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Krieg zwischen Ruin und Wiedergeburt

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Das Museum für Kunst und Geschichte präsentiert unter dem Titel «Ruinaissance» Werke der Freiburger Künstlerin Isabelle Krieg. Mit ihren Installationen stellt sie die Verbindung des Menschen mit dem Planeten Erde her.

«Kunst ist vielleicht nicht das Allerheilmittel (für mich zwar schon) und ändert die Welt nur wenig, aber sie ist die Sprache, in der ich mich am besten ausdrücken kann. Sie ist die Aktion, in die ich mich begebe, wenn ich mich hilflos fühle.» So beschreibt die 1971 geborene Freiburger Künstlerin Isabelle Krieg ihr künstlerisches Engagement. 

Was dabei in den vergangenen Jahren herausgekommen ist, zeigt nun das Museum für Kunst und Geschichte in seiner neusten Ausstellung «Ruinaissance». «Ihre Werke stehen im Dialog mit der Aktualität», erklärte Vizedirektorin Caroline Schuster am Dienstag vor den Medien das Schaffen Kriegs. Und weiter:

Ihre Sprache ist zugleich poetisch, humoristisch und ernsthaft.

In Verbindung mit der Aktualität haben die Installationen, Objekte, Skulpturen, Fotografien und Videos aber auch immer eine politische Konnotation. 

Eine zusammenhängende Welt 

Die Ausstellung ist im grossen Saal des Museums untergebracht, in einem einzigen Raum ohne Stellwände. Eingangs schreiten die Besucherinnen durch schiefe Säulen aus Stoff. «Sie sind mit der Erde verbunden, können tanzen und lassen sich verbiegen. Damit möchte ich deutlich machen, dass man sich nie sicher sein kann», sagt dazu Krieg. Danach wird der Blick frei auf einen riesigen, mit Tassen bestückten Tisch. Aus der Tiefe des Raums tritt dem Besucher ein übergrosser Totenkopf entgegen, hergestellt aus alten Tischsets. Auf dem Boden ist eine überdimensionale Nabelschnur zu erkennen – das Leben –, und dahinter hängt eine grosse Perlenkette aus Weltkugeln. Die Kette ist eine Anspielung auf die Anzahl verbrauchter Erden, also den Ressourcenverbrauch der Menschen.

Unerledigt

Der Tisch stellt den absurd langen Sitzungstisch des russischen Präsidenten Wladimir Putin dar. In den Kaffeesatz der Tassen sind die Gesichter verschiedener Protagonisten des Weltgeschehens gezeichnet, denen Isabelle Krieg seit dem Ausbruch des zweiten Irakkriegs im Jahr 2003 in den Medien begegnet ist: Politikerinnen und Politiker, Soldaten, Flüchtlinge und Unbekannte. Am einen Ende ist der Kopf des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski zu erkennen, am anderen Ende jener von Putin. Das Werk gehört zu jenen, die Krieg auch in Zukunft noch weiterentwickeln will.

Isabelle Krieg geht nicht auf die Strasse, um zu protestieren, sondern vermittelt ihre Betroffenheit durch ihre Kunst.
rsa

Was zu tun bleibt

Dazu gehört auch eine Papierschale, eine Halbkugel, in der Krieg ihre To-do-Listen der letzten Jahre aufbewahrt. «Ich möchte gerne hundert Jahre alt werden», sagt sie dazu. Für diesen Fall habe sie errechnet, dass die endgültige Form des Kunstwerks dereinst eine perfekte Kugel werde oder sogar ein Ei. Alles hänge von den kommenden Lebensjahren ab, aber auch von der Menge der erstellten Listen. «Werden es mit zunehmendem Alter weniger sein, weil der Lebensrhythmus und die Lebensführung weniger anspruchsvoll werden?», fragt sich Krieg. «Oder werden die Listen angesichts der zunehmenden Schwäche des Gedächtnisses im Gegenteil mehr sein?»

Der laufende Blumenstrauss

Eine wichtige Rolle im Leben und Werk von Isabelle Krieg spielen auch Blumen. 2019 stellte sie jede Woche einen Blumenstrauss zusammen, bei dem sie die verwelkten Pflanzen durch neue ersetzte. Es entstand ein Zyklus von 52 Fotografien, die als Metapher für das Leben und die vergehende Zeit stehen.

In der Ausstellung «Ruinaissance» sind kleinere und grössere Objekte zu sehen. «Ich habe festgestellt, dass, je grösser das Objekt wird, desto grösser meine Angst ist, die dahintersteckt», sagt Krieg. Und dennoch ist ihr Werk nicht nur von Angst geprägt. «Ich bin überzeugt, dass das Leben immer gewinnt, ob der Mensch überlebt, ist allerdings zweifelhaft.» 

Ruinaissance

Vom 6. Mai bis zum 18. September

Die Ausstellung der Werke von Isabelle Krieg im Museum für Kunst und Geschichte wird durch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm ergänzt. Dazu gehören Führungen in Anwesenheit der Künstlerin und ein Intermezzo mit dem Vokalensemble Treta Mominka aus Dresden, wo Krieg sechs Jahre lang lebte. Die Führungen sind teilweise nur auf Französisch und teilweise zweisprachig. rsa

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