Abschied und Willkomm
Pfarrerwechsel in der Pfarrei Rechthalten-Brünisried
Die Pfarrei Rechthalten-Brünisried feierte am Wochenende die Amtseinsetzung von Pfarrer Matthäus Karuvallil. Gleichzeitig nahm sie Abschied von Pfarrer Moritz Sturny.
Von ANTON JUNGO
Doppelt genäht hält besser. Die Feier zur Amtseinsetzung von Pfarrer Matthäus Karuvallil beziehungsweise zum Abschied von Pfarrer Moritz Sturny fand gleich zweifach statt: am Samstagabend in der Kirche Brünisried und am Sonntag in der Pfarrkirche Rechthalten. Musikgesellschaft und Chor der beiden Ortschaften liessen es sich nicht nehmen, mit musikalischen Beiträgen die besondere Feier zu umrahmen.
Auf die Besonderheit einer Pfarrinstallation wies auch Bischofsvikar Kurt Stulz hin, der im Auftrag von Bischof Bernard Genoud die Amtseinsetzung von Matthäus Karuvallil vornahm. «Nehmt euren Pfarrer gut auf, denn ihr seid als Pfarrei mit einem eigenen Priester privilegiert», hielt er fest. Die Amtseinsetzung ist mit symbolischen Gesten verbunden: Verlesen des Ernennungsschreibens, Übergabe der Kirchenschlüssel und Überreichen des Evangelienbuches. Der Bischofsvikar hofft, dass die gepalnte Renovation der Pfarrkirche von Rechthalten auch von einer geistigen Erneuerung der Pfarreigemeinschaft begleitet sein wird.
Seit zwei Jahren Vikar
Der neue Pfarrer von Rechthalten-Brünisried kennt seine Pfarrei schon seit zwei Jahren. Hat er doch seit Sommer 2002 als Vikar mit Pfarrer Moritz Sturny gemeinsam die Seelsorgearbeit wahrgenommen. Matthäus Karuvallil wurde am 10. Oktober 1957 im südindischen Kerala geboren und wurde 1987 zum Priester geweiht. In Rom doktorierte er in Philosophie und war dann Lehrer am Priesterseminar seiner Heimatdiözese. 2001 wurde er Vikar im zürcherischen Regensdorf. Sein Bischof hat nun die Erlaubnis erteilt, dass er als Pfarrer von Rechthalten-Brünisried installiert wird.
Pfarreirätin Ruth Köstinger richtete herzliche Willkommensworte an den neuen Pfarrer und freute sich darüber, dass die Pfarrei einen jungen, zukunftsverheissenden Seelsorger erhält. In den vergangenen zwei Jahren habe man an Pfarrer Matthäus Karuvallil immer neue Seiten kennen lernen dürfen.
Abschied von einer Vaterfigur
Mit grossem Elan und Tatendrang habe Moritz Sturny vor sechs Jahren sein Amt als Pfarrer von Rechthalten-Brünisried angetreten, meinte Ruth Köstinger zum Wegzug des bisherigen Amtsinhabers. Sie lobte seine kooperative Art und wies darauf hin, dass er sich mit grosser Zuversicht daran machte, eine lebendige Pfarrei zu schaffen. Er führte Familiengottesdienste und animierte die Vereine, das Pfarreileben aktiv mitzugestalten. Auf seine Initiative entstand ein Kinderchor. Er versuchte die Pfarrei auch auf die Zeit vorzubereiten, wo nicht mehr für alles ein Priester zur Verfügung steht. So entstand eine Gruppe, die bei einem Todesfall das Trauergebet verrichtet und eine andere, die priesterlose Gottesdienste feiert.
Leider hätten Krankheiten, verbunden mit mehreren Spitalaufenthalten, dem Pfarrer einen Strich durch die Rechnung gemacht. «Aber gerade in diesen schwierigen Zeiten erlebten wir einen Menschen, der seine Lebensfreude nicht aufgibt», führte Ruth Köstinger aus. Moritz Sturny werde in der Pfarrei als «offene und unkomplizierte Persönlichkeit» und als Vaterfigur in Erinnerung bleiben.
Dank an das Sigristen-Ehepaar
Die Pfarrei nahm die Festfeier zum Anlass, sich bei Anny und Hubert Schafer-Kolly zu bedanken, die seit dreissig Jahren in der Kirche Brünisried den Sigristendienst besorgen.