Vier Gemeinden wollen sich zusammenschliessen: Domdidier, Dompierre, Léchelle und Russy. Sollten die Stimmbürger der vier Gemeinden die Fusion am Sonntag an der Urne gutheissen, würde die neue Gemeinde am 1. Januar 2016 unter ihrem neuen Namen «Belmont-Broye» ihre Arbeit aufnehmen.
Der Syndic von Domdidier, Peter Wüthrich, zeigt sich kurz vor der Abstimmung zuversichtlich: «Der Austausch mit der Bevölkerung in den letzten Tagen und Wochen hinterlässt bei mir ein gutes Gefühl. Ich denke, dass die Fusion angenommen wird.»
Für Wüthrich ist die Fu- sion ein wichtiges Projekt. «Kurzfristig hat keine der vier Gemeinden einen Zusammenschluss nötig.» Auf längere Frist bringe eine Fusion aber Vorteile. Die neue Gemeinde habe mit rund 5000 Einwohnern viel mehr Gewicht gegenüber dem Bezirk und dem Kanton. «Wir haben damit eine grössere Eigenständigkeit bei grösseren Projekten wie der Schule oder bei Altersheimen.»
Verlust des Heimatortes
Allerdings gebe es auch einige kritische Stimmen. «Ältere Leute haben Angst vor dem Verlust ihres Heimatortes», so Wüthrich. Denn die Namen der vier Ortschaften sind im neuen Gemeindenamen «Belmont-Broye» nicht mehr vertreten. Allerdings bestehen die alten Namen als Ortsbezeichnungen weiter. «Die Postadressen oder die Postleitzahlen ändern sich nicht», erklärt der Syndic. Sogar die alten Wappen bleiben als Symbol in den vier Ortschaften erhalten. Belmont-Broye bekommt aber neben dem neuen Namen auch ein neues offizielles Wappen ohne bestehende Elemente. Das sei bewusst so gewählt, sagt Wüthrich. «Wir haben versucht, die Elemente der verschiedenen Wappen zu kombinieren.» Allerdings sei es zu schwierig gewesen, die Sterne, Zäune, Ähren und Schlüssel der vier Gemeindewappen zu vereinigen.
Signalwirkung
Überraschenderweise spürt Wüthrich vor allem bei den jüngeren Einwohnern eine gewisse Skepsis. Er führt dies auf die zunehmende digitale Vernetzung zurück: «Vielleicht ist eine Heimat- und Wohngemeinde identitätsstiftend für die Jungen, die sonst Zugang und Kontakte zu der ganzen Welt haben.» Dennoch ist der Syndic überzeugt, dass eine Mehrheit der Fusion zustimmt. Er sieht den Ausgang der Abstimmung auch als wichtiges Zeichen für ähnliche Projekte. «Zwar hat es bereits einige Konsultativabstimmungen in der Region gegeben, einen Entscheid über eine grössere Fusion aber noch nicht.» Sicher ist bereits heute, dass der Zusammenschluss die Leute in den vier Gemeinden bewegt. Denn Wüthrich rechnet mit einer hohen Stimmbeteiligung aufgrund der bereits abgegebenen, brieflichen Stimmzettel. «Ich denke, dass wir am Sonntag eine Wahlbeteiligung von 60 bis 65 Prozent haben werden.»