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Der Polizeiberuf bietet vielseitige Möglichkeiten

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Aktuell laufen bei der Freiburger Kantonspolizei die Rekrutierungsgespräche für die Polizeischule 2025. Aber welche Perspektiven bietet der Polizeiberuf überhaupt? Dieser Frage sind die FN im Rahmen ihrer Serie nachgegangen.

Christa Bielmann führt in diesen Tagen Rekrutierungsgespräche mit den Bewerberinnen und Bewerbern für die Polizeiaspirantenschule der Kantonspolizei Freiburg. Sie kann auf einen grossen Erfahrungsschatz zurückgreifen. 14 Jahre lang ist sie bereits im Polizeidienst. Wenn sie nicht rekrutiert, ist sie als Mediensprecherin tätig. Ihr Werdegang steht stellvertretend für die vielfältigen beruflichen Hintergründe und Lebenserfahrungen, welche Kantonspolizisten vorweisen. 

Mit einem kaufmännischen Lehrabschluss in der Tasche sammelte Bielmann zunächst auf einem Betreibungs- und Konkursamt erste Berufserfahrungen. Sodann erlangte sie die gesundheitlich-soziale Berufsmatura mit Schwerpunktfach Psychologie. Direkt danach liess sie sich in der Polizeischule Freiburg zur Kriminalpolizistin mit eidgenössischem Fachausweis ausbilden. Ihren Berufseinstieg machte sie bei der Finanzbrigade. Berufsbegleitend absolvierte sie die Ausbildung für gefilmte Einvernahmen von minderjährigen Opfern von Sexual- und Gewaltdelikten. Diese Nebenfunktion übte sie vor allem im Pikettdienst aus, wo sie Fälle von sexuellem Missbrauch bearbeitete.

Bäuerliche Hauswirtschaftsschule

Mit 27 Jahren nahm sich Bielmann für ein halbes Jahr eine Auszeit. «Ich musste wissen, ob die Polizei wirklich mein Weg ist, und machte die bäuerliche Hauswirtschaftsschule.» Sie lernte:

Die Polizei ist eine wahnsinnige Lebensschule, und die Hauswirtschaftsschule ist eine Lebensschule fürs tägliche Leben.

Zurück bei der Kantonspolizei weiss sie nach dem üblichen Praktikum im Zentrum für Polizei- und Zollzusammenarbeit in Genf aber: «Die Polizei ist mein Platz. Mir fehlten die Ermittlungen und das Rechtliche.»

Sie wechselte aufs Kriminalkommissariat, wo sie zuerst im Bereich Einbruchsdiebstahl ermittelte und danach im Bereich Rotlichtmilieu. Zu dieser Zeit stand sie auch Aspirantinnen und Aspiranten als «Gotte» zur Seite. Schliesslich hat sie in die Kommunikations- und Präventionsabteilung gewechselt, wo sie heute noch arbeitet. Die vielen Optionen, die der Polizeiberuf bereitstellt, kommen Bielmann zupass. «Ich brauche immer mal wieder neue Herausforderungen», sagt sie.

Grundsätzlich zwei Funktionen

Ausser der Sprengstoffneutralisierung erfüllt die Kantonspolizei Freiburg die gleichen Einsätze wie alle anderen Kantonspolizeien der Schweiz. Die Kantonspolizei Freiburg hat nach Auffassung von Bielmann aber noch weitere Vorteile: Sie sei mit rund 770 Mitarbeitenden, aufgeteilt in die zwei Hauptbereiche Gendarmerie und Kriminalpolizei sowie in drei weitere Abteilungen, relativ klein und familiär aufgebaut. Sie ermögliche Teilzeitarbeit, weiter finde die Ausbildung im Unterschied zu anderen Kantonen vor Ort statt, und die Zweisprachigkeit sei für die Deutschsprachigen zwar eine Herausforderung, am Ende aber ein Gewinn.

Im Kanton Freiburg gibt es grundsätzlich zwei Richtungen, die Polizeiaspirantinnen und -aspiranten einschlagen können. Sie können den Weg zur Gendarmin oder zum Kriminalpolizisten wählen. Und zwar bereits zu Beginn der Ausbildung, was schweizweit einzigartig ist. Die Ausbildung ist abgesehen von einigen spezifischen Fächern dieselbe. 

Gendarmen sind nebst der Verkehrssicherheit zuständig für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit. Sie können der mobilen Polizei angehören, die immer zum Zug kommt, wenn der Notruf 117 angewählt wird, oder der bürgernahen Polizei, die unter anderem in engem Kontakt mit Quartiervereinen, Laden- und Gastronomiebetreibern steht. Gendarmen tragen eine Polizeiuniform. Sie sind stets die Ersten vor Ort, sei es bei einem Verkehrsunfall, bei häuslicher Gewalt oder allen anderen Arten von Polizeiinterventionen. Gendarmen führen Ermittlungen durch, die von ihrer Art her nicht der Kriminalpolizei zugeteilt sind.

