Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Als Theologe beim «SonntagsBlick»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Als Theologe beim «SonntagsBlick»

Simon Spengler aus Schmitten über seine Arbeit im Pressehaus Ringier in Zürich

Wie kommt ein Theologe zum «SonntagsBlick»? Erst noch einer, der mit einer Theologin aus Schmitten verheiratet ist, da wohnt und Pfarreirat ist: Seit gut drei Jahren leitet der 41-jährige Simon Spengler das Magazin des «SonntagsBlicks».

Von IRMGARD LEHMANN

Im Ringier-Pressehaus von Zürich liegt der «Blick» haufenweise herum. Warum soll man sich da nicht einfach bedienen? Doch der Leiter des Magazins kommt der Absicht zuvor und meint: «Wenn ein Theologe zur Stelle ist, dann stiehlt man nicht, sondern lässt sich beschenken.»

Mit diesem Satz verabschiedet sich Simon Spengler, Leiter des «SonntagsBlick Magazins» von der FN-Mitarbeiterin. Seit gut drei Jahren arbeitet der deutsche Theologe – in der Region von Koblenz (Bundesland Rheinland-Pfalz) ist er aufgewachsen – im Ringier-Pressehaus beim Opernhaus. Jeden Tag legt er per Bahn die Strecke Schmitten-Zürich zurück, zwei Stunden hin, zwei Stunden her.

Wenn Beziehungen spielen

Wie kommt ein Theologe überhaupt zu einem solchen Job? Über Werner De Schepper, seit kurzem Chefredaktor der Tageszeitung «Blick». Spengler: «In Freiburg haben wir zusammen Theologie studiert und auch zusammengewohnt.» Und wie kommt einer aus der Region von Köln überhaupt nach Freiburg? Über das Zisterzienserkloster Altenryf. Spengler: «Ich war vier Jahre lang Mönch.» Zum Studieren ist er nach Freiburg gekommen. Heute ist der 41-Jährige verheiratet mit der Theologin Rita Pürro aus Schmitten. Das Paar hat drei Kinder, wohnt in Schmitten und da ist Spengler seit fünf Jahren auch Pfarreirat.

Vom Sonntagsblatt
zum Sonntagsblatt

Nachdem Spengler das Studium (Theologie und Journalistik) mit einem Lizenziat abgeschlossen hatte, arbeitete er zunächst als Assistent an der Theologischen Fakultät. Es folgten fünf Jahre als Redaktor des katholischen Pfarrblattes vom Kanton Bern. «Vom Sonntagsblatt zum Sonntagsblatt», kommentiert er schmunzelnd.

Wie kann man als Theologe dem Team einer Zeitung angehören, die nicht gerade das beste Renomme hat? Eine Wandlung vom Paulus zum Saulus etwa? Spengler lacht und meint: «Oh, ich bin stolz auf diesen Job.» Als Theologe finde er bei die-ser Arbeit eine gute Ergänzung. «Die sozialpolitische Ausrichtung entspricht meiner persönlichen Überzeugung.»

Fern vom «Stil des Oberlehrers»

In Schmitten begebe er sich nach der sonntäglichen Messe immer Richtung Kasten «SonntagsBlick». «Ich freue mich jedesmal ob den vielen die sich da bedienen. «Sonntagsmesse, Sonntagsblick und das Bier im Hotel Kreuz scheint ein beliebtes Ritual zu sein.» Ausserdem äussere sich nur der Mittelstand herablassend über den Blick und mache darüber seinen Witz. «Das Leben der Intellektuellen ist verlogener als dasjenige der einfachen Handwerker.»

Nein, Identifikationsprobleme hat er keine. Im Gegenteil. «Wir sind in der Nähe der Menschen. Schauen hin, wo der Schuh drückt und bringen zur Sprache, was die Menschen bewegt», erklärt der kluge Journalist. Ein echt theologisches Anliegen also? «Wir sind keine Oberlehrer und schreiben in einer Sprache, die jeder versteht.»

