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Andrei Bykow: «Es gibt keinen Grund, um nicht zuversichtlich zu sein»

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Siegen oder fliegen heisst es am Donnerstagabend für Gottéron zu Hause in der Belle der Playoff-Viertelfinalserie gegen Lugano. Nicht nur für den Club als Ganzes, speziell auch für Andrei Bykow und Trainer Christian Dubé steht viel auf dem Spiel.

Nach der vorzüglichen Qualifikation (Rang 2) mit einem neuen Punkterekord in der Clubhistorie und der souverän herausgespielten 2:0-Führung in den Playoff-Viertelfinals hätte wohl kaum jemand mehr damit gerechnet – und doch ist es nun so weit: Gottéron droht eine weitere enttäuschende Saison. Und wieder könnte Lugano zum Spielverderber mutieren. Unterlagen die Freiburger vor Jahresfrist den Tessinern in den Pre-Playoffs, geht es diesmal am Donnerstag in der Belle der Viertelfinalserie für Gottéron um alles oder nichts.

Leise Hoffnung vor dem Zitterspiel darf dem Team von Christian Dubé immerhin die Statistik machen. Bisher viermal mussten die Freiburger seit der Einführung der K.-o.-Serien Best of 7 in der Saison 1997/98 in eine entscheidende 7. Partie. Zweimal gingen sie dabei als Verlierer vom Eis (2009 gegen Davos und 2010 gegen Servette), zweimal als Sieger (1998 gegen Kloten und 2013 gegen Biel, das damals einen gewissen Reto Berra zwischen den Pfosten hatte). Als Gottéron gewinnen konnte, spielte es jeweils zu Hause. Damit bestätigen die Freiburger die Regel, die besagt, dass die Aussichten für das Heimteam in einer Belle besser stehen. Von den bisher 43 Playoff-Serien, die nach sechs Spielen 3:3 gestanden hatten, entschieden 35-mal die Gastgeber die Belle für sich. Die Chance steht also bei etwas über 80 Prozent, dass Gottéron doch noch in die am Ostermontag beginnenden Halbfinals einziehen wird.

Positiv denken

Eine gewisse Routine bringt – natürlich – Julien Sprunger fürs entscheidende 7. Spiel mit, war er doch bei den drei letzten der Freiburger gegen Davos, Genf und Biel mit dabei. «An die letzte Belle gegen Biel habe ich natürlich schöne Erinnerungen», sagt der Captain, obwohl die Ausgangslage diesmal eine andere sei. «Damals lagen wir in der Serie 3:0 vorne und hatten gleich vier Matchpucks.» Unverändert bleibe hingegen die Tatsache, dass man in einer Partie sieben keine Wahl mehr habe. «Die ganze Saison steht auf dem Spiel.» Trotz der 2:4-Niederlage am Dienstag im Tessin und dem 3:3-Ausgleich in der Serie müsse man nicht alles infrage stellen, so Sprunger. «Viele Dinge machen wir gut, anderes können wir verbessern.»

Klar sei, dass es am Donnerstag nur über die Disziplin gehe und Strafen unbedingt zu vermeiden seien, erklärt der erfahrene Stürmer. Dabei denkt Sprunger auch an den frühen Restausschluss von Benoît Jecker in Spiel sechs, der Gottéron einen frühen Rückstand eingehandelt hatte. Der Verteidiger ist am Donnerstag übrigens wieder mit dabei, sein Kniecheck gegen Michael Joly zog kein Verfahren nach sich. «Wir müssen uns einfach an unseren Matchplan halten. Genau in solchen Momenten gilt es auf den Qualitäten, die uns über die Saison hinweg ausgezeichnet haben, aufzubauen. Und natürlich wäre es befreiend, wenn wir diesmal wieder das erste Tor erzielen könnten.» Das gilt umso mehr vor dem Hintergrund, dass in den bisherigen sechs Duellen mit Lugano immer jenes Team gewann, dass als Erstes getroffen hatte.

Die Belle gegen Lugano soll nicht das letzte gemeinsame Spiel der beiden Kumpel Julien Sprunger und Andrei Bykow sein.
Bild: Jean-Baptiste Morel

Der zweite Freiburger Spieler, der Erfahrung bei Alles-oder-nichts-Spielen mitbringt, ist Sprungers langjähriger Freund Andrei Bykow, der 2010 und 2013 in der Belle auf dem Eis stand. «Zu wissen, dass wir uns mit einem Heimsieg für die Halbfinals qualifizieren können, ist doch grossartig», gibt sich der Stürmer optimistisch. Die Differenz würden in solch einem Entscheidungsspiel der Kopf, der Bauch und die Beine machen. «Wir müssen positiv denken. Es gibt keinen Grund, um nicht zuversichtlich zu sein. Ich jedenfalls freue mich sehr darauf im Wissen, dass die Fans hinter uns stehen werden. Ich vertraue meinen Teamkollegen und bin überzeugt, dass wir ein sehr gutes Spiel machen werden.»

«Geht raus und habt Spass»

Demonstrativ gelassen gab sich währenddessen Christian Dubé vor der Belle gegen Lugano. «Ob ich gestresst bin? Null, ich hatte in meinem Leben schon schwierigere Situationen zu meistern», antwortet er trocken. Ein Spiel 7 sei in erster Linie ein «Mind Game», also eine Frage der Mentalität. «Als Spieler denkst du in einer solchen Partie an so viele Dinge. Es liegt an uns Trainern, ihnen die nötige Sicherheit zu geben.» Für Gottéron gäbe es zu Hause vor 9000 Zuschauenden ein wichtiges Spiel zu gewinnen, erklärt Dubé. «Ich habe meinen Spielern deshalb heute (Donnerstag – Red.) mit auf den Weg gegeben, dass sie raus gehen und Spass haben sollen.»

