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An der Sense zwischen Plaffeien und Zollhaus ist ein Hang weggebrochen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wie Zündhölzer fielen die Bäume gestern Nachmittag in die Sense–und ein Holzhaus droht ihnen zu folgen. Zwischen Zollhaus und Plaffeien ist ein Hang weggebrochen: Ein rund 20 Meter breiter Teil der Böschung fiel in den Fluss, der sich in einen braunen, bedrohlichen Strom verwandelt hatte. Aufgrund des vielen Regens war der Hang völlig durchnässt gewesen. Das Ganze geschah auf der Höhe Kloster, wo die Firma Zbinden Transporte und Holz AG angesiedelt ist.

In der Nacht auf Montag hatte sich die Situation zugespitzt; bis zu 300 Kubikmeter Wasser pro Sekunde führte die Sense. Zum Vergleich: Diese Wassermenge liegt leicht über den normalen Abflusswerten der Aare. «So viel Wasser im Schwarzsee und in der Sense habe ich noch nie gesehen», sagte Otto Zbinden, Co-Geschäftsführer der Zbinden AG. «Feuerwehr und Zivilschutz waren die ganze Nacht im Einsatz, so wusste ich schon am Morgen früh, dass der Hang abfiel.» Er habe Sachen aus dem Blockhaus geräumt, das seinen Arbeitern als Pausen- und Trocknungsraum diente und in dem Werkzeuge gelagert waren. «Dann sagte mir der Förster, dass ich das Haus verlassen solle, weil es zu gefährlich wurde. Daran habe ich mich gehalten.» Das Haus sei 28 Jahre alt und habe gut in die Gegend gepasst. «Es tut weh, es so zu sehen.»

Haus abreissen

 Zu nahe durfte man sich auch gestern Abend nicht an den Abgrund begeben, breite Risse durchzogen den Boden. Das Arbeiterhaus wird wohl nicht mehr lange dort stehen. «Ohne Massnahmen wird das Haus abfallen; das gilt es zu verhindern, denn das wäre sehr gefährlich», sagte Willy Eyer, Verantwortlicher für Naturgefahren beim kantonalen Amt für Wald, Wild und Fischerei, gestern Abend vor Ort. Zusammen mit der Gemeinde und der Gebäudeversicherung werde die Situation heute beurteilt. Auch weitere kantonale Vertreter werden die Situation heute begutachten, unter anderem die Sektion Gewässerschutz und das Tiefbauamt. Auch in Rufenen in Plaffeien hat es gerutscht. «Die Kantonsstrasse zwischen Plaffeien und Zollhaus ist latent gefährdet.» Der Wanderweg auf dieser Strecke musste gestern bereits gesperrt werden.

Die Sense breite sich bei Plaffeien stetig aus, sagte Alfons Piller, Gemeinderat von Plaffeien. «Bei jedem Gewitter werden Kies, Steine und Holz in die Sense geschwemmt. Früher konnten wir das entnehmen, heute ist das aufgrund des Gewässerschutzes nicht mehr erlaubt», sagt Piller. «Es ist eine schwierige Situation», sagte Eyer. «Die Sense ist ein geschützter Fluss.»

Das Blockhaus droht ebenfalls in die Fluten zu stürzen, es steht nun direkt am Abhang. 

Unwetter: Burstera-Bach überschwemmt Keller

H eftige Gewitter sorgten in der Nacht auf Montag für einige Unwetterschäden im Schwarzsee- und im Muscherental. «Die Gewitter blieben lange am selben Ort, bis um vier Uhr morgens hatten wir rund 60 Millimeter Niederschlag», sagte Franz Thalmann, verantwortlicher Förster für den Privatwald beim kantonalen Amt für Wald, Wild und Fischerei, auf Anfrage.

Kies und Steine auf Strasse

Durch die heftigen Niederschläge seien fast alle Bäche in der Region über die Ufer getreten. Dies hat dazu geführt, dass die Strasse zum Euschelspass ab Schönbödeli gesperrt werden musste. «Die Bäche haben Kies und Steine auf die Strassen geschwemmt, an einigen Orten sind auch kleinere Erdschollen auf die Strasse gerutscht», sagte Franz Thalmann. Dank schnellen Einsätzen habe die Strasse bis am Mittag jedoch wieder geöffnet werden können, so Thalmann. Auch im Schwarzseetal seien einige kleinere Strassen nicht mehr passierbar gewesen. Bis gestern Mittag seien aber auch diese wieder zugänglich gewesen, so Franz Thalmann.

Grössere Schäden bei Gebäuden habe es nur im Quartier Burstera in Schwarzsee gegeben, sagte Franz Thalmann. Die über die letzten Jahre hinweg an verschiedenen Orten gebauten Geschiebesammler, welche an der entsprechenden Stelle die Fliessgeschwindigkeit des Wassers verringern und so dessen Transportkapazität vermindern sowie Geröll und Sandstein zurückhalten, hätten ihren Dienst erwiesen: «Sie sind zwar randvoll und wir müssen sie leeren, damit sie beim nächsten Gewitter wieder ein gewisses Fassungsvermögen haben. An diesen Orten verzeichneten wir aber keine grösseren Probleme», so Thalmann.

Baugesuch noch hängig

Anders im Quartier Burstera. Dort konnte der Bach die grossen Wassermengen nicht absorbieren, trat über die Ufer und überschwemmte mehrere Keller. Wie gross der Schaden ist, konnte Franz Thalmann noch nicht sagen. Er betonte aber: «Es gibt schon seit Jahren ein Projekt für dieses Gebiet, gemacht wurde aber noch nichts.»

Man arbeite schon seit mehreren Jahren an einem entsprechenden Hochwasserkonzept, bestätigt Jean-Claude Raemy von der Sektion Gewässer des kantonalen Tiefbauamts. Neben einem Geschiebesammler im Burstera-Bach und der Umleitung des Bachbetts sei wegen der Naturgefahren auch eine Anpassung des Zonennutzungsplans vorgesehen. Für diese Änderungen sowie weitere Massnahmen an der Sense im Rohrmoos und an deren Zuflüssen wurde vor über zwei Jahren ein Baugesuch eingereicht. Dagegen habe es aber Einsprachen gegeben. «Die Baubewilligung steht noch aus; das Gesuch ist hängig.» rb

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