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Auf Hochschulniveau und europakompatibel

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Auf Hochschulniveau und europakompatibel

Freiburg ist Mitglied der Fachhochschule Westschweiz für Gesundheit und Soziale Arbeit HES-S2

Aus der ehemaligen ersten öffentlichen Pflegeschule der Schweiz in Freiburg wurde die Hochschule für Gesundheit. Studentinnen und Studenten aus der ganzen Schweiz und aus dem Ausland absolvieren hier ihr französisches, deutschsprachiges oder neu auch zweisprachiges Studium zur Pflegefachfrau/Pflegefachmann FH.

Von ELISABETH SCHWAB-SALZMANN

Vom Bild der barmherzigen Schwester, die hingebungsvoll und mit Demut Tag und Nacht Patienten für Gotteslohn pflegte, musste man sich schon lange lösen. Die Ausbildung im Pflegebereich wurde immer umfassender und professioneller. Seit zwei Jahren kann man nun in Freiburg den Beruf Pflegefachfrau/Pflegefachmann auch in deutscher Sprache an der Hochschule für Gesundheit erlernen. Diesen Beruf wählt man heute nicht mehr nur, wenn man einen ausgeprägten Helferwillen hat, sondern, weil man eine solide, zukunftsgerichtete Ausbildung mit Aufstiegschancen anstrebt und auch ausserhalb der Schweiz tätig sein möchte.

Die meisten EU-Länder haben die Umwandlung der traditionellen Krankenpflegeschulen in akademische Bildungsinstitutionen oder Hochschulen schon vollzogen.

Fachliche und persönliche Hilfe

Isabelle, Corinne S. und Corinne Z., Besa, Valérie, Nicole, Evelyne und Ivana sind im zweiten Ausbildungsjahr zur Pflegefachfrau an der Hochschule für Gesundheit in Freiburg. Die jungen Frauen sind begeistert von ihrer Ausbildung, obwohl das Programm anspruchsvoll und zum Teil stressbeladen ist. Wer einen «Durchhänger» hat, unter Stress leidet oder einfach Aufmunterung nötig hat, wendet sich an seinen Mentor und erhält fachliche und persönliche Hilfe.

An einem Montagmorgen im Januar wird mit der Lehrperson, Bernadette Anderes, das Thema der Pflege bei Krebstherapien, Wirkungen und Nebenwirkungen, besprochen. «Werde ich diesmal auch erbrechen?» steht über der Aufgabe, die zu viert gelöst werden muss. Die Schülerinnen müssen sich anhand von Büchern, Internet-Material oder in Gesprächen mit den Wirkungen und Nebenwirkungen von Chemotherapien auseinander setzen.

Problemorientiertes Lernen (Pol)

Im Praktikum auf einer Onkologiestation begegnen sie dann später Patienten, die diese oder andere Fragen im Zusammenhang mit ihrer Krankheit stellen. «Warum fallen mir die Haare aus; wie soll ich essen, damit ich die starken Medikamente vertrage?» – auf diese Fragen müssen die richtigen Antworten gefunden werden.

An diesem Morgen sind in der Klasse auch Jnes Müller, Pflegefachfrau und Arbeitspsychologin, und Stefan Kunz, Psychiatriepfleger und Master-Absolvent in Public Health Management, anwesend. Die beiden Fachleute erarbeiten mit den Schülerinnen Strategien zur Bewältigung des anspruchsvollen Krankenhausalltags. Problemorientiertes Lernen heisst die Methode, die für dieses Thema angewendet wurde. In so genannten emblematischen Situationen wird theoretisches und praktisches Wissen vermittelt.
In der vierjährigen Ausbildung zur Pflegefachfrau FH wird grosser Wert auf die Selbständigkeit gelegt. Seit einem Jahr wird auch die Möglichkeit zu einem zweisprachigen Studium angeboten.

