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«Die Zweisprachigkeit wird mir fehlen»

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Noch bis Ende Monat ist Dominique Guenin Pfarrer in Murten. Am Sonntag fin- det sein Abschiedsgottesdienst statt. 14 Jahre lang hat Guenin Menschen der Kirchgemeinde Murten begleitet, nun bricht für ihn ein neuer Lebensabschnitt an. «In Münchenbuchsee erwartet mich eine neue Aufgabe», sagt der reformierte Pfarrer in der Gotthelfstube des Murtner Pfarrhauses. «Ich werde dort vieles brauchen können, das ich in Murten gelernt habe», ist der 48-Jährige überzeugt.

Die Jahre als Pfarrer in Murten waren für ihn eine intensive Zeit. «Ich kam auch an meine Grenzen», sagt der Pfarrer. Nicht wegen des Zeitaufwandes, sondern wegen seiner Betroffenheit. «Auftanken konnte ich bei Spaziergängen am See oder mit Meditation, doch das gelang mir nicht immer.» Viel Zeit habe er auch für notwendige Klärungen und strukturelle Fragen aufwenden müssen; diese Stunden hätten dann andernorts gefehlt: «Jedes Dorf hat seine eigene Musik, das müsste man konstanter miterleben können», sagt Guenin.

Nicht alles neu erfinden

Als er angefangen habe in Murten, habe er mit einem Paar, das Hochzeit feiern wollte, jeweils ein Gespräch als Vorbereitung auf die Trauung geführt. «Heute sind es etwa vier Gespräche–und alle Optionen sind offen.» Nur Tradition sei nicht gut, sagt der Pfarrer, aber alles neu erfinden, das gehe nicht. «Ein Traupaar ist ein persönlich und individuell willkommener Gast in der Kirche. Die kirchliche Trauung darf aber nicht zum Eventmanagement verkommen.»

«Slalom ist gut»

Als Besonderheit der Kirchgemeinde Murten erwähnt Guenin die Gottesdienstgestaltung mit Kirchenmusik: «Es gibt hier Menschen, die das sehr gut können». Auch gefalle ihm die Zweisprachigkeit. «Mein Vater stammt aus Genf, meine Mutter ist Zürcherin, und ich bin zweisprachig im Baselbiet aufgewachsen», erzählt Guenin. Seine Reden in Französisch und Deutsch zu gestalten, sei für ihn immer eine kreative Herausforderung gewesen. «Slalom ist gut», sagt der Pfarrer, «dann ist es für niemanden langweilig und alle verstehen etwas.» Zwar gebe es auch in Münchenbuchsee Westschweizer, doch das Gleiche wie in Murten werde es nicht sein. «Die Zweisprachigkeit wird mir fehlen.»

«Die Kirche sind alle»

Etwas, das Guenin überall wichtig ist, ist Dialog und Offenheit. Schön sei, wenn ihm die Menschen sagten, was sie sich wünschten, und auch mithülfen, dies umzusetzen. «Denn die Kirche sind alle und nicht nur der Pfarrer.»

Es gebe in Murten sehr innovative Leute, doch einfach sei es nicht immer gewesen, neue Impulse zu setzen. Ein geglücktes Beispiel ist das Pfarrhaus: «Ich hatte sieben Jahre lang hier gelebt, dann haben wir das Pfarrhaus gemeinsam umgestaltet.»

Heute sind in dem Haus ein vergrössertes Sekretariat, Räumlichkeiten für Gruppen und für ein Mitarbeiterkaffee und die Büros der Pfarrer angesiedelt. «Das konstruktive Miteinander-Ringen um Lösungen war und ist gleichzeitig anspruchsvoll und spannend», sagt Guenin.

Wohnsitz bleibt Murten

Dominique Guenin ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Der Wohnsitz der Familie wird weiterhin in Murten bleiben. In Münchenbuchsee erwartet Guenin unter anderen eine Aufgabe, die ihn besonders interessiert. Dabei geht es um die Vernetzung mit verschiedenen Institutionen in der Arbeit mit älteren Menschen. «Spannend wäre ein Coaching von Personen, die im persönlichen Umfeld oder ehrenamtlich Pflegebedürftige zu Hause betreuen.» Auch eine Weiterbildung in diesem Bereich kommt für Guenin infrage.

 Für seine Nachfolge in Murten ist gesorgt: Markus Vögtli wird die Stelle per Anfang Oktober antreten. emu

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