Bibellektüre im
Wochenendprogramm

Im sechsstöckigen Ringier-Pressehaus belegt die Redaktion des «SonntagsBlicks» mit über 50 Angestellten (Journalisten, Fotografen, Layouter) die vierte Etage. Darunter auch die Belegschaft des Magazins. Spengler leitet ein Team von 10 Vollzeitangestellten und rund 15 freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Zehn Tage vor Erscheinen des Magazins wird der rote Faden der Ausgabe festgelegt. Definitv entschieden wird allerdings erst am Dienstag in der gleichen Woche. Wichtige Impulse gibt dabei der Leiter. Motive findet er bei seiner täglichen Lektüre. Die grossen Tageszeitungen und Magazine aus der Schweiz wie aus Deutschland liest er im Zug.

Und das sagt er, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass er am Wochenende immer auch die Bibel lese. «Kurze und bündig geschriebene Geschichten, die beste Schule für Jounalisten.» Und noch etwas gab er der FN-Redaktorin mit auf den Weg: «Vergessen Sie die Fluchpsalmen nicht. Die müssen Sie lesen. Denn ein guter Fluch gehört zum Leben.»

Zu jeder Geschichte ein Gesicht

330 000 Exemplare, die von einer Million Personen gelesen werden: Im schweizerischen Blätterwald ist der «SonntagsBlick» nach wie vor die Nummer eins. Dazu Simon Spengler, Leiter des Magazins.

Was macht der Erfolg des «SonntagsBlicks» und des «Blicks» (Auflage rund 300 000) aus ?

Die Personalisierung der Themen. Bei uns hat jede Geschichte ein Gesicht. Denn Menschen interessieren sich am meisten für Menschen.

Vor rund einer Woche mussten auf der Titelseite des «Blicks» alt Regierungsrat Peter Aliesch und seine Frau herhalten. Thema: Sozialhilfe, Scheidung und Existenzminimum. Eine Meldung, die in andern Zeitungen kaum Beachtung fand. Warum so gross im «Blick»?

Weil wir auf attraktive Titelseiten angewiesen sind. Da der «Blick» in erster Linie am Kiosk verkauft wird, müssen wir neugierig machen. Die Zeitung, die es zwar seit 45 Jahren gibt, muss sich Tag für Tag neu in Szene setzen.

Ausserdem interessiert die Thematik. Mit den finanziellen Konsequenzen einer Scheidung sind viele Menschen konfrontiert.

Der «Blick» ist ein typisches Boulevardblatt. Ihre Stichworte hiezu?

Boulevard, das ist die grosse Strasse des Lebens, da wo sich Bettler, Dicke und Dünne, Dumme und Gescheite tummeln. Boulevard, die Strasse zum Ausruhen, da wo Hektik ist, Erotik und auch eine Kirche zum Besinnen. Kurzum am Boulevard werden alle Bereiche des Lebens abgedeckt. Daher die Bezeichnung Boulevardzeitung.

Im ersten Magazin des neuen Jahres haben Sie das «Manifest der Frauen» lanciert. Dieses beinhaltet sieben Forderungen wie etwa «Mehr Frauen in die Politik» oder «Haushalt ist nicht Frauensache». Wie kamen Sie darauf?

Auf einem Flug zum Heiligen Vater. Ich war auf dem Weg, um mit Kardinal Cottier ein Interview zu machen.

Dass die Unzufriedenheit der Frauen ein Thema ist, haben Tausende von Unterschriften gezeigt. 7000 haben wir publiziert. Doch noch viele mehr wollten das Manifest unterschreiben. Wir mussten abbrechen. Die Thematik wird das Magazin bis Ostern weiterziehen.

Den «SonntagsBlick» gibt es seit 35 Jahren und das Magazin ist seit 1996 mit dabei. Wer macht was?

Der «SonntagsBlick» thematisiert das Aktuelle und das ist oft schwere Kost. Im Magazin hingegen gibt es die leichte Kost, mehr Lebensfreude. Hintergrundsberichte zu aktuellen Themen und Lifestyle-Lesestoff. il
Medienschaffende

In einer losen Folge stellen die FN Medienschaffende aus Deutschfreiburg vor; heute Simon Spengler, Redaktor beim «SonntagsBlick», aus Schmitten. Erschienen ist bereits ein Porträt über Patrick Mülhauser, Redaktor beim Schweizer Radio DRS 1 (13. Januar), über Belinda Sallin, Leiterin der «Rundschau» beim Schwe

Meistgelesen

Mehr zum Thema