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Andrei Bykow: «Wenn man hier keine Lust mehr auf mich hat…»

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Andrei Bykow zeigt keine schlechte Saison. Und doch ist er der einzige Gottéron-Stürmer, der noch kein Tor erzielt hat. Zu schaffen machen dem 34-Jährigen aber vor allem seine unsichere Zukunft und der Krieg in der Ukraine.

Zunächst zu den sportlichen Fakten: Nach 23 Spielen steht Andrei Bykow bei null Toren, drei Assists und einer Minus-2-Bilanz. Pro Match steht er 10:54 Minuten auf dem Eis, von den Stürmern erhält nur Matthias Rossi weniger Eiszeit. In Unterzahl wird Bykow oft eingesetzt, in Überzahl selten.

Wie diese Zahlen zu werten sind und welchen Eindruck der Stürmer bisher hinterlassen hat, darüber sind sich Bykow und sein Trainer Christian Dubé weitgehend einig. «Ich bin zufrieden damit, was ich in die Mannschaft bringe – in der Rolle, die man mir gibt», sagt Bykow. «Ich mag die Energie, die ich auf das Eis bringe, und versuche, die Rolle mit Stolz und vollem Einsatz zu erfüllen. Offensiv möchte ich allerdings mehr bewirken.» Dubé sieht es ähnlich: «Er arbeitet hart, an seiner Arbeitseinstellung gibt es wirklich nichts auszusetzen. Jedes Mal, wenn Andrei auf dem Eis ist, gibt er sein Maximum. Aber offensiv ist es schwierig für ihn. Er hat zwar eigentlich alles, um zu reüssieren, aber aus welchen Gründen auch immer hat er nicht mehr den gleichen Einfluss auf das Spiel wie früher.»

Da war er noch kaltblütiger Topskorer: Andrei Bykow verwertet den entscheidenden Penalty im dritten Spiel des Playoff-Halbfinals 2013 gegen Zürich.
Keystone/a

Dubé: «Das Spiel hat sich verändert»

Wie konnte aus dem Andrei Bykow, der in der Saison 2012/13 63 Punkte in 63 Spielen skorte, der Andrei Bykow werden, dem keine offensive Rolle mehr zugetraut wird und der kurz vor Saisonhälfte bloss drei Punkte auf seinem Konto hat? «Das Spiel hat sich verändert. Es gibt Spieler, die sich anpassen können, und Spieler, die Mühe haben, sich an die Entwicklung anzupassen», sagt Dubé. «Fast alle Tore fallen heute direkt vor dem Tor. Tic-Tac-Toe-Treffer gibt es kaum noch, das russische Eishockey wie zu früheren Zeiten existiert nicht mehr. Die beste Chance, ein Tor zu schiessen, hast du, wenn du direkt vor dem Tor stehst. Andrei bewegt sich viel und schnell, aber in diesem Bereich…» Dubé macht den Satz nicht fertig, aber es ist klar, was er sagen will: In diesem Bereich liegen nicht die Stärken von Bykow. Mit seinen 174 Zentimetern Körpergrösse hat er auch nicht gerade die besten körperlichen Voraussetzungen, um sich rund um das Tor Platz zu verschaffen.

«Es belastet mich enorm»

So leidenschaftlich er seine defensive Rolle auch interpretiert, nervt es Bykow doch, dass er von den regelmässig eingesetzten Stürmern im Team der einzige ist, der noch kein Tor erzielt hat. «Ob mich das ärgert? Natürlich, total!», sagt er. Woran es liegen könnte, will er aber nicht erklären. «Da kommen viele Dinge zusammen. Aber es liegt an mir, das zu managen, darüber will ich nicht in den Medien sprechen.»

