Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Astrid Epiney zur Rolle der Uni Freiburg in Krisenzeiten

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Der Konflikt im Nahen Osten beschäftigt auch die Universität Freiburg. Die Universitätsleitung hat vergangene Woche eine Veranstaltung untersagt, weil in der Einladung zu Gewalt aufgerufen wurde. Die Uni müsse die Rechtsordnung wahren und in solchen Krisen aufklären und einordnen, sagt die Rektorin Astrid Epiney. 

Die Eskalation im Nahen Osten beschäftigt auch die Universitäten in der Schweiz. In Bern wurde ein Dozent entlassen, weil er sich auf den sozialen Medien positiv zum Hamas-Angriff auf Israel geäussert hatte. Auch an der Universität Freiburg ist der internationale Konflikt angekommen. Die Leitung der Universität Freiburg hat am 12. Oktober eine pro-Pälestinänsische-Veranstaltung untersagt, weil sie darin einen Aufruf zur Gewalt sah. Im Gespräch mit den Freiburger Nachrichten nimmt die Rektorin der Universität, Astrid Epiney, Stellung zur Rolle der Hochschule in internationalen Krisenzeiten.

Frau Epiney, warum haben sie die Veranstaltung vom 12. Oktober untersagt?

Auf dem Flugblatt, auf welchem die Veranstaltung angekündigt wurde, wurde Gewalt verherrlicht und zu Gewalt aufgerufen. Das gilt als Straftat und damit wurde natürlich auch gegen die Universitätsordnung verstossen. Ich vertrete dezidiert eine liberale Haltung in dem Sinn, dass die Universität der Platz der offenen Diskussion und der Auseinandersetzung im gegenseitigen Respekt ist, dies jedoch notwendigerweise im Rahmen der Rechtsordnung.

Die Universität ist der Platz der offenen Diskussion und der Auseinandersetzung im gegenseitigen Respekt.

Astrid Epiney
Rektorin der Universität Freiburg

Kam die Einladung zu dieser Veranstaltung von einer Studentenvereinigung?

Reserviert wurde der Saal von einer anerkannten Studierendenorganisation, auf dem Flugblatt wurde dann aber eine andere Organisation, ausserhalb der Universität genannt. Mir ist nicht genau bekannt, woher diese externe Organisation herkommt. 

Muss die Studenten-Organisation, welche den Saal reserviert hatte, jetzt mit Konsequenzen rechnen?

Die Universitätsleitung ist mit der betreffenden Studierendenorganisation im Gespräch und analysiert sich möglicherweise aufdrängende Massnahmen.

Gab es seither weitere Anfragen für Veranstaltungen oder Kundgebungen zum Konflikt im Nahen Osten?

Soweit ich weiss nicht – aber ich weiss natürlich nicht von allen Veranstaltungen, die in Planung sind oder durchgeführt werden, solange keine offizielle Anfrage bei der Universitätsleitung erfolgt ist, und Veranstaltungen sind im Übrigen als solche nicht genehmigungspflichtig. Und selbstverständlich ist die Universität auch der Ort für Veranstaltungen, die den Konflikt im Nahen Osten thematisieren, solange dabei die Rechtsordnung gewahrt wird.

Das Gebäude der Universität Miséricorde.
Archivbild Aldo Ellena

Sind Sie proaktiv auf die Mitarbeitenden zugegangen, um Fälle wie an der Universität Bern zu verhindern, wo ein Dozent entlassen wurde, weil er sich in den sozialen Medien zu den Anschlägen geäussert hat?

Nein, dazu gab es keinen Anlass. Ich habe keine Kenntnis von Äusserungen von Mitarbeitenden der Universität Freiburg, welche mit jenen des Berner Dozenten vergleichbar sind. Infolgedessen hat sich diese Frage bei uns nicht gestellt.

Wo sehen Sie die Rolle ihrer Universität bei einem solchen internationalen Konflikt, wie wir ihn gerade erleben?

Die Rolle der Universität ist es, solche Konflikte in den dafür geeigneten Formaten zu thematisieren und einzuordnen. In den Völkerrechts-Vorlesungen wird dieser Konflikt zum Beispiel momentan thematisiert. Dort wird etwa über die Rechtsstellung des Gazastreifens gesprochen oder mögliche Völkerrechtsverletzungen auf beiden Seiten in dieser Eskalation. In den Geschichtsvorlesungen kann man sich fragen, woher dieser Konflikt überhaupt kommt und weshalb die Situation so explosiv ist. Daneben kann es natürlich auch spezifische Veranstaltungen geben. Wichtig ist, dass man hier eben einordnet, um das Verständnis und die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema zu fördern.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema