In den Augen von Ruedi Vonlanthen betreibt die SP eine widersprüchliche Politik. Würde er aber vor seiner eigenen Tür kehren und die Politik seiner Partei beziehungsweise ihres Spitzenkandidaten Jacques Bourgeois kritisch betrachten, würde er auch auf Widersprüche stossen. Während sich die FDP für eine liberale Gesellschaft mit Wettbewerb und Marktwirtschaft einsetzt, fordert Bourgeois immer wieder staatliche Eingriffe wie Einfuhrsteuer auf Zucker oder stellt das Cassis-de-Dijon-Prinzip für Lebensmittel infrage und will damit verhindern, dass in der EU hergestellte Lebensmittel in der Schweiz verkauft werden dürfen. Ist die Konkurrenz nicht die Treibkraft des freien Marktes, der den Liberalen so wichtig ist? Der FDP-Spitzenkandidat setzt sich auch für Steuersenkungen und Sparpakete ein, doch im selben Atemzug sagt er, das Agrarbudget dürfe nicht angetastet werden. Hier lautet der Wahlspruch: Für die andern, nicht für uns.
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