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Höhenluft mit Herausforderungen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Schwindelfrei und naturverbunden sollten zukünftige Seilbahnmechatroniker sein. Doch trotz einer Arbeitsumgebung wie aus dem Bilderbuch fehlt es auch dieser Branche an Nachwuchs. Eine nationale Informationskampagne soll dem Fachkräftemangel entgegenwirken. 

Sie arbeiten umringt von schneebedeckten Gipfeln, gleissendem Sonnenschein und glitzernden Bergseen. Eine Aussicht, die viele nur als Postkartenmotiv oder in den Skiferien zu Gesicht bekommen, ist für Seilbahnmechatroniker Arbeitsalltag. Doch die Zahl jener, die an diesem privilegierten Arbeitsplatz wirken können, ist nicht so gross. Sie ist kleiner, als dem Branchenverband lieb ist. Fachkräftemangel herrscht auch auf den Berggipfeln. Es fehlt nicht nur an Nachwuchs. Hinzu kommt, dass bis zu einem Drittel der Angestellten der Branche in den nächsten fünf Jahren pensioniert wird (siehe Kasten). Die Dachorganisation Seilbahnen Schweiz ist alarmiert und will dem sich anbahnenden Personalmangel entgegenwirken. Sie lud dafür im März landesweit zu Schnuppertagen ein.

Ein Schwarzseer auf dem Gipfel

Am Anlass in der Lenk war auch Lars Neuhaus aus Schwarzsee am Start. Derzeit absolviert er sein drittes Lehrjahr als Seilbahnmechatroniker im Berner Skigebiet. Da er selbst im beliebten Skigebiet in den Freiburger Voralpen aufgewachsen ist, interessierte er sich dafür, einen Blick hinter die Kulissen dieser Branche zu werfen. Eine Erkenntnis: «Es ist beeindruckend, wie viel Vorbereitung für einen erfolgreichen Skitag erforderlich ist.» 

In den Skiferien möchten die meisten Gäste nicht mit der Pistenrettung zu tun haben. Am Infotag war die ungewöhnliche Schlittenfahrt jedoch ein Hit.
Bild: Selina Grossrieder

Mit seiner Berufsentscheidung ist Neuhaus noch immer zufrieden. Besonders gerne führt er Revisionsarbeiten auf den Masten der Seilbahn durch, sagt er begeistert, denn so könne er in der Höhe und der Natur arbeiten. Und:

So habe ich den ganzen Berg für mich allein.

Lars Neuhaus
Seilbahnmechatroniker im dritten Lehrjahr

Wetterfest von Vorteil

Wer oft draussen arbeitet, müsse jedoch auch auf schlechtes Wetter gefasst sein. So erinnert sich Neuhaus an einen besonders unangenehmen Reparaturauftrag an einem zunächst schönen Sommertag. Die schnell ins Minus fallenden Temperaturen hätten ihn dann im T-Shirt überrascht. «Seither trage ich immer eine Ersatzjacke in meinem Rucksack», sagt Neuhaus und lacht über sein unangenehmes Missgeschick.

Für die Arbeit in schwindelnden Höhen darf die Sicherheitsausrüstung nicht fehlen.
Bild: Selina Grossrieder

Der Arbeitsalltag eines Seilbahnmechatronikers sei wegen seiner technischen Vielseitigkeit sehr abwechslungsreich, unterstreicht Peter Ziörjen. Er ist Ausbildner bei den Bergbahnen Lenk und Adelboden. Was erst bei genauerem Nachdenken klar sei: Die intensivste Arbeitsphase für Seilbahnmechatroniker sei keineswegs während der Hochsaison der Ferien- und Ausflugsgäste. Sie beginne erst im Frühling danach. Sobald es wärmer wird, führen die Angestellten der Bergbahnen die körperlich anspruchsvollsten Wartungsarbeiten durch und lagern Materialien für den nächsten Winter ein.

Wer in der Ausbildung erfolgreich sein möchte, sollte laut Ziörjen mindestens zwei Voraussetzungen erfüllen: Interesse an Technik und Freude an den Bergen. Er ist überzeugt:

Wer seine Zeit lieber in der Stadt verbringt, ist hier falsch.

Peter Ziörjen
Ausbildner bei den Bergbahnen Lenk und Adelboden

Für ihn ist Bergsport auch eine private Leidenschaft. Während der Skisaison legt er seinen Heimweg daher meist auf Brettern zurück.

Fürs Einkassieren reichte es nicht, doch Probesitzen duften die Jugendlichen trotzdem.
Bild: Selina Grossrieder

(K)eine Männerdomäne?

