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Auf Einkaufstour in der Modemetropole Paris

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Warteschlange am Taxistand vor dem Gare de Lyon in Paris ist lang an diesem windigen Sonntagmittag im März. Viele Pariser sind von den Skiferien zurück und laden hastig ihre Ski in die Taxis. Andere Wartende verstecken ihren Blick hinter Sonnenbrillen–top gestylt mit Hut und hohen Absätzen–schreiten elegant zur Autotüre, steigen genauso elegant ein und verschwinden im Pariser Verkehrschaos. Auch der Bösinger Coiffeur und Unternehmer Marc Riedo und seine Frau Sandra Riedo warten auf ein Taxi, das sie zu ihrem Hotel in der Nähe der Modemessen «Tranoï» und «Premiere Classe» bringt. Sie sind nicht eben zum Vergnügen in Paris, sondern geschäftlich unterwegs und haben in den nächsten 30 Stunden einen straffen Zeitplan vor sich. In eineinhalb Tagen gilt es Foulards, Taschen, Schmuck und Schuhe für die Winterkollektion 2016/17 der Boutiquen Prune in Freiburg und Aerni in Bern auszusuchen.

 Bewährtes und Neues

Es ist Fashion Week in Paris; der Höhepunkt und das Finale der internationalen Modewochen. Traditionshäuser wie Chanel, Saint Laurent, Louis Vuitton und Dior präsentieren in aufwendigen Inszenierungen ihre Kollektionen. Dort, wo sich zweimal pro Jahr Trends manifestieren und Newcomer zu Trendsettern werden, sind auch Marc und Sandra Riedo auf der Suche nach den schönsten Stücken der Marken, die in den Boutiquen der Riedogroup geführt werden. «Wir halten auch immer die Augen offen für Neues», sagt Marc Riedo. Der 45-Jährige wird auf seinen Trips an die Fashion Week meist von einer der Geschäftsführerinnen der Boutiquen begleitet. Diesmal ist seine Frau Sandra mit dabei. Sie kann ihm ebenfalls mit fachlichem Rat zur Seite stehen, da sie die Vorlieben der Prune- und Aerni-Kundinnen kennt; nicht zuletzt wegen der vielen Modeschauen und Events, die sie jeweils mitorganisiert. Darunter die «Riedo-macht-schön-Show» vom September 2015 an der Seisler Mäss in Tafers (die FN berichteten). Die Düdingerin Claire Neuhaus ist die glückliche Gewinnerin des Wettbewerbs der Show und darf die beiden nach Paris begleiten. Eine tolle Erfahrung für die gebürtige Engländerin, die sich für Mode und Labels interessiert und auch selber lieber in Boutiquen als bei grossen Modehäusern einkauft.

Termin bei Faliero Sarti

Erste Station ist die Modemesse «Tranoï» im imposanten Gebäude der früheren Pariser Börse. Ein pinkfarbener Teppich führt in die Welt der Kleider, Schuhe, Schals, Schmuckstücke, Taschen und Hüte gestandener Designer aus der ganzen Welt. Sandra und Marc Riedo haben einen Termin am Stand der italienischen Marke Faliero Sarti. Aus der riesigen Auswahl der edlen Tücher in allen Farben, Grössen und Materialien wählen sie 30 aus, von denen sie je zwei Stück bestellen. Sie halten nach neuen Farben und Designs Ausschau. «Wir picken jene raus, die zu unserer Kollektion passen und die interessant sind. Unifarbene Schals, die es in jedem grossen Modehaus zu kaufen gibt, brauchen wir keine», so Marc Riedo. Sie hängen sich die Schals um und diskutieren. «Cognac-Töne sind extrem schwierig fürs Gesicht», kommentiert er ein Modell und der Schal landet wieder auf dem Gestell. Auch der Preis muss stimmen. Das Foulard sollte im Laden zwischen 180 und 380 Franken kosten, damit es zum Boutiquen-Konzept passt. «Wir halten jeweils auch Ausschau nach einem Fashion-Piece», erklärt er. Das ist ein etwas ausgefalleneres Kleidungsstück, das oft im Schaufenster ausgestellt wird und so die Aufmerksamkeit der Kundinnen auf sich ziehen soll.

Nach eineinhalb Stunden sind die Foulards bestellt. Marc Riedo hat immer eine Kundin und deren Reaktion vor Augen, wenn er die Stücke für die nächste Kollektion auswählt. «Einkaufen ist mit Emotionen verbunden.» Im Sommer werden die Tücher geliefert und kommen sogleich in die Boutiquen. «Viele Kundinnen warten sehnlichst auf die Neuheiten.»