Kriminalpolizistinnen führen komplexere Ermittlungen bei Kriminalfällen durch. Die Kriminalpolizei ist in fünf Kommissariate unterteilt. Diese wiederum sind teilweise noch in Brigaden eingeteilt, wie die Finanzbrigade, Jugendbrigade, Betäubungsmittelbrigade, Brigade für Sittlichkeitsdelikte und Misshandlungen. Die Spezialisten des Kriminaltechnischen Kommissariats, die für die Spurensicherung an einem Tatort zuständig sind, sowie Ermittler im Informatik- und Cyberbereich zählen ebenfalls zur Kriminalpolizei. Kriminalpolizisten sind nicht uniformiert. Gendarmen wie auch Kriminalpolizisten sind bewaffnet.

Taucher, Alpinermittler

Besonders attraktiv im Polizeijob sind in den Augen von Bielmann die verschiedenen Nebenfunktionen, die sowohl Gendarmen als auch Kriminalpolizistinnen wahrnehmen können. Wer in der Gendarmerie eingeteilt ist, kann beispielsweise Taucherin oder Alpinermittler werden. Letzterer kommt etwa bei einem Gleitschirm- oder Skitourenunfall zum Einsatz. Auch im Ordnungsdienst gibt es Nebenfunktionen, wie beispielsweise die «Eli». Sie übernehmen bei einem Einsatz besondere, taktische Aufgaben. 

Bei den Inspektorinnen – also den ausgebildeten Kriminalpolizistinnen – gibt es ebenfalls Nebenfunktionen, so etwa die Verhandlungsgruppe. Sie verhandeln, wenn sich beispielsweise jemand das Leben nehmen will oder sich verschanzt. Weiter können sie sich als Spezialisten für gefilmte Einvernahmen weiterbilden lassen.

Nebenfunktionen, wie Schiessinstruktor, Air Marshal und Rekrutierungsbeamtin, sind weitere Möglichkeiten, die Polizistinnen ausfüllen können.

Von der Grif bis zum Polizeikommandant

Damit aber nicht genug. Wie Bielmann erklärt, gibt es darüber hinaus die Möglichkeit, sich zu spezialisieren, was aber das Bestehen teils strenger Aufnahmeprüfungen voraussetzt. So beispielsweise für die Spezialeinheit Grif. Vorausgesetzt sind hier mindestens zwei Jahre Berufserfahrung als Gendarm sowie ganz besondere Fähigkeiten und Eigenschaften, wie Christa Bielmann betont: «Wir suchen keine Rambos. Im Gegenteil. Dafür braucht es Leute mit Köpfchen, die die Situationen schnell analysieren und schnell entscheiden können, psychisch und physisch auf einem Top-Level sind und die verfügbar sind.» Zu den Spezialistinnen gehören auch Hundeführer. «Im Unterschied zur Tätigkeit in Nebenfunktion fokussieren sich diese Spezialisten voll und ganz auf ihren Bereich.»

In hierarchischer Sicht gibt es vier Kaderstufen bei der Kapo. Sie reichen von Gruppenführer zu Sektionsführer – wie beispielsweise der Sektion Analyse, Prävention und Verkehrserziehung – über die Offiziere – sie sind auch Gesamteinsatzleiter bei Grosseinsätzen – bis hin zu den Divisionsleitern – beispielsweise der Gendarmerie. Zuoberst steht der Polizeikommandant.

Jobs ohne Polizeiausbildung

Schliesslich gibt es bei der Kantonspolizei auch Tätigkeiten, die keine Polizeischule erfordern, wie Bielmann erklärt. Nebst Berufen wie Kaufmann, Juristin, Fotograf und anderen, gibt es beispielsweise im Cyberbereich Informatiker und in der Finanzbrigade Finanzanalysten, die keine polizeiliche Grundausbildung haben. «Gerade die Bereiche Cyberkriminalität oder Finanzbrigade sind so spezifisch, dass es dafür auch Spezialistinnen und Spezialisten benötigt.» 

Nebenbei: Die Ortspolizisten in den Freiburger Gemeinden gehören nicht der Kantonspolizei an. Sie absolvieren in der Regel ihre Ausbildung an der Polizeiakademie Savatan im Kanton Waadt. Sie sind Träger des Zertifikats Polizeiliche Sicherheitsassistentin, Polizeilicher Sicherheitsassistent, SPI.

Serie

Die Freiburger Nachrichten widmen sich in einer losen Serie der Ausbildung zum Polizisten, zur Polizistin. Wir berichten über die mehrteilige Bewerbungsphase und begleiten Aspirantinnen und Aspiranten durch ihre Schulzeit. Weiter sprechen wir mit Verantwortlichen der Kantonspolizei und Personalvertretern über Polizistenmangel, die Attraktivität des Berufs, über Teilzeitmodelle, Laufbahnentwicklungen und Lohn. Bereits erschienen sind die Artikel Gut ausgebildete Polizisten braucht das Land und Sicherheit bei der Polizeiarbeit wird grossgeschrieben. (rsa)

Kommentare (2)

  • 10.04.2024-Menoud Sandra

    Serait il possible d’avoir cet article en français ?
    Merci et meilleures salutations

    • 11.04.2024-s.florin@freiburger-nachrichten.ch

      Bonjour Sandra

      Malheureusement, nous écrivons nos articles uniquement en allemand.

      Merci et meilleures salutations

      Sven, FN-Desk

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