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Alte Kirchenregeln gebieten über den Vollmond

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Die Osternester sollten längst aufgespürt und die Schoggihasen gegessen sein. Das wichtigste und älteste christliche Fest hätte schon am 24. März über die Bühne gehen sollen. Doch wieso sollte und hätte? Was ist los mit Ostern in diesem Jahr?

Schon 325 nach Christus am Konzil von Nicäa wurde von der Kirche festgelegt: Ostern findet jeweils am Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling statt. Und als Frühlingsbeginn hatte stets der 21. März zu gelten, obwohl der astronomische Frühlingsbeginn durchaus auch auf den 19., 20. oder 22. März fallen kann.

Zeitfenster von fünf Wochen

Damit gibt es für mögliche Osterdaten folgende Extremvarianten: Wenn am 21. März Vollmond und gleichzeitig Samstag ist, wird der Ostersonntag am frühesten möglichen Termin gefeiert, dem 22. März – dies war 1818 zum letzten Mal der Fall. Tritt der Vollmond dagegen an einem 20. März zwischen 12 und 24  Uhr ein, also noch vor dem künstlich festgelegten Frühlingsbeginn, steigt erst am 19. April zwischen 0 und 12  Uhr der erste Frühlingsvollmond in den Himmel. Wenn dann der 19. April auch noch ein Sonntag ist, verschiebt sich Ostern theoretisch sogar auf den 26. April. Dies wäre 1981 so gewesen. Doch bei dieser Extremvariante wird Ostern gemäss Regelung trotzdem am 19. April gefeiert. Das ergibt für Ostern ein Zeitfenster vom 22. März bis zum 25. April.

Übrigens: Pfingsten und Aschermittwoch sind vom Ostertermin abhängig – sie finden sieben Wochen danach respektive 40 Tage davor statt und verschieben sich entsprechend mit.

Dieses Jahr nun ist die Situation noch komplizierter. Der astronomische und damit reale Vollmond erhellte eigentlich am 21. März um 2.43  Uhr die Nacht. Damit war er Frühlingsvollmond, und Ostern hätte folglich am 24.  März gefeiert werden müssen.

Das Oster-Paradoxon der Kirche

Die Kirche berechnet nun aber den Vollmondtermin schon seit Jahrhunderten nach einem speziellen Zyklus, wonach der Vollmond in diesem Jahr schon am 20. März am Himmel prangte. Diese Berechnung ist falsch. Trotzdem: Virtuell oder auch gemäss kirchlicher Vorgabe war schon am 20. März Vollmond, also noch vor Frühlingsanfang. Damit galt er noch als Wintervollmond, und folglich war am 24. März noch nicht Ostern. Stattdessen steigt am 19. April der erste Frühlingsvollmond in den Himmel, und wir stürzen uns am 21. April auf die Oster­eier.

Diese ganze komplizierte Angelegenheit nennt sich Oster-Paradoxon. Das nächste seiner Art wird erst im Jahr 2038 wieder eintreten. Alte Kirchenformeln sorgen alle 19 Jahre für ein zu spätes Osterfest sowie Verwirrung und Journalisten, die sich beim Erklären die Haare raufen.

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