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Zweisprachiger Unterricht an der Vignettaz soll ausgebaut werden

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Der zweisprachige Kindergartenunterricht an der Primarschule Vignettaz ist ein Erfolg. Danach müssen die Kinder jedoch in den einsprachigen Muttersprachunterricht. Die Enttäuschung ist gross.

Für das Pilotprojekt des zweisprachigen Kindergartenunterrichts meldeten mehr Eltern ihr Kind an, als es Platz in den beiden Klassen hat. Das Los entschied über die Teilnahme. Der Sohn von Markus Geuss gehört zu den Ausgewählten. Der Vater ist Mitglied des deutschsprachigen Elternrates der Schule. Er meint: «Das Angebot ist ein Erfolg. Wir verstehen darum nicht, warum der zweisprachige Unterricht nicht in den weiteren Klassen fortgeführt wird.» Der Elternrat wünsche sich zudem, dass dieser Unterricht in anderen Primarschulen angestossen werde. Der Vater beklagt:

Wir sehen keine starke politische Initiative, welche die Zweisprachigkeit in den Primarschulen realisieren will.

Nach dem Kindergarten muss der Sohn in eine normale Muttersprachklasse. «Er ist extrem frustriert. Warum geht es nicht weiter?», fragt Markus Geuss. Gwenaël Jacob gehört dem französischsprachigen Elternrat an. Er sagt: «Es ist der Wille der Familien, ihre Kinder in der Freiburger Kultur zu verankern.»

Auswirkung aufs Quartier

Das Projekt startete in der Vignettaz-Primarschule im August 2021 mit zwei Klassen. Je ein Drittel der Kinder sind deutschsprachig, französischsprachig oder haben eine andere Muttersprache, führte Schulinspektor Marc Luisoni bei der Vorstellung der Projektbilanz vor den Medien aus. Er klagte, dass im Kanton für den entsprechenden Unterricht das nötige Schulmaterial fehlt. Die Lehrpersonen müssten selber Lösungen finden. Er fand aber auch lobende Worte: «Die Vignettaz verfügt über die erforderliche Anzahl motivierter, engagierter und kompetenter Lehrpersonen.»

Die Vertreterinnen der Lehrerschaft hoben die Motivation der Kinder hervor. Diese fanden den Einstieg in die ihnen nicht vertraute Sprache über Lieder, Spiele und kurze Sätze aus dem Alltag. Eine Lehrerin erklärte: «Die Kinder sind nach zwei Jahren nicht bilingue, verfügen aber dann über eine Basis in der anderen Sprache.» Der Unterricht fördere in Schule und Quartier die Bindung zwischen den Sprachgruppen.

Die Kinder finden den Zugang zur Partnersprache über Bilder, Lieder, Spiele und kurze Sätze.
Bild: Jean-Baptiste Morel

Stadt hilft

Die deutschsprachige Vignettaz-Schuldirektorin Brigitte Wüthrich meinte: «Vorher waren wir zwei Schulen. Heute ist es eine Schule mit zwei Kulturen.» Schule, Stadt und Kanton erklärten vor den Medien, die Reaktionen auf das Projekt seien durchweg positiv. Tania Manelia, eine der beiden kantonalen Immersionsverantwortlichen der Vignettaz-Schule, sprach von motivierten Lehrpersonen, weil sie sich unterstützt wissen. «Für sie ist es eine Lehre.»

Das ganze Quartier würde vom zweisprachigen Unterricht profitieren, so die Überzeugung der Verantwortlichen.
Bild: Jean-Baptiste Morel

Auch die Stadt hilft. Gemeinderätin Mirjam Ballmer hält aber fest: «Alles, was pädagogisches Konzept und Lehrplan betrifft, liegt in der Zuständigkeit des Kantons. Die Stadt unterstützt hingegen alle Bemühungen für einen solchen Unterricht auf administrativer und finanzieller Ebene und ermutigt Schulen und Lehrpersonen, solche Projekte zu starten.»

Kastenthema

Freiwilligkeit ausschlaggebend

Der Kanton habe auf die Resultate des Pilotprojekts an der Vignettaz-Schule gewartet, erklärt Staatsrätin Sylvie Bonvin-Sansonnens. Die kantonale Direktion für Bildung und kulturelle Angelegenheiten hat mit der Einsetzung einer Arbeitsgruppe reagiert und weitere Schritte eingeleitet. Die Gruppe soll den Weg ebnen, damit bis zur achten Klasse der Primarschule ein zweisprachiger Unterricht angeboten werden kann. Zudem soll die Arbeitsgruppe «bis in einem Jahr» vorschlagen, so die Staatsrätin, wie der Zweisprachenunterricht in der Orientierungsstufe «auf freiwilliger Basis» umgesetzt werden kann. Bonvin: «Die Freiwilligkeit ist wichtig. Man kann einen solchen Entscheid niemandem aufzwingen. Es braucht den Willen aller: der Lehrpersonen, der Schulleitungen und der Eltern. Es ist weniger eine politische Frage als vielmehr eine betriebstechnische Angelegenheit. Es gibt kein fertiges Rezept, jede Schule muss ihre eigene Lösung finden.» (ges)

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