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Abwassergebühren sorgen in Tafers für Diskussionen

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Die Gemeinde Tafers hat ein neues Wasser- und Abwasserreglement. Dass die Bürger des Ortsteils Tafers künftig mehr für Abwasser zahlen müssen, sorgte an der Gemeindeversammlung für Diskussionen und Frust, vor allem auch, weil der Kanton das System vorgibt.

Eigentlich standen nur drei Reglemente auf der Traktandenliste der Gemeindeversammlung von Tafers, und auch nur 55 Bürgerinnen und Bürger der 7200 Einwohner zählenden Fusionsgemeinde haben am Montagabend am Anlass teilgenommen. Doch da es bei Reglementen auch um Geld geht, verlief die Versammlung nicht diskussionslos.

Drei Modelle

Der Gemeinderat hat ein neues Wasser- und ein neues Abwasserreglement vorgelegt. Das war nach der Fusion vor bald zwei Jahren notwendig, da vorher alle drei Ortsteile – Tafers, Alterswil und St. Antoni – ganz unterschiedliche Bestimmungen hatten, was die Anschluss-, Grund- und Betriebsgebühr betrifft. So wurde beim Abwasser in Alterswil pro Wohnung abgerechnet, in St. Antoni pro Parzelle und in Tafers auf die Bruttogeschossfläche eines Gebäudes. Das neue Reglement sieht die Grundstücksfläche als Basis vor. «Wir haben nun alles unter einen Hut gebracht, das gab einiges zu tun», sagte Gemeinderat Hubert Schibli an der Versammlung vom Montagabend.

Spezialfall Tafers

Im Gegensatz zu Alterswil und St. Antoni kannte das frühere Tafers beim Abwasser keine Grundgebühr. «Tafers hat viele Investitionen in die Abwasserversorgung lange Zeit mit dem Geld aus einem Fonds finanziert», erklärte Brunnenmeister Yvan Jungo. Jetzt sei es vom Gesetz her nicht mehr erlaubt, Fonds anzuhäufen, sodass die Kosten über eine Grundgebühr gedeckt werden müssen. 

Deren Einführung schenkt nun aber für die die Gebäudeeigentümer dieses Ortsteils ziemlich ein. Als Beispiel: Für ein Einfamilienhaus mit 800 Quadratmetern Grundstücksfläche und einem durchschnittlichen Trinkwasserverbrauch eines Vier-Personen-Haushalts zahlten sie bisher 260 Franken. Neu werden es 480 Franken sein. Für Alterswil und St. Antoni ist es genau umgekehrt: Sie zahlten bisher 770 beziehungsweise 536 Franken und kommen nun mit 480 Franken günstiger davon.

Beim neuen Abwasserreglement gehören die Durchschnittshaushalte der Ortsteile St. Antoni und Alterswil zu den Gewinnern, Tafers zahlt mehr als vorher.
zvg

«Fehler im System»

Diese Beinahe-Verdoppelung der Abwassergebühr für den Ortsteil Tafers gefiel nicht allen Bürgern. Einige konnten nicht verstehen, warum die Grösse des Grundstücks massgebend sein muss. Damit seien Besitzer grösserer Liegenschaften benachteiligt, zumal es nicht möglich sei, auf ihrem Land mehr als ein Haus zu bauen. «Das System hat Fehler», sagte ein anderer. Er wünschte, dass die Grundgebühr nach oben plafoniert wird. «Da ist mir zu viel Spielraum vorhanden.» Die Teuerung sei höher als bei den Krankenkassen, warf ein Bürger ein.

Syndic Markus Mauron erklärte, dass das Modell des Kantons von der theoretischen Möglichkeit ausgehe, dass auf mehr Land ein grösseres Haus möglich wäre. Diese Eventualität werde einberechnet, ob sie nun eintreffe oder nicht. Er wies auch darauf hin, dass die alte Gemeinde Tafers ihr System früher oder später hätte wechseln müssen.

Kanton gibt Tarif vor

Paradoxerweise folgt der schweizerische Preisüberwacher den Argumenten der Bürger, die sich wegen der Berechnungsgrundlage zu Wort gemeldet haben. Ihm müssen die Gemeinden ein neues Reglement jeweils vorlegen. Der Preisüberwacher empfiehlt das Modell Bruttogeschossfläche und sprach sich gegen die Grundstücksfläche als Basis aus. «Wir haben uns an das Musterreglement des Kantons gehalten», entgegnete der Syndic: 

Der Preisüberwacher hat die Musterreglemente des Kantons nicht so gerne.

Doch da der Kanton die Genehmigungsbehörde sei, halte sich die Gemeinde an dessen Vorgaben. «Wir sitzen als Gemeinde zwischen Stuhl und Bank.» Gemeinderat Hubert Schibli wies darauf hin, dass Tafers mehrfach versucht habe, mit Freiburg zu verhandeln: «Wir wurden immer zurückgepfiffen.»

Kaum Flexibilität

Ob es denn überhaupt möglich sei, dem Reglement nicht zuzustimmen, wenn alles vorgegeben sei, wollte ein Bürger wissen. Syndic Markus Mauron verneinte: «Den Mechanismus können wir nicht ändern.» Die Gemeinde habe einzig Spielraum bei der Grund- und Betriebsgebühr, weil die Abwasserrechnung ausgeglichen sein müsse. «Wenn wir zu wenig einnehmen, können wir die Betriebsgebühr nach oben anpassen. Wenn wir zu viel einnehmen, können wir schauen, dass wir die Grundgebühr senken. Dort ist Flexibilität möglich, aber am System können wir nicht schrauben.» Mit leiser Ironie sagte er:

Der Kanton ist in diesen Dingen etwa gleich flexibel wie ein Doppel-T-Stahlträger.

Eine Bürgerin versuchte, die Ausgaben zu relativieren. Ausgehend vom Beispiel mit dem Vier-Personen-Haushalt seien 120 Franken pro Person und Jahr für den Transport des Abwassers von Tafers nach Laupen in Ordnung. Dies bestätigte auch der Syndic: «Wir brauchen eine gute Infrastruktur, das kostet etwas. Ohne sie geht es nicht.»

Beim Trinkwasserreglement ändert sich für die drei Ortsteile der Fusionsgemeinde Tafers für einen Durchschnittshaushalt wenig.
zvg

Dreimal Ja

Das Abwasserreglement ist schliesslich mit 42 Ja zu 8 Nein angenommen worden. Das Wasserreglement hat die Gemeindeversammlung mit 48 Ja- zu 5 Nein-Stimmen genehmigt. Da hier die Auswirkungen im Vergleich zu vor der Fusion für alle Ortsteile nicht so gross ausfielen, war der Fall recht klar. Als Basis für das neue Reglement diente das bestehende Reglement der alten Gemeinde Tafers.

Die Genehmigung des Hundereglements war nur noch eine Sache von Minuten. Mit einer Hundesteuer von 30 Franken pro Hund und Jahr nimmt die Gemeinde genug ein, um die Robidog-Entsorgung zu finanzieren. Gemäss Gemeinderat Gaston Waeber gibt es in Tafers rund 500 Hunde.

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