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Versteckte Schätze im Boden

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Beim Gedanken an die Funde oberhalb von Courtepin strahlen Carmen Buchilliers Augen: «Wir haben es mit einer umfangreichen und grossartigen Anlage zu tun», stellt die Kantonsarchäologin fest. Ihre Mitarbeitenden haben Teile eines römischen Gutshofes ausgegraben. Es handle sich wohl um einen der grössten im Kanton. Der Gutsbesitzer muss wohlhabend gewesen sein, konnte er sich doch ein ansehnliches Anwesen mit einigem Luxus–wie einer Art antiken Bodenheizung–an einer strategisch wichtigen Lage leisten. Obschon die Archäologen Hinweise auf die Existenz der Anlage hatten, sei der Fund wichtig: «Erst jetzt können wir diese Strukturen genau lokalisieren.»

Zurzeit arbeitet ständig ein etwa zehnköpfiges Team auf der Grabungsstelle. Die Rettungsgrabungen begannen im Juni, nachdem bei Arbeiten für Wasserleitungen zum neuen Reservoir Tschenett (siehe Kasten) Mauern und Gräber zum Vorschein kamen. «Es eilte, denn wir haben erst spät erfahren, dass die Lage der geplanten Leitung sich geändert hat, sonst hätten wir schon früher interveniert.» Das Amt war wie häufig bei den Vorbereitungen des Projekts einbezogen. «Doch wir stellten plötzlich fest, dass die freigelegten Überreste akut bedroht waren, und griffen ein.» Es geschehe oft, dass kurzfristig bei Bauprojekten eingegriffen werde.

1400 Jahre alte Gräber

Die bisherigen Funde im Gebiet sprechen für eine ständige Besiedlung seit rund 1400 Jahren. Noch gestern Morgen haben die Archäologen zwei weitere Gräber aus dem Frühmittelalter freigelegt und kommen so auf total 32 Gräber. Sie arbeiten laut Buchillier bei ihren Analysen schon länger mit der Universität Zürich zusammen. Neuerdings ist auch die Universität Bern an den Forschungen beteiligt. «Für Untersuchungen beispielsweise zu Ernährungsgewohnheiten, die Zusammensetzung des Wassers und der Nahrung oder mögliche Pathologien wie Knochenbrüche und Abszesse oder Blutungen in den Zähnen haben wir hier die Kompetenzen nicht.» Die Paläoanthropologie könne aufgrund von Zahnanalysen die Herkunft der Menschen herausfinden. «Wir versprechen uns dadurch Hinweise darauf, ob der oder die Verstorbene am Ort beheimatet oder zugewandert war.»

«Wir kommen dabei gut voran.» Buchillier hofft, dass ihr Team bis zur Wiederaufnahme der Bauarbeiten an den Leitungen zum Reservoir, also bis Mitte August, mit den Rettungsgrabungen fertig ist. Weitere Grabungen ausserhalb des Perimeters des Reservoirs sind geplant.

Reservoir: Kein Einfluss auf Bauarbeiten

A uf den Zeitplan des Bauprojekts für das Reservoir Tschenett oberhalb von Courtepin würden die Funde keinen Einfluss haben, sagt der Präsident des Trinkwasserverbundes Bibera (TWB), Bernhard Hostettler, auf Anfrage. Ohnehin wäre eine Baupause vorgesehen gewesen. «Weil die Arbeiten gut vorangekommen sind, können wir die Archäologen ihre Arbeit machen lassen.» Die Leitungen seien auf beiden Seiten bis zur Grabungsstelle vorangetrieben worden, nun gehe es noch darum, die Lücke zu schliessen. Er habe die Grabungen besucht und sei beeindruckt gewesen. «Ich kann verstehen, dass den Archäologen das Herz höher schlägt», sagt Hostettler. fca

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