Wie in vielen technischen Berufen bleiben Frauen auch in der Seilbahnbranche eine Ausnahme. Sie stellen aktuell zwei bis drei Prozent des Personals. «Der Beruf war lange eine Männerdomäne», räumt Ziörjen zwar ein, «aber diese Zeiten sind vorbei.» Er würde sich deshalb freuen, auch Mädchen im Unternehmen auszubilden.

Seine Hoffnung ist durchaus berechtigt. Unter den neugierigen Gästen des Infotags befand sich auch Anouk Berger. Für sie sei es kein Problem, als Schülerin in der Minderheit zu sein: «Das bin ich bereits gewohnt.» In ihrer Schulklasse sei sie schliesslich auch das einzige Mädchen.

Ein wenig bekannter Beruf

Mit der Kampagne im Workshop-Format wollten Seilbahnen Schweiz die neuen Berufe Seilbahnmechatroniker und Seilbahner (siehe Box) beim Nachwuchs bekannter machen, erklärt Benedicta Aregger, Vizedirektorin des Branchenverbands. Vor allem in den Städten seien diese Berufe kaum bekannt. Das sei auch verständlich: «Das ist nicht so wie Schreiner oder Bäcker. Darunter kann sich jeder ein Bild machen.» Die Ausbildungsverantwortlichen der Seilbahnunternehmen könnten nicht einfach in den Schulen vorbeigehen und Flyer verteilen. Die Natur und das Arbeitsumfeld müsse man persönlich miterleben können.Deshalb sei es wichtig, die interessierten Jugendlichen in die Berge zu holen, ihnen die Besonderheiten des Berufs näherzubringen.

Areggers Rechnung scheint aufzugehen. Sie sagt, schweizweit hätten sich 150 Teilnehmende für die Infotage angemeldet. Sie kann davon ausgehen, dass viele danach eine Schnupperlehre machen.

Arbeit in der Peripherie

Auch die Kaisereggbahnen im Kanton Freiburg bilden seit einigen Jahren Lernende aus. So beginnt im Herbst der vierte Seilbahnmechatroniker seine Lehre beim Unternehmen in Schwarzsee. «Für uns ist das wichtig, denn es ist ein Beitrag zum Berufsstand», betont Kurt Waeber, Chef der Kaisereggbahnen. Deshalb überlege das Unternehmen, künftig jeweils zwei Lernende gleichzeitig auszubilden, anstatt wie bisher nur einen.

Die vergleichsweise geringe Grösse und periphere Lage der Kaisereggbahnen ausserhalb der grossen Zentren des Wintertourismus stellen kein Hindernis bei der Lernendensuche dar, stellt Waeber klar: «Die Lernenden fühlen sich in einem kleinen Team wie dem unseren wohl.» Das ermögliche es, sie von Anfang an optimal in den Betrieb zu integrieren. 

Eine Herausforderung für die jungen Lehrlinge sei jedoch die theoretische Ausbildung in Meiringen. Dafür müssten die Lehrlinge zeitweise im Berner Oberland wohnen. «Wir müssen zunächst Personen finden, die sich das zutrauen», so Waebers Erfahrung. In so jungen Jahren könne das manchmal etwas Überwindung erfordern.

Berufswahl

Eine Aufstiegschance der besonderen Art

In der vierjährigen Ausbildung zum Seilbahnmechatroniker EFZ lernen Lernende, Seilbahnen und andere technische Bauteile – wie etwa die Motoren von Pistenfahrzeugen – instand zu halten. Bei der zweijährigen Lehre zum Seilbahner EBA liegt der Fokus stärker auf der Gästebetreuung. Der theoretische Teil der Ausbildung findet in Blocktagen in den Kurszentren des Verbands in Meiringen oder Sitten statt, wo die Auszubildenden zeitweise in Wohngemeinschaften zusammenwohnen. Wer die technische Leitung eines Seilbahnbetriebs übernehmen möchte, kann sich danach zum Seilbahnfachmann oder zur Seilbahnfachfrau weiterbilden. Ausserdem befähigt eine Ausbildung zum Seilbahnmanager zur Leitung eines Betriebs. (sea)

Ausbildungsbetrieb

Die Seilbahnbranche im Überblick

Rund 18’000 Personen beschäftigten die Mitglieder von Seilbahnen Schweiz nach eigenen Angaben im Jahr 2022. Um einem drohenden Fachkräftemangel infolge einer sich anbahnenden Pensionierungswelle entgegenzuwirken, luden zu Frühlingsbeginn schweizweit rund 50 verschiedene Bergbahnen zu Infoanlässen ein. Ziel sei es, in drei Jahren 20 Prozent mehr Lernende auszubilden, erklärt Benedicta Aregger, Vizedirektorin der Organisation. (sea)

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