Die Nachricht von einem künftigen «Super-Ministerium» im Vatikan findet ein unerwartetes Echo. Demnächst, so heisst es, soll bei Sankt Peter eine neue Behörde für Evangelisierung als Mutter und Haupt aller Kurienbehörden walten und selbst der mächtigen Glaubenskongregation den Rang ablaufen. Das lässt an eine Strategiezentrale denken, die den Einfluss der katholischen Kirche in der volatilen Religionslandschaft weltweit sichern soll. Tatsächlich ist das Vorhaben nicht neu, das Ergebnis vielleicht nicht so spektakulär.
Aufgebracht hat das Thema die spanische Zeitschrift «Vida Nueva». Demnach sieht eine neue Kurienordnung, die für diesen Frühsommer erwartet wird, die Fusion der aktuellen Missionskongregation und des Päpstlichen Rats für Neuevangelisierung zu einer übergeordneten Behörde vor.
Neuausrichtung der Kurie
«Vida Nueva» beruft sich auf zwei Kardinäle aus dem Beraterkreis des Papsts für die Kurienreform, Oscar Rodriguez Maradiaga und Oswald Gracias. In der Tat ist schon seit längerem aus dem Kardinalsrat zu hören, dass die Kurie sich stärker am Ziel der Evangelisierung – sprich: Glaubensverkündigung – ausrichten soll. Programmatisch ist denn auch der bereits bekannte Titel der neuen Kurien-Konstitution: «Praedicate Evangelium», auf Deutsch «Verkündet das Evangelium».
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