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Armeechef trifft auf Ambulanzchef

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Beide stehen im Dienst der Öffentlichkeit, beide arbeiten in Uniform, beide tragen viel Verantwortung, beide wohnen in der Nähe von Murten: Auf Anhieb fallen zwischen André Blattmann, dem Chef der Schweizer Armee, und Kurt Liniger, dem langjährigen Leiter des Murtner Ambulanzdienstes, vor allem Gemeinsamkeiten auf. Beide waren am Sonntagnachmittag Gäste des Talk im KiB. Die Diskussionsreihe wurde letztes Jahr ins Leben gerufen und findet nun regelmässig im Kulturhaus im Murtner Beaulieupark statt.

Schon zu Beginn des Talks wurde klar, dass sowohl der Armeechef als auch der Ambulanzchef nicht nur einem Beruf nachgehen, sondern einer Berufung – eine weitere Gemeinsamkeit. «Ich will einfach helfen, es ist fast schon ein Syndrom», sagte Kurt Liniger. «Ich muss manchmal schauen, dass mein Umfeld nicht darunter leidet.» André Blattmann nahm den Ball auf: Auch für ihn sei die Arbeit mit Menschen eine Berufung. «Eine Führungsfunktion zu haben und dabei nicht nur im Büro zu arbeiten, das gibt es fast nur bei uns», sagte er – die Lacher waren ihm nach diesem kleinen Werbespot für die Armee gewiss.

 Druck, Kritik, Erwartungen

Der Druck könne manchmal gross sein, die Kritik hart, sagte Blattmann. «Ich spüre aber auch viel Rückhalt in der Bevölkerung.» Auch Liniger weiss, wie es ist, wenn hohe Erwartungen an einen gestellt werden. «Wenn ich in einen Raum komme, dann sagen die Leute, jetzt kann mir nichts passieren, der von der Ambulanz ist jetzt da. Da spürt man schon einen gewissen Druck.» Er habe einmal, als er innert weniger Wochen mehrere Kinder nicht vor dem Tod retten konnte, eine schwierige Zeit durchlebt. «Da zweifelte ich wirklich.» Er habe sich ständig gefragt, ob er etwas falsch gemacht habe.

 Der Tod: Bei Kurt Liniger gehören tragische Schicksale unvermeidbar zum Alltagsgeschäft, aber auch André Blattmann ist als Armeechef davon nicht verschont. Der Gesprächsleiterin Sabine Lüthy – einer Radiofrau mit langjähriger Erfahrung – gelang es, ihren Gästen auch viel Persönliches zu entlocken. Blattmann erzählte, er besuche nach jedem Todesfall im Militär die Angehörigen des Verstorbenen. «Es ist für mich das Schlimmste, was passieren kann. Uns werden Menschen anvertraut, das ist das höchste Gut.» Er könne sich noch an jedes dieser belastenden Gespräche genau erinnern. Da gebe es auch Situationen, in denen er Mühe habe, die Tränen zurückzuhalten. Dass schwierige Einsätze im Gedächtnis haften bleiben, das kennt auch Liniger: «Bei Ausflügen in der Region sage ich meiner Partnerin oft: Da ist das und das passiert.»

 Ordner für Schocklagerung

Blattmann hat als Berufsoffizier die Entwicklung der Armee miterlebt, Liniger hat in seinen über dreissig Jahren als Leiter des Rettungsdienstes des Seebezirks so manche technologische Entwicklung mitgemacht: «Am Anfang war nicht einmal die Bahre in der Ambulanz befestigt.» Doch nicht alle Entwicklungen seien gut gewesen: Dem Ambulanzdienst würden immer mehr Auflagen und Vorgaben gemacht. «Da werden ganze Ordner mit irgendwelchen Statistiken gefüllt», so Liniger. Diese könne er im Ernstfall bestenfalls dafür brauchen, um sie einem Patienten zwecks Schocklagerung unter die Füsse zu legen.

 André Blattmann, Kurt Liniger: Beide sind über sechzig, für beide rückt die Pensionierung näher. Er verhandle mit dem neuen Verteidigungsminister Guy Parmelin darüber, wann der geeignete Zeitpunkt zum Rücktritt sei, liess Blattmann durchblicken. «Wir werden dann sicher im Vully bleiben, uns gefällt es hier», so der gebürtige Zürcher, der mit seiner Frau in Lugnorre wohnt. Liniger erzählte von seinem Traum für die Zeit nach der Pensionierung: «Ich möchte ein Haus kaufen und dieses von Grund auf renovieren.» Er sei ein begeisterter Handwerker und Bastler, von Mauern bis Malen liege ihm alles.

Und da – plötzlich doch ein Unterschied zwischen den beiden Talkgästen: Blattmann winkte ab. «Basteln, das käme bei mir gar nicht gut», sagte er mit einem herzhaften Lachen. Immerhin sei er ein begnadeter Hobbykoch.

Zu den Gästen

Gebürtiger Zürcher trifft Ur-Seebezirkler

KorpskommandantAndré Blattmannist seit 2009 Chef der Schweizer Armee. Der 60-jährige Zürcher machte eine kaufmännische Lehre und eine Ausbildung zum Betriebsökonomen, bevor er Berufsoffizier wurde, zunächst bei der Fliegerabwehr.Kurt Linigerwurde in Wallenried geboren und wuchs in Kerzers und Murten auf. Seit 1984 leitet der 61-Jährige, der sich zunächst zum Vermessungszeichner ausbilden liess, den Ambulanzdienst der Region Murten. Während mehr als zwanzig Jahren stand er regelmässig auch als medizinischer Flugassistent bei der Rega im Einsatz.ko

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