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Abschluss des Bollwerkfestivals mit frühmorgendlicher Klangdusche

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Den Startschuss zum letzten Tag des Belluard-Festivals bildete die Aufführung «Dem Morgenrot lauschen». Ob für Frühaufsteher oder späte Nachtschwärmer, das Konzert lud am Samstagmorgen zum gemeinsamen Klangbad ein.

Kurz vor 6 Uhr, der Himmel ein wenig bewölkt, der Gang langsam. Mit müden Knochen wanderten am Samstagmorgen viele Hörbegeisterte zum Bollwerk-Festival. Genauer zur Fortunée des Remparts, einer Wiese gleich unterhalb des Murtentors. Auf diesem Grün bei der Stadtmauer fanden täglich seit neun Tagen Events des diesjährigen Festivals statt, so nun auch das Morgenrotkonzert von Benu Zitz und Jocelyn Raphanel.

«Moderne» tibetanische Klangschalen

Die Stadt war noch nicht erwacht, doch das Belluard sehr wohl. Das Konzert spielte sich statt auf einer Bühne mitten auf der grünen Wiese ab. Im Kreis angeordnet lagen Liegestühle bereit. Rasch machte man es sich bequem oder setzte sich ins nasse Tau. Inmitten dieser halbwachen Truppe befand sich das Klangarsenal der beiden Musiker Bernhard Zitz und Jocelyn Raphanel. Tibetanische Klangschalen, Gong, Beckenset, Gitarre und allerlei Perkussionsinstrumente waren die Waffen ihrer Wahl.

Kurz nach 6 Uhr, das Klangband ertönte und nahm sanft seinen Anfang. Die Klangschalen liessen ruhige und langanhaltende Töne erklingen, darüber feinfühlige Crescendo-Oden an den Schlagzeugbecken und Vogelgezwitscher von nebenan. Es dauerte nicht lang, bis man sich in den meditativen Tönen verloren hatte. Die beiden Initiatoren des Projektes sind als Musiker wie auch als Toningenieure in der Region bekannt. Zitz und Raphanel geben sich gerne verrückten und experimentellen Konzepten hin, wie beispielsweise dem Audiomuseum Immersive Sound Festival oder dem Beschallen des Schiffenensees auf Booten am verpassten Bad-Bonn-Kilbi-Wochenende. Die Töne der tibetanischen Klangschalen liessen sie beinahe wie Synthies aufrotieren und aufbauschen, uralte akustische Instrumente erschienen modern und sphärisch. Die Wiese als Klangblase – schloss man die Augen, genoss man die Vorstellung eines Sonnenaufgangs mit einfahrendem Soundtrack.

Lautsprecher in alle Richtungen

Für dieses Konzert wurden 16 grosse Lautsprecher aufgestellt und in alle Himmelsrichtungen ausgerichtet. Einige zielten gar nicht auf das Publikum, sondern auf die Stadtmauer oder die Strasse. Dabei ging es nicht um die Lautstärke, sondern um die Platzierung der einzelnen Klangquellen. Da man sich während dem Konzert nicht deplatzieren konnte, schienen dadurch die Töne durch die verschiedenen Lautsprecher zu wandern.

Kurz vor 7 Uhr blickte die Sonne mit ersten Lichtstrahlen durch die Baumkronen und warf einen Lichtkegel auf die beiden Musiker, welche sorgsam feinste Töne aus ihren Instrumenten herauskitzelten. Dem Morgenrot lauschen – hierbei gab es keinen Unterbruch, sondern durchgehend einen 60-minütigen, beinahe natürlichen Klangfluss, der das Publikum von allen Seiten beschallte. Morgendliche Idylle und immersive Klangdusche, eine schöne Grauzone zwischen Frühaufstehern und Festivalgängern, welche das Bett wohl noch gar nicht gesehen haben. Ein meditatives Erlebnis, ein Klangbad als Start in den letzten Tag des Belluard-Festivals.

Trotz Pandemiejahr eine erfolgreiche Ausgabe

Für diese 38. Ausgabe des Belluard Bollwerk Festivals vom 24.6 bis zum 3.7 wurden während neun Festivaltagen 31 multidisziplinäre Projekte der darstellenden Kunst ausgeführt, darunter 15 Produktionen, welche sich mit dem Thema der Metamorphose beschäftigt hatten. Sie luden mit emotionsgeladenen, innovativen und herausfordernden Praktiken das Publikum dazu ein, die Gegenwart umzudenken und umzugestalten.

Von Seite Organisation lautete das Stichwort «Restriktionsreaktion» für diese Pandamie-Ausgabe und um bestmöglich auf die Änderungen der Rahmenbedingungen eingehen zu können, wurde neben der Bühne im Bollwerk die zweite Freilichtbühne «Fortune des Remparts» eingeweiht. Aufgrund weiterer Restriktionsänderungen konnte während des Festivals die Zuschauerkapazität erhöht werden. Trotz der Pandemie und des schlechten Wetters waren die Stimmung und die Besucherzahlen sehr erfreulich. Insgesamt zählte das Festival trotz reduzierter Kapazitäten rund 2700 Zuschauerinnen und Zuschauer. Mehr als 70 Kunstschaffende aus der Schweiz, Frankreich, Italien, Holland, Australien, Brasilien, Chile und Südkorea standen hierbei auf den beiden Bühnen. Die 39. Ausgabe des Belluard Bollwerk ist wieder Ende Juni 2022 geplant. sr

 

 

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