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Antibiotika könnten künftig einzeln abgegeben werden

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Der Bundesrat ist grundsätzlich offen dafür, den Verkauf von Antibiotika in kleineren Mengen zu ermöglichen – also die Abgabe von Teilmengen einer Packung. Das Innendepartement prüft nun, welche gesetzlichen Anpassungen nötig wären.

Eine vom Parlament in Auftrag gegebene Testphase habe «eine grundsätzliche Realisierbarkeit» des Einzelverkaufs von Antibiotika gezeigt, teilte der Bundesrat am Mittwoch mit. Die Autorinnen und Autoren der Studie gingen davon aus, dass eine gezielte Abgabe die bewusste korrekte Einnahme von Antibiotika fördere und einer unsachgerechten Entsorgung entgegenwirke.

Die Massnahme würde gemäss Bericht die Strategie gegen Resistenzen ergänzen. Laut dem Bundesrat gehören Antibiotikaresistenzen heute zu den grossen globalen gesundheitlichen Herausforderungen. Die Gefahr steige, dass gewisse Infektionen bei Menschen oder Tieren nur noch schwer oder überhaupt nicht mehr behandelt werden könnten.

Verschiedene offene Fragen

Die Studie zeige aber auch auf, dass mit Blick auf eine schweizweite Einführung einer Einzelabgabe noch verschiedene Fragen zu klären seien, so der Bundesrat. Aktuell sei ein von der Originalverpackung abweichender Verkauf von Medikamenten rechtlich nicht geregelt.

Für Arztpraxen und Apotheken entstehe zudem bei der Einzelabgabe ein Mehraufwand, weil die Tabletten abgezählt, die Abgabe dokumentiert und der Restbestand aufbewahrt werden müssten. Die Leistungserbringer fordern deshalb, dass sie für diesen Mehraufwand entschädigt werden.

Wie alle Medikamente werden Antibiotika im ambulanten Bereich heute in der Originalverpackung abgegeben. Die Anzahl Tabletten entspricht einem durchschnittlichen Bedarf.

Hunderte Millionen Franken verschwendet

Studien aus der Schweiz und aus Frankreich zeigen laut dem Bundesrat indes, dass etwa die Hälfte der Packungen nicht mit der verschriebenen oder empfohlenen Menge übereinstimmt. Die Tabletten, die übrigbleiben, würden meist in der Hausapotheke aufbewahrt und später teilweise ohne ärztliche Verordnung eingenommen.

Damit steige die Gefahr, dass Antibiotika nicht in der richtigen Dosierung oder im falschen Moment eingesetzt würden, was die Entstehung von Antibiotikaresistenzen fördern könne. Würden überzählige Antibiotika unsachgemäss entsorgt, bestehe zudem das Risiko, dass sie mit dem Abwasser in die Umwelt gelangen und Resistenzen entstehen und weiterverbreitet werden.

In einem Postulatsbericht mit dem Titel «Stopp der Medikamentenverschwendung» schreibt der Bundesrat weiter, dass gemäss Schätzungen jährlich rund fünf Prozent der abgegebenen Arzneimittel in der Schweiz verschwendet werden. Das hätte im Jahr 2019 rund 363 Millionen Franken entsprochen, welche die obligatorische Krankenversicherung umsonst gezahlt hätte.

Der Bundesrat ist der Ansicht, dass die bereits ergriffenen Massnahmen, wie zum Beispiel die Umsetzung des Medikationsplans im elektronischen Patientendossier, fortzuführen seien. Neuen gesetzgeberischen Handlungsbedarf erkennt er indes nicht.

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