Stellt sich die Frage: Wie sehr belasten den russisch-schweizerischen Doppelbürger Russlands Angriffskrieg in der Ukraine und die damit verbundenen Schlagzeilen um Vater Slawa Bykow, der in Interviews in den letzten Monaten mehrheitlich Putins Kriegspropaganda wiedergegeben hat? «Es belastet mich enorm. Aber es ist etwas, worüber ich nicht sprechen möchte. Das bleibt privat.» Streitet er zu diesem Thema manchmal mit seinem Vater? «Auch das behalte ich lieber für mich», sagt Andrei Bykow und lächelt ein wenig. Die Augen wirken gleichzeitig allerdings ernst und nachdenklich. Der Andrei Bykow, der vor zehn Jahren mit unbeschwerten Auftritten Chaos in den gegnerischen Verteidigungen gesät hat, ist nun ganz weit weg.

Dubé ist nicht in Eile

Auch was die sportliche Zukunft betrifft, ist der Stürmer alles andere als frei von Sorgen. Sein Vertrag läuft Ende Saison aus. Signale, dass der Club ihn behalten möchte, hat Bykow noch keine erhalten. «Nirgends», antwortet er auf die Frage, an welchem Punkt er in Sachen Vertragsverhandlungen sei. «Ich hoffe, es gibt irgendwann News vom Club. Ich mache mir viele Gedanken, aber bis jetzt habe ich noch nichts gehört.»

Und das dürfte sich so schnell auch nicht ändern. «Ich bin überhaupt nicht in Eile», sagt Dubé. «Wie gesagt, er arbeitet hart und vorbildlich, er ist gut im Boxplay – aber fährst du für diese Rolle mit einem jungen Spieler nicht besser? Ich weiss es nicht.»

Nach 17 NLA-Saisons mit Gottéron könnte es für Bykow nächste Saison in Freiburg also tatsächlich keinen Platz mehr haben. Der bald 35-Jährige ist sich dessen bewusst. «Wenn es so weitergeht, ist klar, dass ich schauen muss, ob andere Clubs an mir interessiert sind. Wenn man hier keine Lust mehr auf mich hat, will ich nichts erzwingen.»

Karriereende ausgeschlossen

Seine Karriere zu beenden, zieht der Familienvater hingegen nicht in Erwägung. «Überhaupt nicht, ich fühle mich physisch top. Wenn wir Tests machen, bin ich immer noch der Schnellste der Mannschaft. Es gibt definitiv keinen Grund aufzuhören.»

Spiel in Biel: Sörensen überzähliger Ausländer

Am Mittwochabend fährt Gottéron zum Tabellenzweiten nach Biel, um die Partie nachzuholen, die Ende September wegen einer defekten Kühlanlage kurzfristig hatte abgesagt werden müssen. Nicht auf dem Eis stehen wird Marcus Sörensen. Der zu Saisonbeginn lange Zeit verletzte Schwede entpuppte sich nach seinem Comeback (noch) nicht als der erhoffte offensive Heilsbringer. In neun Spielen sammelte er gerade einmal zwei Skorerpunkte. In Biel ist er deshalb der überzählige Ausländer. «Er hatte zuletzt nicht das gewünschte Niveau. Das hat viel mit mangelndem Selbstvertrauen zu tun», sagt Christian Dubé. 

Kam bis jetzt noch nicht auf Touren: Marcus Sörensen.
Keystone

Nach den beiden Niederlagen der letzten Woche hat Dubé seine Sturmreihen wieder ordentlich durcheinandergewirbelt. Folgende Trios dürften in Biel auflaufen: Marchon/Rask/Kuokkanen, de la Rose/ Desharnais/ Bertschy, Mottet/Schmid/Sprunger, Bykow/Walser/Jörg. Im Tor wird Connor Hughes stehen.

Der nächste Gegner: Fakten zum EHC Biel

• Mit elf Siegen und drei Niederlagen ist Biel das heimstärkste Team der Liga.

• Topskorer ist Fabio Hofer mit 10 Toren und 16 Assists in 26 Spielen.

• Verteidiger Alexander Yakovenko hat mit Plus 14 die sechstbeste Plus-Minus-Bilanz der Liga.

• Der 18-jährige Mattheo Reinhard, Sohn von Düdingen-Trainer Freddy Reinhard, kam in dieser Saison bereits zu elf Einsätzen für Biel.

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