wichtig wird. An guten Abenden bringt er Intensität und Härte in das Spiel, verschafft sich vor dem gegnerischen Tor Platz und nervt so die Verteidiger und den Torhüter. Auch sein Handgelenkschuss ist ganz okay. Leider aber hat man in dieser Saison nur selten den Top-Brodin gesehen. Vor allem in der zweiten Saisonhälfte schaffte er es kaum einmal, einem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Trotz all der durchaus wichtigen Drecksarbeit ist sein Einfluss auf das Spiel für einen Ausländer schlicht zu klein. Der Hauptgrund dafür: Technisch und in Sachen Spielübersicht ist Brodin stark limitiert.

Offensiv so unproduktiv wie nie zuvor: Andrei Bykow.
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Andrei Bykow **

9 Skorerpunkte – das ist für Andrei Bykow klar die schlechteste Ausbeute, seit er 2007 erstmals fix im Kader der Freiburger war. Der 34-Jährige ist in Gottérons Offensivspiel schlicht kein Faktor mehr, auch wenn er ab und zu noch im Powerplay auflaufen darf. Sonst aber geht die Degradierung durch Trainer Christian Dubé munter weiter. Nachdem er ihn letzte Saison vom Center zum Flügel umfunktionierte und sehr lange auf die Vertragsverlängerung warten liess, versetzte er ihn nun mehr oder weniger fix in die vierte Linie und verbannte ihn im drittletzten Saisonspiel sogar erstmals seit 2010 auf die Tribüne. Bykow liefert allerdings auch wirklich nicht viele Argumente, um die Demontage zu stoppen. Kaum einmal lässt er sein Genie, das er in seiner Karriere oft genug bewiesen hat, aufblitzen. Unbeschwertheit und Spielwitz sind wie weggeblasen. Immerhin muss man ihm lassen, dass er die Degradierungen scheinbar stoisch hinnimmt und einen absolut soliden Viertlinien-Spieler abgibt, der defensiv einen guten Job macht, im Boxplay spielt und die Qualifikation trotz allem mit einer Plus-4-Bilanz abschliesst.

Benjamin Chavaillaz **

Nein, es ist nicht die Saison von Benjamin Chavaillaz. Im letzten Championat neben Ryan Gunderson gesetzt und einer der zuverlässigsten Verteidiger bei Gottéron, ist er in der Hierarchie von Trainer Christian Dubé deutlich zurückgestuft worden. Sein Platz neben dem Amerikaner hat Benoit Jecker eingenommen, derweil Chavaillaz je nach Bedarf eingesetzt wird, des Öfteren auf der Tribüne landete und seine durchschnittliche Eiszeit im Vergleich zum Vorjahr um über eine Minute gekürzt sah. War er vor Jahresfrist mit 12 Skorerpunkten noch der zweitbeste Skorer unter den Gottéron-Verteidigern, kam er in der Qualifikation nur gerade auf fünf Assists. Der gute Schlittschuhläufer macht zwar nicht vieles falsch, bringt aber eben auch nicht wirklich einen Mehrwert, da er trotz Gardemassen seinen Körper zu wenig einsetzt.

Timo Haussener **

Im Tausch gegen Yannick Herren während der Saison von Lugano zu Freiburg gestossen, hat Timo Haussener ungefähr das gezeigt, was von ihm erwartet werden durfte. Er gibt einen soliden Viertlinien-Center ab, von seiner miserablen Bully-Quote von 38 Prozent mal abgesehen. Der ehemalige U20-Nationalspieler macht auch in Unterzahl einen guten Job. Übertreffen konnte er die Erwartungen indes nicht. Zwar zeigt er auch offensiv immer wieder einmal überraschend gute Aktionen, in die Highlight-Shows schaffen sie es aber trotzdem nicht – weil fast immer der letzte Zwick fehlt. Mal ist der Schuss am Ende zu unpräzis, mal der Pass schlecht getimt. Jedenfalls führen seine vielversprechenden Offensivaktionen kaum einmal zu einem Tor – was wahrscheinlich schlicht auch eine Frage der Klasse ist.

Connor Hughes **

In der Champions Hockey League wusste Gottérons Nummer 2 im Tor, Connor Hughes, mit hervorragenden Leistungen zu überzeugen. Er wurde gar als bester Goalie der Gruppenphase geehrt. In der Meisterschaft ist der Kanada-Schweizer allerdings nicht so konstant wie erhofft und nicht dazu in der Lage, Reto Berra nahezu ebenbürtig zu ersetzen. Hughes strahlt nicht die Sicherheit aus, die von einem Keeper auf diesem Niveau erwartet wird. Big Saves sind die Ausnahme. Seine Fangquote von 87 Prozent ist unterdurchschnittlich und reicht nicht dazu aus, dass Hughes Siege stehlen kann. 