Persönlich hielt sich die Freude bei Dubé jedoch in solchen Momenten bisher in Grenzen. Seine Bilanz als Spieler bei Entscheidungsspielen ist negativ (fünf von acht verloren), genau gleich wie das Abschneiden der Freiburger in den Playoffs, seit er ab der Saison 2015/16 zunächst Sportdirektor war, und ab 2019 im Doppelamt auch Trainer ist. Nur gerade eine Serie konnte Gottéron in dieser Zeitspanne für sich entscheiden, 2022 den Viertelfinal gegen den LHC. «Daran verschwende ich keinen Gedanken, alles geschieht aus unterschiedlichen Gründen.» Diesbezüglich stringent ist denn auch die knappe Antwort Dubés auf die Frage, ob am Donnerstag das bisher wichtigste Spiel seiner Trainerkarriere anstehe: «Absolut nicht.»

Gibt sich vor dem Zitterspiel gegen Lugano gelassen: Trainer Christian Dubé.
Bild: Keystone

Kämpfen für die Fans

Dass ein Scheitern der Freiburger gegen Lugano für den Trainer Konsequenzen hätte, ist unwahrscheinlich. Ganz sicher hätte es einschneidende Folgen für Bykow, für den es das letzte Spiel seiner Karriere sein könnte. «Daran denke ich schon längere Zeit. Ich nehme diese Möglichkeit als zusätzliche Motivation», lässt er ungewohnt wortkarg verlauten. Für die Belle antreiben würde ihn aber noch was ganz anderes. «Ich will, dass das Abenteuer mit meinen Teamkollegen weitergeht. Darum werde ich für sie und für unsere Fans kämpfen.» Wahrlich, die grossartige Karriere von Bykow würde ein anderes Ende verdienen als die Enttäuschung einer verlorenen Belle.

Luganos Mario Kempe: «Ein Spiel 7 ist eine fantastische Erfahrung»

Derweil Gottéron in einer Serie über sieben Spiele mit einer 2:2-Bilanz in eine Belle geht, ist es für den HC Lugano bereits das neunte Mal, dass er ein Entscheidungsspiel austragen muss. Die Bilanz der Tessiner sieht dabei deutlich schlechter als jene der Freiburger aus. Nur zweimal konnten sie die Belle gewinnen (2004 gegen die ZSC Lions und 2006 gegen Ambri), in negativer Erinnerung blieben jedoch insbesondere die beiden Pleiten in der Finalissima gegen die ZSC Lions in den Jahren 2002 und 2018. Aus dem Team, das vor sechs Jahren die letzte Belle der Tessiner im Playoff-Final verlor, sind nur noch Luca Fazzini sowie die beiden aktuell verletzten Giovanni Morini und Julian Walker dabei.

Luganos Mario Kempe (r.) – hier im Duell gegen Chris DiDomenico – freut sich auf das heisse Spiel in Freiburg.
Bild: Keystone

Dank dem Sieg am Dienstag liegt das berühmte Momentum in der Viertelfinalserie gegen Gottéron wieder aufseiten der Tessiner. «Unser Job ist noch nicht abgeschlossen. Wir können es kaum erwarten, in der elektrisierenden Halle in Freiburg zu spielen», sagte ein euphorisierter Mario Kempe nach dem 3:3-Ausgleich in der Serie. Die Vorfreude des schwedischen Stürmers für die Belle ist gross. «Ein Spiel 7 ist eine fantastische Erfahrung, an die man sich für den Rest der Karriere erinnern wird – im Guten wie im Schlechten.» Seine letzte Erinnerung gehöre leider zur zweiten Kategorie, verlor er doch 2021 mit dem ZSKA Moskau den Playoff-Final der KHL. «Jetzt aber werden wir versuchen, unseren Fans einen unvergesslichen Moment zu bieten.»

Das Powerplay als neue Waffe

Auch Kempes Trainer Luca Gianinazzi gab sich am Dienstagabend zuversichtlich. «Endlich haben wir einen Weg gefunden, um im Powerplay gefährlich zu sein (am Dienstag gelangen Lugano zwei Treffer mit einem Mann mehr – Red.). Für Gottéron wird es nun schwierig, zu verteidigen. Für uns ist das Überzahlspiel eine zusätzliche Waffe für die Belle.» Er erwarte ein Freiburg, das mit dem Messer zwischen den Zähnen spielen werde, so der Lugano-Coach. «Wir müssen einfach so spielen wie in Spiel 6. Wir haben die Balance innerhalb der Linien gefunden.»

Statistik
Serien über 7 Spiele

Gottéron
Saison 1997/98: Gottéron – Kloten 4:3 (Viertelfinal)
Saison 2008/09: Davos – Gottéron 4:3 (Halbfinal)
Saison 2009/10: Genf – Gottéron 4:3 (Viertelfinal)
Saison 2012/13: Gottéron – Biel 4:3 (Viertelfinal)

Lugano
Saison 1997/98: Davos – Lugano 4:3 (Viertelfinal)
Saison 2000/01: Lugano – ZSC Lions 3:4 (Final)
Saison 2001/02: Lugano – ZSC Lions 3:4 (Halbfinal)
Saison 2003/04: Lugano – ZSC Lions 4:3 (Halbfinal)
Saison 2005/06: Lugano – Ambri 4:3 (Viertelfinal)
Saison 2008/09: Davos – Lugano 4:3 (Viertelfinal)
Saison 2012/13: Zug – Lugano 4:3 (Viertelfinal)
Saison 2017/18: Lugano – ZSC Lions 3:4 (Final)

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