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Anlaufstelle plant zusätzliche Anlässe

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Seit Mitte November bietet der Accueil St. Elisabeth an der Murtengasse in Freiburg Bedürftigen ein offenes Ohr, Ratschläge und Gutscheine für eine Mahlzeit oder eine Übernachtung (die FN berichteten). Siebzig bis achtzig Personen besuchen die Anlaufstelle in den Räumlichkeiten der Visitationsschwestern pro Woche, Tendenz steigend.

Ziel erreicht

«Wir sind sehr zufrieden», sagt Leiter Olivier Messer zu seinen ersten knapp 100 Tagen im Amt. Das Dekanat Freiburg, das die Pfarreien von Freiburg, Granges-Paccot, Villars-sur-Glâne und Givisiez umfasst, habe die Anlaufstelle in erster Linie eingerichtet, um die Pfarreien zu entlasten. «Dieses Ziel ist erreicht», so Messer. Einsame, Arbeitslose, Obdachlose, Asylbewerber hätten sich davor oft an die Pfarreien gewandt, um Hilfe in Form von Gesprächen oder Bons zu erhalten. «Da die Priester oft unterwegs sind, waren es faktisch die Sekretariate, die sich um die Bedürftigen kümmerten–und so ihrer eigentlichen Arbeit nicht mehr nachkommen konnten.» Nun würden alle Bedürftigen an die zentrale Anlaufstelle verwiesen.

Natürlich sei das Weiterleiten der Bedürftigen für die Pfarreien am Anfang nicht einfach gewesen und brauche etwas Disziplin, räumt Olivier Messer ein–ebenso, wie auch seine eigene Arbeit Disziplin braucht. Denn während des Gesprächs mit den FN, das an einem Freitagnachmittag und somit ausserhalb der Öffnungszeiten stattfindet, klingelt es mehrmals an der Tür. «Es ist schwierig, nicht darauf zu reagieren. Aber wir müssen uns an die Öffnungszeiten halten, sonst wird es chaotisch.»

Ort des Empfangs

Während der Besuchszeit heissen Olivier Messer und die freiwilligen Helferinnen und Helfer die Gäste aber gerne willkommen–je nach Bedürfnis neben Französisch und Deutsch auch in anderen Sprachen wie Englisch oder Portugiesisch.

Der häufigste Grund, warum jemand den Accueil St. Elisabeth aufsuche, seien die Gutscheine. Wie viele davon er pro Woche verteilt, sei schwierig zu sagen und müsse sich erst einpendeln, sagt Messer. Noch sei die Limite aber nicht erreicht. Als eine Art Abgabestelle für Bons will der Leiter die Anlaufstelle dennoch nicht verstanden haben. «Wir wollen vor allem ein Ort des Empfangs und des Zuhörens sein.» Die Gutscheine würden deshalb auch nicht ohne Weiteres abgegeben. «Es kommt immer wieder vor, dass Leute klingeln und fragen: ‹Ist hier der Ort, wo wir Gutscheine bekommen können?› Dann lassen wir sie eintreten, bieten Kaffee, Tee und Kekse an und versuchen, diesen Rhythmus zu brechen», erklärt Messer. Manchmal komme es dann vor, dass die Leute den Grund für ihr Kommen vergässen und die Anlaufstelle schliesslich ohne Bon, dafür mit einem guten Ratschlag, einer weiterführenden Adresse oder etwas weniger seelischem Ballast verliessen. «Das zeigt, dass die Stelle wirklich ihre Daseinsberechtigung hat.»

Andacht und Pizza

Um den vorhandenen Bedürfnissen noch besser gerecht zu werden, plant Messer, in den nächsten Monaten ein Programm ausserhalb der Öffnungszeiten auf die Beine zu stellen. Wie dieses genau aussehen wird, kann er noch nicht sagen. Klar ist aber: Er möchte sowohl eher festliche als auch spirituelle Anlässe anbieten. Die Anlaufstelle sei aus der katholischen Kirche entstanden, die Bindung dazu wolle er beibehalten, erklärt Messer. «Der Accueil ist aber offen für alle und es gehören längst nicht alle Besucher dem Christentum an.» Deshalb brauche es auch nicht-religiöse Anlässe, wie beispielsweise einen Filmabend, einen musikalischen Nachmittag oder ein gemeinsames Pizzaessen.

Zahlen und Fakten

Mehrsprachige Helferinnen und Helfer

Der Accueil St.Elisabeth an der Murtengasse 18a in Freiburg ist nach der heiligen Elisabeth von Thüringen benannt, die für ihre Liebe zu den Armen bekannt war. Obwohl die Anlaufstelle eine katholische Einrichtung ist und auch spirituelle Begleitung bietet, ist sie offen für alle Menschen, unabhängig ihrer Herkunft oder Religionszugehörigkeit. Der Accueil ist von Montag bis Freitag jeweils halbtags offen: Montags von 10.30 bis 12 Uhr, dienstags und mittwochs von 9 bis 12 Uhr, donnerstags von 14 bis 16 Uhr und freitags von 9 bis 12 Uhr. Neben Leiter Olivier Messer empfangen freiwillige Helfer die Bedürftigen, wobei stets deutsch- und französischsprachige Mitarbeiter anwesend sind. Das Budget der Stelle beläuft sich auf 100000 Franken pro Jahr. Drei Viertel übernimmt das Dekanat Freiburg, der Rest wird durch Kirchenopfer, Spenden und Beiträge der Pfarreien gedeckt.rb

 

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