Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Anwohner kämpfen verzweifelt gegen Lautstärke von Kuhstall-Ventilatoren

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Mehrere Familien an der Dorfstrasse und der Coussiberle-Strasse in Courlevon wehren sich gegen die Lärmemissionen eines Stalllüfters. Gegen das Baugesuch für die bereits installierten Ventilatoren sind Einsprachen hängig. Eine Anfrage an den Staatsrat dazu steht ebenfalls aus. 

Seit zwei Jahren ist die Situation für Nachbarn eines Landwirtschaftsbetriebs im Murtner Ortsteil Courlevon unhaltbar: Die Ventilatoren des Kuhstalls verursachen für sie deutlich zu viel Lärm, um auf den angrenzenden Grundstücken gesund leben und vor allem auch schlafen zu können. Messungen der Firma Triform aus Freiburg bestätigen eine Überschreitung der Lärmwerte dieses Grossraumlüfters sowohl bei Tag wie auch bei Nacht. Eine Anfrage von CVP-Grossrätin Susanne Aebischer an den Staatsrat zu dem Fall ist hängig. 16 betroffene Anwohnerinnen und Anwohner aus Courlevon sind in der Anfrage aus dem Grossen Rat als Mitunterzeichnende aufgeführt. 

Das Baugesuch reichte die Familie des Landwirtschaftsbetriebs im September 2020 ein. Zu diesem Zeitpunkt war der Grossraumlüfter bereits installiert. Auf das Baugesuch folgten sechs Einsprachen, wie der Murtner Bauverwalter Stefan Portmann auf Anfrage bestätigte. Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, könne er nicht viel dazu sagen. Das Baugesuch sei hängig: «Das Dossier ist, weil es ein Baugesuch ausserhalb der Bauzone ist, bei der kantonalen Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion für die Sonderbewilligung.» Das Dossier sei im Oktober 2020 an die Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion (RUBD) gegangen. Die Gemeinde habe das Dossier nicht abgesegnet: «Wir können unseren Entscheid erst fällen, wenn die RUBD den Entscheid zur Sonderbewilligung gemacht hat.»

Kühlung für die Milchkühe

Ein Gespräch mit den «Freiburger Nachrichten» lehnte die Bauernfamilie ab. Sie war nicht bereit, den FN die Anlage und deren Zweck zu erklären. Klar scheint jedoch, dass die Ventilatoren dazu dienen, dass es bei hohen Temperaturen für die Milchkühe nicht zu heiss wird im Stall. Denn wenn die Temperaturen steil nach oben klettern, laufen die Ventilatoren auf Hochtouren und wirbeln die Luft durch den Stall, wie die Anwohnerin Christina Riesen auf ihrer Terrasse mit Blick auf den Kuhstall erklärt. «Es ist, wie wenn ein Flugzeug vor dem Haus stehen würde», sagt Christina Riesen. Für sie und ihre Familie wie auch für andere Nachbaren sei es an heissen Tagen unmöglich, im Garten zu spielen oder zu arbeiten. Und in der Nacht sei es unmöglich, gut zu schlafen. «Die tiefen Frequenzen des andauernden Lärms sind sehr unangenehm, und sie hören nicht auf.» 

Die Expertise der Firma Triform berappte die Familie Riesen selber. «Wir haben anfänglich das Gespräch gesucht mit der Familie des Landwirtschaftsbetriebs», erzählt Christina Riesen. Ein konstruktiver Dialog sei jedoch nicht möglich gewesen, und es sei nichts passiert. Auch ein Schreiben an die Gemeinde Murten sowie an das Oberamt des Seebezirks habe zu nichts geführt. «Weder die Gemeinde noch das Oberamt haben auf unser Schreiben vom August 2020 mit den Messresultaten der Firma Triform geantwortet.» Nach der Einsprache auf das Baugesuch vom September 2020 hätten sie einzig eine Eingangsbestätigung erhalten.

Erstaunlich und zermürbend

In ihrem Brief schrieb die Familie Riesen, dass mehrere Familien durch die Lärmimmissionen stark beeinträchtigt und «die Alarmwertgrenzen gemäss Lärmschutzverordnung» überschritten sind, auch nachts und sonntags. «Es ist erstaunlich und zermürbend, dass wir nicht weiterkommen», sagt Christina Riesen. Das könne doch nicht sein in einem Rechtsstaat. Und es könne doch auch nicht sein, dass es keine anderen Lösungen gibt, «es gibt ja noch andere Ställe im Dorf.» Sie habe nichts gegen Landwirtschaftsbetriebe, im Gegenteil: «Wir haben uns bewusst dafür entschieden, auf dem Land zu leben». Sie seien auch für das Tierwohl, betonen Christina und Jeorge Riesen. «Aber es müssen alle Gesetze eingehalten werden.» Der Lärm in dieser Form sei schlicht nicht auszuhalten. Im Triform-Gutachten ist von einem «stark wahrnehmbaren, tieftonigen, rollenden Tongehalt» die Rede. In der Nacht sei der sogenannte Planungswert «massiv überschritten». 

Grosser Rat

Mitten im Dorf

«Seit zwei Jahren ist eine Installation mit Ventilatoren in Betrieb auf einem Landwirtschaftsbetrieb mitten in Courlevon», schreibt CVP-Grossrätin Susanne Aebischer in ihrer Anfrage an den Staatsrat. Die Anlage störe das Leben der Anwohnerinnen und Anwohner massiv. Sie könnten die Fenster nicht mehr öffnen und nicht im Garten verweilen. «Der starke Lärm bis zu 65 dbA hat ernsthafte Konsequenzen auf ihre Gesundheit.» Trotz Schreiben der Anwohner an die Gemeinde und an das Oberamt stagniere das Dossier und die Anwohner verblieben in dieser unhaltbaren Situation. Vom Staatsrat wollen Susanne Aebischer sowie 16 Mitunterzeichnende aus Courlevon nun wissen, wie es denn möglich sei, dass niemand auf die «illegale Situation» reagiere und wer für Lärmmessungen zuständig sei. Zudem stellt die Grossrätin die Frage, wie es sich mit der Gewichtung des Tierwohls gegenüber dem Schutz der Anwohner verhalte. Mit Blick in die Zukunft will Susanne Aebischer auch wissen, wie der Staatsrat das Verfahren ändern will, damit sich eine solche Situation im Kanton nicht wiederholt. emu

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema