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Sozial und sensibel versus direkt und streng?

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Eine Studie des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigt, dass fast 100 Prozent aller Primar- und Vorschullehrkräfte Frauen sind. Urs Perler, Lehrer und Vorsteher am Kollegium Heilig Kreuz in Freiburg, sagt aus eigener Erfahrung, dass Frauen im Lehrerberuf besonders sozial, sensibel und einfühlsam seien. Sie hätten ein gutes Händchen für schwierige Situationen, in die vor allem Schülerinnen verwickelt seien. Lehrern hingegen fehle häufig dieses gewisse Etwas für das Sensible und sie seien oftmals sehr viel direkter. Deshalb müssten sie in diesem schulischen Umfeld vermehrt auf ihre Ausdrucksweise und auch auf ihre Wortwahl achten, sonst könnten sie Kinder verunsichern. Vor allem in der Unterrichtsführung und -gestaltung seien Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu erkennen, sagt Perler. Eine Frau handle und denke anders als ein Mann, und dies wirke sich ebenfalls auf den Unterricht aus. Diese Verschiedenheiten seien aber auf keinen Fall etwas Schlechtes. Im Gegenteil: «Sie machen den Unterricht abwechslungsreicher und spannender.»

Vorteil der Teilzeitarbeit

Eine mögliche Erklärung für die grosse Anzahl an Frauen im Lehrerberuf liefert Béatrice Jung, Lehrerin für Wirtschaft und Recht am Kollegium Heilig Kreuz. Sie erklärt, der Lehrerberuf gehöre unter vielen anderen Berufen zum Dienstleistungssektor unseres Wirtschaftssystems. Dieser Sektor sei der grösste und der am meisten fortgeschrittene der Schweiz. Er sei deshalb so verlockend für die Frauen, weil Dienstleistungen keine grossen körperlichen Anstrengungen verlangen. Im Weiteren biete er die einzigartige Möglichkeit an, Familie und Beruf durch Teilzeitarbeit zu verbinden. Gerade im Verlauf der vergangenen Jahre ist das Modell der Teilzeitarbeit immer beliebter und wichtiger geworden, wie die Studien des BFS zeigen: Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern.

Obwohl der grösste Teil der Lehrpersonen des schweizerischen Schulsystems aus Frauen besteht, scheint dies dennoch keinerlei negative Auswirkungen auf unsere schulische Bildung zu haben. Die Tatsache, dass weibliche Lehrpersonen besonders gut mit Kindern umgehen können, ist wichtig für die Schüler im Vor- und Primarschulalter. Diese Fähigkeit der Lehrerinnen hilft den Kindern dabei, sich an den neuen Schulalltag zu gewöhnen und gibt ihnen ebenfalls ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. In der Sekundarstufe I und II ist dies aber nicht mehr nötig. Die Jugendlichen sind nun älter und selbstständiger. In der Oberstufe ist es von Vorteil, wenn beide Geschlechter unterrichten. Eine männliche Autoritätsperson kann bei Ausschreitungen unter pubertierenden Kindern und auch generell strenger und direkter reagieren als eine weibliche. Dieser wird oft weniger Respekt entgegengebracht, und sie wird als schwächer und weniger streng wahrgenommen, obwohl sie es durchaus ebenso sein kann. Die Studierenden profitieren aber in beiden Stufen vom unterschiedlichen Handeln und Denken der Geschlechter, und dies macht den Unterricht und die Ausbildung umso spannender. Schlussendlich ist Wissen ein kostbares Gut, unabhängig davon, ob es von einer Frau oder einem Mann vermittelt wird. Wir sollten es schätzen – ein Leben lang.

 

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