Der Verwaltungsrat der Handels- und Industriekammer Freiburg hat gestern die Demission seines Direktors Alain Riedo per 31. Juli 2016 zur Kenntnis genommen. Wie der Verwaltungsrat mitteilt, habe Riedo seit seinem Amtsantritt im Dezember 2009 viel zur Entwicklung der Handels- und Industriekammer beigetragen. Die Stelle für die Nachfolge Riedos werde in Kürze ausgeschrieben, heisst es im Communiqué.
Wie der Verwaltungsrat schreibt, habe Riedo sich durch sein tägliches Engagement, seinen Arbeitseifer und seinen Enthusiasmus für die Interessen des Kantons, seiner Unternehmen und Wirtschaft eingesetzt.
Die Medienmitteilung macht keine Angaben über die Gründe für den Rücktritt. Auf Anfrage der FN sagte Riedo, er habe eigentlich alle Ziele erfüllt, die bei seinem Amtsantritt gesteckt worden seien: die Aktivitäten der Handels- und Industriekammer zu vermehren und zu verbessern. Dies habe er durch die Einführung vieler Events wie einer Wirtschaftswoche, eines Business-Centers, vieler Kurse und einer juristischen Unterstützung für die Mitglieder realisiert. Zudem habe die Handelskammer unter ihm die Mitgliederzahl auf über 1000 erhöht; auch das sei eine anfängliche Zielsetzung gewesen. «All dies gibt uns heute eine grosse Glaubwürdigkeit im Kontakt mit dem Kanton», so Riedo. «Wir haben ein bestens eingespieltes Team, und ich glaube, nun ist der beste Moment, damit jemand Neues das Ruder übernimmt.»
Während Riedos Amtszeit wurde bekannt, dass in den USA ein Verfahren wegen Geschäften mit chinesischen Unternehmen gegen ihn läuft. Darauf angesprochen sagte er: «Auf meinen Rücktritt hatte das keinen Einfluss. Zum Verfahren äussere ich mich aber nicht.» Ebenfalls keine Rolle für seinen Rücktritt spielte gemäss Riedo ein Medienbericht, in dem er sich kürzlich negativ zur Freiburger messe geäussert hat (FN vom 14.12.15): «Das war nur ein kleiner Zwischenfall.»
Riedo ist heute 59-jährig und hat noch keine konkreten Pläne, was er nach seiner Zeit bei der Handelskammer machen wird. Er habe einige Ideen und zähle auf seine Erfahrung und Kontakte zur Wirtschaft. «Ich mache mir für meine Zukunft keine Sorgen», sagte er.