Verschiedene Vorlieben

«Apéro», ruft ein Mann im Anzug, der mit einem Glöcklein durch die Gänge läuft und darauf hinweist, dass jetzt Zeit ist für Prosecco und Häppchen, die im ersten Stock des historischen Gebäudes serviert werden. Sandra und Marc Riedo stossen mit Claire Neuhaus auf deren Wettbewerbsgewinn an und besprechen kurz die getätigten Einkäufe. Die Kollektionen müssen einen guten Mix aufweisen und auf die Bedürfnisse der Kundinnen ausgerichtet sein. «Die Kundin aus Freiburg tickt anders als die Bernerin», erklärt Marc Riedo. Bei Aerni in Bern sei der Stil gemässigter, «sportlich-elegant»; in der Boutique Prune in Freiburg etwas extravaganter, «mehr Fashion, extrovertierter».4000 Kleider und Accessoires aus 28 Kollektionen zählt die Wintermode 2016/17 für beide Boutiquen. Die Kundinnen sind grösstenteils zwischen 35 und 60 Jahren alt.

 Nach Kaffee und Croissant steht am nächsten Morgen um 8.30 Uhr ein Termin im Showroom der italienischen Schmuckdesignerin Maria Calderara auf dem Programm. Im Dachgeschoss eines Gebäudes an der Place des Victoires wird die Kundschaft aus dem Sensebezirk von der Designerin herzlich empfangen. Ihre Assistentin serviert Tee mit Brownies. Am Model können Marc und Sandra Riedo die Schmuckstücke sogleich begutachten. «Gold ist die Farbe der Saison», sagt Maria Calderara und zeigt auf, auf wie viele Arten man ihre Kette anziehen kann. «Sie kann auch als Gurt eingesetzt werden.» Sandra Riedo mag den Schmuck Calderaras selber gerne und trägt eine Kette aus einer ihrer früheren Kollektionen. Es sei nicht einfach, die Auswahl für die neue Kollektion zu treffen, sagt Sandra Riedo. «Die gewöhnlichen Ketten lassen wir aussen vor, allzu gross und ausgefallen dürfen sie dann aber auch nicht sein.»

Federleichte Taschen

Gegen elf Uhr geht es zu Fuss weiter zum nächsten Termin zur Fashion-Week-Zeltstadt im Jardin des Tuileries. In den geheizten Zelten, die ebenfalls nur Einkäufern auf Reservation vorbehalten sind, präsentieren sich weitere Labels. Bei Jack Gomme, einem Taschen-Atelier made in Frankreich, kaufen sie 150 Taschen ein. Jack Gomme ist bekannt für seine ultraleichten Taschen, die zum Beispiel für Reisen sehr praktisch sind. «Wir arbeiten schon seit 15 Jahren mit Jack Gomme zusammen», sagt Marc Riedo. Die Taschen, die im Laden zwischen 70 und 200 Franken kosten, seien bei Prune unter anderem bei Studentinnen beliebt. «Es ist eine Investition, die sich lohnt.»

Kurzer Blick auf die Uhr: Es ist fast zwei Uhr, um halb sechs fährt der TGV und eine der schwierigsten Entscheidungen steht noch an: Die Auswahl der Schuhe bei der spanischen Designerin Chie Mihara für die Boutique Prune. Diese dürfen ruhig etwas ausgefallen sein. «Die Kundin, die sich für einen solchen Schuh entscheidet, will auch einen speziellen Schuh», sagt Marc Riedo. Er macht Fotos von der Auswahl der Modelle und schickt sie per Handy der Boutiquenleiterin, damit sie Tipps geben und bei der Entscheidungsfindung mithelfen kann.

Dann ist es geschafft: Die Accessoires für die Winterkollektion sind bestellt und die zwei Tage in Paris fast vorüber. Sobald die Stücke geliefert werden und in die Boutiquen kommen, wird es für das ganze Team spannend, zu sehen, wie die Auswahl bei den Kundinnen ankommt.

An der Modemesse «Premiere Classe» können die Einkäufer auch Jungdesigner entdecken. Welches Foulard von Faliero Sarti schafft es in die Boutiquen? Marc und Sandra Riedo wissen, was den Kundinnen gefällt. Die Italienerin Maria Calderara designt nicht nur Schmuck, sondern auch Kleider wie diese aus ihrer neusten Kollektion. Die Modemesse «Tranoï» in der früheren Pariser Börse vereint Designer aus der ganzen Welt. 

Zahlen und Fakten

Von Tafers bis Interlaken

Der Bösinger Marc Riedo führt das Unternehmen Riedogroup mit sechs Coiffure-Salons in Tafers, Schmitten, Bösingen, Laupen, Bern und Interlaken (Hotel Victoria-Jungfrau) sowie den Modeboutiquen Prune unten an der Lausannegasse in Freiburg (Rue du Tilleul 1-3) und Aerni an der Aarbergergasse in Bern. Er beschäftigt 72 Mitarbeitende und arbeitet noch heute täglich als Coiffeur im Salon in Bösingen oder bei Aerni in Bern.ak

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