Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Alternativen zur Umfahrung

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Alternativen zur Umfahrung

Diskussionsrunde des VCS Freiburg

Nicht alle Verkehrsprobleme lassen sich mit Umfahrungsstrassen lösen, findet der VCS Freiburg. Das war der Tenor einer Diskussionsrunde, die am Donnerstagabend im Anschluss an die Generalversammlung der Sektion stattfand.

Von CAROLE SCHNEUWLY

Gleich zwei grosse Umfahrungsprojekte geben derzeit in und um Freiburg Anlass zu Diskussionen: die Poyabrücke, über die im kommenden September das Volk entscheiden soll, und die Verbindung Marly-Posieux, die sich noch in der Abklärungsphase befindet. Die Sektion Freiburg des Verkehrsclubs der Schweiz (VCS) hat gegenüber beiden Projekten Vorbehalte.

Begleitmassnahmen nicht
Bestandteil des Projekts

Bei der Poyabrücke gehe es nicht um eine grundsätzliche Opposition, sagte Vorstandsmitglied Pierre-Olivier Nobs. Der VCS bemängle aber nach wie vor die Tatsache, dass die Begleitmassnahmen nicht Bestandteil des Bauprojektes seien. Es sei wichtig, dass alle Quartiere in die Überlegungen einbezogen würden und man nicht das Burgquartier auf Kosten anderer Quartiere vom Verkehr befreie.

Hingegen ist der VCS Freiburg gegen die Umfahrung von Marly. Die hohen Kosten und der zu erwartende Schaden an Umwelt, Landschaft und kulturellem Erbe (Abtei Altenryf) stünden in keinem Verhältnis zum geringfügigen Nutzen, sagte Silvia Maspoli, politische Sekretärin der Sektion. Der grösste Teil des Verkehrs auf der Perollesbrücke habe seinen Ursprung oder sein Ziel in Marly. Eine Umfahrungsstrasse bringe deshalb keine Entlastung. Eine viel bessere Lösung wäre ein Pendelbus mit hoher Kadenz und einem eigenen Fahrstreifen zwischen Freiburg und Marly.

Globale Planung

Beim Kanton habe man durchaus ein offenes Ohr für die Anliegen des VCS, betonte Kantonsingenieur Claude Morzier. So solle die Poyabrücke nicht zuletzt zur Förderung des öffentlichen Verkehrs beitragen, der flüssiger und dadurch attraktiver werde. Und bei der Umfahrung von Marly gehe es derzeit erst darum, Abklärungen zu treffen und die beste Lösung zu finden, auch im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung. Dafür habe der Grosse Rat im März einen Planungskredit in der Höhe von 6,6 Millionen Franken gutgeheissen.

Cutaf-Direktor Hubert Dafflon nutzte die Gelegenheit, um zu der VCS-Forderung nach einer globalen Verkehrsplanung Stellung zu nehmen. Eine solche Gesamtplanung gebe es bereits im Rahmen des Agglomerationsprogramms, für das der Verkehrsverbund Cutaf die operationelle Verantwortung trage. Die Arbeiten daran gingen gut voran, und er hoffe, das Programm Ende 2006 beim Bund vorstellen zu können.

Informationsbedarf

Einen allgemeinen Überblick über das Thema Umfahrungsstrassen gab der Architekt Han van de Wetering vom Aargauer Raum- und Verkehrsentwicklungsbüro Metron AG. Nicht immer seien Umfahrungen die beste Lösung, sagte er. Es sei wichtig, Alternativen zu prüfen und alle Aspekte vom Verkehr über die Gesellschaft und die Umwelt bis zur Finanzierung zu berücksichtigen. Als gelungene Beispiele, bei denen man auf eine Umfahrung verzichtet habe, nannte er die Ortsdurchfahrten von Zollikofen und Wabern. Dort funktioniere das in den Achtzigerjahren entwickelte Berner Modell, das von einer selbstregulierenden Koexistenz der verschiedenen Verkehrsteilnehmer ausgehe.

Ein wichtiges Element seien der Einbezug der Bevölkerung, die Information und die Kommunikation, so van de Wetering. Dies unterstrich auch Hubert Dafflon: Gerade hinsichtlich der Volksabstimmung über die Poyabrücke müsse man noch viel informieren. Auch die Ängste der VCS-Mitglieder zeugten von mangelndem Vertrauen gegenüber den Projektverantwortlichen.
Ansprechpartner in der Verkehrspolitik

An der Generalversammlung vom Dienstag blickten die anwesenden VCS-Mitglieder auf ein bewegtes Jahr 2005 zurück. Nebst dem Dossier Poyabrücke (siehe Haupttext) beschäftigte sich die Sektion unter anderem mit verschiedenen Parkplatzprojekten, unter anderem dem Bahnhofparking und den Plänen zur Erweiterung des Grenette-Parkings. Weitere Themen waren die Petition «Für saubere Busse» oder die Förderung des Pedibus.

Mit knapp 2500 Mitgliedern ist die Sektion Freiburg eine der kleinsten des VCS Schweiz. Umso mehr freute man sich über die 75 neuen Mitglieder, die im Verlauf des Jahres 2005 dazugestossen waren. Die Sektion will sich weiter professionalisieren, um zum unumgänglichen Ansprechpartner in Sachen Verkehrspolitik zu werden. Im vergangenen November wurde in diesem Zusammenhang die
10-Prozent-Stelle einer politischen Sekretärin eingerichtet. Pierre-Olivier Nobs und Philippe Schultheiss sind neu in den Vorstand eingetreten. Die administrative Sekretärin Heidi Riedo Bächler ist hingegen zurückgetreten. cs

Meistgelesen

Mehr zum Thema