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Andrei Bykow zwischen Drecksarbeit und Rampenlicht

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Früher Spektakelmacher, heute Rollenspieler: Andrei Bykows Aufgabe hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Mit zwei ebenso wichtigen wie schönen Toren hat er sich in den Playoffs nun aber zurück ins Rampenlicht gestellt.

Es war keine leichte Qualifikation für Andrei Bykow. Zum Flügelstürmer in der vierten Reihe degradiert, holte der 34-Jährige nur gerade neun Skorerpunkte – so wenige wie nie zuvor in seiner langen Karriere. Als Tiefpunkt wurde er in der drittletzten Runde von Trainer Christian Dubé erstmals seit über einem Jahrzehnt überzählig auf die Tribüne gesetzt. Und nun das: In den ersten vier Playoff-Partien gegen Lausanne schoss Bykow zwei wichtige Tore, beide in Unterzahl, beide überaus sehenswert.

«Zwei Shorthander in so kurzer Zeit sind tatsächlich ein bisschen verrückt», sagte Andrei Bykow am Freitagmorgen im Gespräch mit den FN. «Es gibt Spieler, die werden während der ganzen Saison im Penalty Killing eingesetzt und kommen nie in eine solche Situation. Ich hatte nun das Glück, gleich zweimal alleine auf den Torhüter ziehen zu können», so Bykow gewohnt zurückhaltend, wenn es um seine eigene Person geht. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass er in beiden Situationen durch hohes Tempo und einen kaltblütigen Abschluss beeindruckte. Der Freiburger stellt jedoch lieber die Arbeit der Teamkollegen in den Vordergrund. Bei dem Tor am Donnerstag in Lausanne habe David Desharnais den Treffer magistral vorbereitet. «Der Pass war so perfekt getimt, ich hätte mit geschlossenen Augen nach vorne rennen können, der Puck wäre immer noch genau auf meiner Schaufel gelandet.»

Teil des überragenden Unterzahlspiels

Bykows Tore sind das i-Tüpfelchen auf Gottérons überragendem Boxplay in dieser Serie. 27:06 Minuten spielten die Freiburger bis jetzt in Unterzahl – und kassierten dabei kein einziges Gegentor. «Wir stehen sehr kompakt um Reto Berra, schaffen es gut, die Passwege zuzustellen. Dadurch gelingt es uns, das Spiel ausserhalb der gefährlichen Zone zu halten», analysiert Bykow. «Die Kunst besteht darin, die richtige Mischung zu finden zwischen geduldig bleiben, wenn der Gegner den Puck unter Kontrolle hat und aggressiv sein, wenn der Puck frei ist oder nicht richtig unter Kontrolle.» Das gelinge bisher gut, Lausanne habe versucht, einige Dinge anzupassen. «Doch unsere Spieler auf dem Eis haben immer eine Antwort gefunden.»

Bykow denkt da vor allem an die absoluten Spezialisten des Unterzahl-Spiels. Bei den Stürmern sind das Samuel Walser, Mauro Jörg und Nathan Marchon. Sie erhalten im Penalty Killing am meisten Eiszeit. «Es ist beeindruckend zu sehen, mit wie viel Stolz sie diese Rolle ausfüllen. Die Aufgabe ist auf den ersten Blick ja nicht supersexy, aber wie sie mit ihren geblockten Schüssen und ihrer Opferbereitschaft dem Team helfen, finde ich inspirierend.»

Wenn Andrei Bykow das so hervorhebt, dann auch, weil er – im Gegensatz zu früheren Jahren, als er mit Julien Sprunger und Benjamin Plüss eine legendäre Skorerlinie bildete–, mittlerweile ebenfalls mehrheitlich für die Drecksarbeit zuständig ist. Wer nicht in Überzahl-, sondern in Unterzahl spielt und in der vierten Linie neben dem brachialen, aber limitierten Daniel Brodin aufläuft, dem kommt diese Rolle ganz automatisch zu.

