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Zwischen Euphorie und Skepsis

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Alain Baumann, im Vorfeld der Promotionsspiele haben Sie Ihr Team als krassen Aussenseiter bezeichnet, weil es in der Meisterschaft selten bis nie richtig überzeugt habe. Am Samstag ist der FC Bösingen doch in die 2. Liga aufgestiegen. Waren Ihre Aussagen Understatement oder sind Sie selbst vom Erfolg überrascht?

Wir sind alle vom Aufstieg überrascht. Letztes Jahr hatten wir eine grandiose Rückrunde gespielt und sind dann in den Aufstiegsspielen untergegangen. Diese Saison haben wir deutlich schlechter gespielt als im Vorjahr, konnten nur selten überzeugen. Wir haben uns erst in der letzten Runde und nur dank der besseren Strafpunktebilanz überhaupt für die Promotionsspiele qualifiziert. Unter diesen Voraussetzungen waren die Erwartungen im Vorfeld gering, dafür ist die Freude jetzt umso grösser.

 

 Was sind die Gründe für Ihren Exploit?

Unser grosses Kader war entscheidend. Letztes Jahr waren wir nach zwei Partien platt, dieses Mal konnten die Spieler mehr rotieren, was extrem wichtig war für die Erholung. Zudem ist das Team reifer geworden, hat aus den letztjährigen Promotionsspielen gelernt. Die Mannschaft wusste, dass es im Aufstiegskampf noch mehr braucht als in den normalen Meisterschaftspartien, und hat sich entsprechend engagiert.

 

 In den entscheidenden Spielen war Ihr Team sehr präsent–alles eine Frage der Einstellung?

Bei Bösingen ist vieles Einstellungssache (lacht). Ausschlaggebend war der Sieg gegen St-Aubin im zweiten Spiel, als wir mit Kampf und Glück 2:1 gewonnen haben. Nach der Auftaktniederlage gegen Tafers hat die Mannschaft da gemerkt, dass etwas drinliegt. Wir wollten die Aufstiegsspiele geniessen, gleichzeitig aber alles geben, um im Nachhinein nichts bereuen zu müssen.

 

 Bösingen ist zum ersten Mal in seiner Klubgeschichte in die 2. Liga aufgestiegen. Ist er bereit für die höchste regionale Spielklasse?

Momentan noch nicht. Zuerst einmal wollen wir Ferien machen und das Geschehene verarbeiten. Noch haben wir gar nicht richtig realisiert, was wir zustande gebracht haben. Wir werden uns sehr gut vorbereiten auf die nächste Saison, denn wir wollen in der 2. Liga nicht bloss Kanonenfutter sein.

 

 Mit welchen Gefühlen blicken Sie der nächsten Saison entgegen?

Es ist ein Gemisch aus Euphorie und Zurückhaltung. Einerseits sind wir stolz, in der 2. Liga spielen zu können. Anderseits sind wir uns bewusst, dass dies einige Herausforderungen mit sich bringt.

 

 Zum Beispiel?

Die letzten zweieinhalb Jahre haben wir in der 3. Liga vorne mitgemischt, zweimal die Aufstiegsspiele bestritten. Wir sind es gewöhnt, zu gewinnen. Das hat beim Club für eine gewisse Zufriedenheit gesorgt. Nächstes Jahr werden wir wohl öfters verlieren. Da müssen wir schauen, dass deswegen im Club keine schlechte Stimmung aufkommt und es keinen Krach in der Mannschaft gibt. Ein weiterer Punkt, den wir ganz klar ansprechen müssen, sind die Spielerwechsel: Dieses Jahr durften wir beliebig viele Spieler einsetzen, in der 2. Liga sind nur noch drei Wechsel pro Partie erlaubt. Es werden nicht mehr alle zum Einsatz kommen, auch das birgt ein gewisses Konfliktpotenzial.

 

 Vertrauen Sie auf Ihre bisherigen Kräfte oder werden Sie Ihr Kader für kommende Saison verstärken?

In erster Linie sollen jene das 2.-Liga-Abenteuer erleben dürfen, die es sich mit dem Aufstieg verdient haben. Einige punktuelle Zuzüge werden wir dennoch tätigen. Der FC Bösingen ist ein typischer Dorfverein und wird auch künftig auf hiesige Spieler oder auf Spieler aus der näheren Umgebung setzen müssen. Sollte unser 2.-Liga-Abenteuer in die Hosen gehen, ist so garantiert, dass es für den Verein weitergeht. Erfahrungsgemäss verlassen im Falle eines Abstiegs die auswärtigen Spieler den Verein, während die Einheimischen die Treue halten.

 

 In Ihrem Team hat es kaum Spieler, die schon in einer höheren Liga gespielt haben als in der dritten …

 Mit Sandro Zwahlen kehrt ein Bösinger zurück, der diese Saison mit dem FC Kerzers in der 2. Liga Erfahrung gesammelt hat. Zwei talentierte Junioren-A-Spieler aus Düdingen und Laupen stossen ebenfalls zu unserem Team. Wir sind zudem bemüht, den einen oder anderen Bösinger, der auswärts in einer höheren Liga spielt, zurückzuholen. Spielerisch und erfahrungsmässig werden wir dennoch ein paar Defizite haben. Wir werden versuchen, diese auf taktischer Ebene zu kompensieren. Da müssen wir uns aber noch verbessern.

 

 Wie lautet Ihr Saisonziel für die 2.-Liga-Premiere?

Unser Ziel kann nur Ligaerhalt lauten, da müssen wir realistisch bleiben. Wie immer die kommende Saison auch ausgehen mag, ich hoffe, dass unser Verein davon profitieren kann und viele nützliche Erfahrungen für die Zukunft sammeln kann.

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