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Alain Schafers letzter Tanz

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Nach 17 Jahren in der höchsten nationalen Motocross-Kategorie wird der Freiburger Alain Schafer Ende Saison zurücktreten. Beim Rennen in Broc will er seine Aufholjagd im Kampf um den Schweizer Meistertitel starten.

Wenn am Wochenende in Broc die Motoren der Motocrossmaschinen dröhnen, wird auch Alain Schafer am Gasgriff drehen. Ein letztes Mal. Der Stadtfreiburger absolviert seine Abschiedstournee, nach 27 Jahren auf den nationalen und internationalen Rennpisten ist Schluss. «Mit meinen 34 Jahren bin ich der mit Abstand älteste Fahrer, der bei der Schweizer Meisterschaft startet», sagt Schafer mit einem Lachen. Der zweitälteste sei 30-jährig. «Es ist Zeit, den Jungen Platz zu machen.» Bloss aus purer Nächstenliebe tritt der Freiburger dann doch nicht ab. «Ich habe 17 Jahre in der Schweizer Inter-Meisterschaft verbracht, davon zwölf in der MX1. Ich habe die Rennpisten langsam gesehen. Ich bin nicht mehr so versessen darauf, abends etliche Stunden in der Werkstatt zu verbringen, im Schlamm zu trainieren und jedes Wochenende auf der Piste zu sein», erklärt Schafer, warum er sich für seinen letzten Tanz entschieden hat.

Nur der Schweizer Meistertitel fehlt

Der gelernte Metallbauer hat sich in seiner Karriere nicht lumpen lassen. Im Alter von acht Jahren sass er zum ersten Mal auf einem Motorrad und hatte fortan diesen einen Traum: Professioneller Rennfahrer zu werden. Mit 13 wurde er Vize-Schweizermeister bei den Mini 85, drei Jahre später holte er bei den Juniors 125 den Titel. Nachdem er 2010 den Schweizer Meistertitel bei den MX 250 gewonnen hatte, wagte er den Sprung in die MX Open-Kategorie. In der Königsklasse kämpfte er fortan auf seiner Honda CRF 450 um nationale Meriten. 14 Rennläufe hat Schafer gewonnen, zwölf Jahre in Folge klassierte er sich in der Gesamtwertung mindestens in den Top 6. In den letzten beiden Jahren wurde er jeweils Zweiter, beide Male musste er sich nur einem gewissen Valentin Guillod geschlagen geben. «Valentin, der auch im Weltcup fährt, war jeweils der logische Sieger», anerkennt Schafer, «trotzdem fuchst es mich ein bisschen. Ich hätte gerne einmal den Schweizer Meistertitel in der Open-Kategorie gewonnen.»

Der 34-jährige Alain Schafer bestreitet seine letzte Saison in der Kategorie Swiss MX Open.
Archivbild Charly Rappo

Ein Unglück kommt selten allein

Verpasstes könnte Schafer in dieser Saison nachholen, doch ausgerechnet auf seiner Abschiedstournee harzt es. Ein Handbruch, den er sich im Winter in den USA zugezogen hatte, zwang ihn zu einer dreimonatigen Pause. Die Verletzung ruinierte nicht nur seine Saisonvorbereitung, sondern handicapierte ihn auch bei den ersten Saisonrennen. «Da ich Schmerzen hatte, musste ich meine Position auf dem Motorrad anpassen. Das war nicht ideal», erklärt Schafer. «Inzwischen behindert mich die Hand aber nicht mehr.»

Da ein Unglück bekanntlich aber nie allein kommt, erlitt der Freiburger vor knapp vier Wochen beim Rennen in Cossonay einen weiteren Rückschlag. Mit einem siebten Rang hatte der Renntag vielversprechend angefangen, im zweiten Lauf stürzte Schafer jedoch bereits in der vierten Runde. Er blieb bewusstlos liegen und musste das Rennen aufgeben. Anstatt mit Rankingpunkten trat der Pechvogel mit einer leichten Gehirnerschütterung den Heimweg an. «Ich will mich nicht beklagen, ich hatte in meiner Karriere viel Glück und bin mit Ausnahme von ein paar gebrochenen Fingern und gequetschten Wirbeln von Verletzungen verschont geblieben. Dass ich aber ausgerechnet jetzt nicht auf meinem Topniveau fahren kann, ist trotzdem etwas frustrierend.»

Im Hintertreffen

Das wirkt sich auch in der Gesamtwertung der Swiss MX Open aus. Da liegt der Pilot aus dem Schönberg nur an 9. Stelle. Nach drei von neun Rennen weist er nur knapp halb so viele Punkte aus wie der führende Waadtländer Arnaud Tonus. «Mit der Konstanz, die Arnaud an den Tag legt, ist er fast unschlagbar. Zudem drängen die jungen Fahrer nach vorne», analysiert Alain Schafer die Situation. «Ich bin definitiv nicht der Topfavorit, aber das ist ein Status, mit dem ich normalerweise recht gut zurechtkomme. Wir werden sehen, ob es am Ende fürs Podium reicht.»

Alain Schafer startet am Wochenende wieder in Broc.
Archivbild Charly Rappo

Am Wochenende in Broc, bei seinem letzten Auftritt im Rahmen der Schweizermeisterschaft im Kanton Freiburg, wird Schafer versuchen, seinen Rückstand zu verkürzen – trotz erlittener Gehirnerschütterung. «Letzte Woche habe ich bereits wieder fahren können», ist der 34-Jährige optimistisch. «Mein Ziel ist es, das zeigen zu können, was ich eigentlich kann.»

Regionale Rennen und Fahrschule

So oder so will Schafer seine letzten Rennen geniessen. «Das Adrenalin, das der Körper auf der Piste und beim Überholen ausschüttet, ist überwältigend.» Er mache gelegentlich auch etwas Downhill mit dem Mountainbike, da fliesse das Adrenalin ebenfalls, «aber bei Weitem nicht so wie beim Motocross.»

Auch wenn es Alain Schafer bei seiner Abschiedstour nicht zuoberst aufs Podest reichen sollte, so wird er sich doch mit einem Lächeln auf dem Gesicht verabschieden. «Ich kann mit guten Gefühlen gehen, ich habe nicht viel verpasst», sagt er. Zudem werden die Motocrossfans seine berühmte Nummer 66 auch weiterhin zu sehen bekommen. «Ich werde beim Freiburger Cup zum Spass mitfahren, zumal die Rennpisten da einiges schöner sind als beim Schweizer Cup. Und in werde weiterhin in meiner Fahrschule, die ich zusammen mit einem Freund gegründet habe, Fahrkurse geben. Motocross bleibt meine grosse Leidenschaft.»

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