«Meine Rolle bleibt die gleiche»

Wie gut tun die beiden Tore gegen Lausanne vor diesem Hintergrund und nach der harzigen Qualifikation Andrei Bykow persönlich? «Es ist natürlich cool. Aber ganz ehrlich, ich habe das Gefühl, dass ich auch während der Qualifikation durchaus die Rolle erfüllt habe, die von mir verlangt wurde. Nun habe ich zwei Tore erzielt und stehe plötzlich wieder etwas mehr im Rampenlicht. Aber meine Rolle bleibt die gleiche – und ich versuche, in dieser Rolle das Maximum zu geben.» Immer wieder spricht Bykow von dem Teamspirit, der diese Mannschaft ausmache. «Wir unterstützen uns alle gegenseitig, niemand wird beiseite gelassen.»

Teamgedanke hin, neue Rolle her; seit seinem Treffer im ersten Playoff-Spiel scheint Andrei Bykow wieder einen Hauch von seinem alten Glanz wiedergefunden zu haben. Seine stupende Stocktechnik blitzt wieder öfter auf, vor dem gegnerischen Tor traut er sich mehr zu. «Dieses Gefühl habe ich nicht. Ich mache die gleichen Dinge wie schon während der ganzen Saison», sagt Bykow. «Aber Danke», schiebt er nach einer kurzen Pause mit einem Lächeln hinterher und geht zum nächsten Interviewtermin.

Spiel 5: «Wir müssen die gleiche Opferbereitschaft an den Tag legen»

Wie immer in dieser Woche war bei Gottéron die Trainingseinheit am Freitag freiwillig. Elf Spieler bereiteten sich mit Assistenztrainer Pavel Rosa auf dem Eis auf die fünfte und womöglich letzte Viertelfinal-Partie heute (20 Uhr) in der ausverkauften BCF-Arena vor. Andere, etwa Julien Sprunger, Raphael Diaz und Matthias Rossi, beliessen es beim Jogging. Weil es draussen schneite, drehten sie in den Gängen des Stadions, wo sonst die Fans für ihr Bier anstehen, munter ihre Runden. «Jeder weiss selbst am besten, was er für seine Regeneration braucht», sagt Andrei Bykow, der sogar nur Stretching machte.

Am Donnerstag wirkte Gottéron fitter als der Gegner aus Lausanne, der bereits eine harte Pre-Playoff-Serie gegen Ambri in den Knochen hat. «Wenn man führt, ist es immer einfacher, weil man weniger laufen muss, da man nicht unbedingt ein Tor schiessen muss. Deshalb kam wohl dieses Gefühl auf. Aber Lausanne setzte uns trotzdem fast während des gesamten Spiels unter Druck, uns wird nichts geschenkt werden», ist Bykow überzeugt.

Schon zweimal einen 3:1-Vorsprung verspielt

Der Stürmer hat in seiner Karriere schon zweimal miterlebt, wie Gottéron eine Serie nach 3:1-Führung noch 3:4 verloren hat – 2009 im Halbfinal gegen Davos und 2010 im Viertelfinal gegen Genf. Was gilt es zu beachten, damit dies nicht erneut geschieht? «Ich habe keine Lust an solche Dinge zu denken. Ich lasse die Vergangenheit lieber Vergangenheit sein und konzentriere mich darauf, was wir machen müssen, um am Samstag erneut erfolgreich zu sein.» Und das wäre? «Wir müssen die gleiche Opferbereitschaft an den Tag legen wie zuletzt, weiter kompakt stehen und den Mut der Verzweiflung matchen, den die Lausanner aufs Eis bringen werden.»

Kommentare (2)

  • 02.04.2022-Marty

    Kleine Korrektur: Besagte vom-3:1-zum-3:4-Halbfinal-Serie gegen Davos war 2009. 2012 standen wir schon auch im Halbfinal, haben die Serie aber ziemlich sang- und klanglos gesamthaft mit 1:4 gegen den SCB verdaddelt…

    • 02.04.2022-m.fasel@freiburger-nachrichten.ch

      Stimmt natürlich! Danke für den Hinweis, ist korrigiert…

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