Benoit Jecker **

Mit einer Plus-Minus-Bilanz von minus 13 war Rückkehrer Benoit Jecker in seiner ersten Saison mit Gottéron der schlechteste Verteidiger der Mannschaft. Die Qualifikation 2021/22 schloss das Eigengewächs nun mit einer Bilanz von minus 1 ab (nur Jérémie Kamerzin ist von den Verteidigern in dieser Statistik noch schlechter) – und das, obwohl er meist an der Seite von Ryan Gunderson spielen konnte. Jecker lässt in seinem Defensivspiel oftmals die letzte Konsequenz vermissen, und auch die Passgenauigkeit lässt zu wünschen übrig. Zwar konnte er seine Produktivität um zwei Skorerpunkte steigern, die von ihm erhoffte Rolle im Powerplay ist mit der Ankunft von Raphael Diaz aber noch weiter in die Ferne gerückt.

Jérémie Kamerzin **

Kein Faktor mehr im Spiel von Gottéron ist Jérémie Kamerzin. Nicht nur wegen Verletzungspech (er bestritt nur gerade 20 Partien) ist der Walliser in der Hierarchie der Verteidiger auf die unterste Stufe abgerutscht. Seine Produktivität aus früheren Jahren hat Kamerzin schon lange eingebüsst. Mittlerweile ist auch von seiner physischen Härte kaum mehr etwas übrig geblieben. Die Kunst des Provozierens beherrscht Kamerzin zwar immer noch, das Einschüchterungspotenzial ist jedoch niedrig. So bleibt Kamerzin nur noch die Rolle des Lückenbüssers, die er – als Profi, wie er einer ist – ohne zu murren erfüllt. Von Gottéron erhielt er keinen neuen Vertrag mehr, und es ist fraglich, ob er in der National League noch Unterschlupf finden wird. Vielleicht will das Kamerzin aber auch gar nicht. Mit seinem Studium im Finanzwesen ist er auf seine Zeit nach dem Eishockey vorbereitet.

Jordann Bougro (links) fehlt es an Durchsetzungsvermögen.
Keystone

Jordann Bougro *

Nach der zweiten Saison bei Gottéron muss man wohl zum Schluss kommen: Das reicht nicht für die National League – zumindest nicht bei einem Spitzenteam. Jordann Bougro ist von seiner Art her eigentlich ein Offensivspieler, auf höchster Stufe fehlt es ihm aber schlicht an Durchsetzungsvermögen. Und letztlich ist der französische Stürmer mit Schweizer Lizenz spielerisch nicht stark genug, um seine geringe Körpergrösse zu kompensieren. Gleichzeitig ist er in der vierten Reihe eben auch in physischer Hinsicht alles andere als ein Plus. Dass er mit minus 5 die schlechteste Plus-Minus-Bilanz im Team hat, kommt nicht von ungefähr.

Yannick Herren *

Er zeigt derzeit in Lugano, dass er Eishockey spielen kann. Vor allem sein Handgelenkschuss ist top, seine Bewegungen in der Offensivzone sind oft smart. In Freiburg aber zeigte er das zu Beginn der Saison keineswegs. Nach 17 Spielen ohne Skorerpunkt verlor Trainer Christian Dubé, der es nicht ausstehen kann, wenn jemand nicht das Maximum aus seinem Talent herausholt, die Geduld und schob ihn nach Lugano ab. Das Problem bei Herren: Wenn er nicht skort, bleibt nicht viel übrig. Defensiv ist der Stürmer nur mässig zuverlässig, Zweikämpfen geht er am liebsten aus dem Weg. Obwohl er auch für nächste Saison noch unter Vertrag steht, wird er deshalb nicht nach Freiburg zurückkehren.

Gaétan Jobin *

Auch in seiner zweiten Saison seit der Rückkehr aus Nordamerika hat der 20-jährige Stürmer keinen Schritt nach vorne gemacht. Natürlich: Er stand in seinen 32 Spielen bloss 203 Minuten auf dem Eis, zudem hatte er mehrmals mit Verletzungen zu kämpfen. Doch als er von Trainer Christian Dubé seine Chancen erhielt – eine Zeit lang spielte er sogar im Powerplay –, liess er sie ungenutzt. In einzelnen Szenen fällt er durch seine Schnelligkeit auf, sonst aber ist noch nicht genau klar, wofür Gaétan Jobin stehen möchte. Dass er auch bei seinen elf Einsätzen mit La Chaux-de-Fonds in der Swiss League nur zwei Skorerpunkte holte, zeigt: Für den jungen Freiburger ist es eine Qualifikation zum Vergessen. Bleibt zu hoffen, dass sein Knopf in seinem letzten Vertragsjahr nächste Saison endlich aufgeht.

Otso Rantakari (keine Benotung)

Als fünfer Ausländer zu Gottéron gestossen, konnte der finnische Offensiver-Verteidiger in vier Spielen seine Qualitäten noch nicht unter Beweis stellen. Eine Benotung ist deshalb noch nicht möglich.

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