ECTS-Punkte wie an der Uni

Das Fachhochschul-Studium weist eine Struktur nach universitärem Modell auf: Die Lerneinheiten werden mit einem europäischen Punktesystem bewertet (240 ECTS-Anrechnungspunkte sind notwendig für das Diplom), zwei Semester von 17 Wochen pro Jahr, fünf Wochen individuelle und kollektive Aktivitäten, zwei Zyklen von je zwei Jahren, ein Drittel der Ausbildung ist den Praktika gewidmet.

Diese können in allen Pflegebereichen wie der Kinderkrankenpflege, in Alters- und Pflegeheimen, auf Akutstationen oder in der Psychiatrie geleistet werden. Nicht selten absolvieren Kandidatinnen ihr Praktikum auch im Ausland, in Kanada, Afrika, der Ile St-Maurice usw. Zur Ausbildung gehört eine Abschlussarbeit.

Ausbildung laufend anpassen

Wie beurteilt Ruth Lötscher, stellvertretende lokale Studiengangleiterin der Fachhochschule Freiburg, die neue Ausbildung? «Die Ausbildung des Pflegepersonals muss laufend den Kenntnissen aus der Pflegeforschung und den aktuellen medizinischen Anforderungen angepasst werden. In einer Fachhochschule lernen die Kandidaten, mit Wissen aus der Forschung umzugehen, erlernen Kompetenzen in der Reflexion, in Analysemethoden, müssen selbständig arbeiten. Wir haben hier auch
ein neues Pflegeverständnis erarbeitet.»

Die ausgebildeten Pflegefachleute FH leiten in ihrer praktischen Arbeit im Beruf die Fachangestellten Gesundheit (Fage) an, die in drei Jahren eine Grundausbildung in der Pflege absolviert haben.

Gute Grundausbildung

Die Studentinnen der Promotion 2002, alles Absolventinnen der KDMS Freiburg, erklären: «Ich wollte eine tipptoppe Grundausbildung, da passte mir die FH genau» (Corinne S.). Nicole und Isabelle sagen: «Es musste für uns ein Beruf mit Menschen sein; Pflege ja, aber mit solider Schulausbildung kombiniert.» Für Evelyne ist klar: «Die Theorie ist anspruchsvoll, streng, das passt mir, da bin ich gefordert.» Besa zielt jetzt schon auf anschliessende Weiterbildung: «Man weiss ja nie, was einen erwartet, da will ich gut ausgebildet sein.» Isabelle spekuliert auf einen Job in der Entwicklungshilfe: «Mir passt es vor allem, dass die Ausbildung europakompatibel ist, da kann ich hin, wo es mich hinzieht, meine Ausbildung ist anerkannt.»
Organisation des FH-Lehrganges:

Freiburg hat sich für den Ausbildungsweg auf universitärem Niveau in der Pflege und Gesundheitsförderung entschieden. Die FH Freiburg ist Teil der Fachhochschule Westschweiz für Gesundheit und Soziale Arbeit (HES-S2). Kandidaten mit einem Mittelschulabschluss (gymnasiale Maturität oder dreijährige Diplommittelschule) oder Berufsmaturität Gesundheit und Soziale Arbeit (BMS2) nach einem FAGE-Abschluss sowie einem Praktikum von zwölf Wochen im Bereich Gesundheit und Soziale Arbeit steht der Weg zum Fachhochschulstudium in Freiburg und an anderen Fachhochschulen offen.

An der Uni Basel kann anschliessend an das FH-Diplom ein Master in Pflege gemacht werden. Für die Westschweiz ist ein Unistudium in Lausanne im Gespräch. Die Grundausbildung auf Sekundarstufe II (Fachangestellte Gesundheit FAGE) kann in Freiburg vorläufig nur auf Französisch gemacht werden. Die Deutschschweizer Kantone bilden das Pflegepersonal an höheren Fachschulen aus, oder auch zur FAGE.

Im Moment studieren in Freiburg elf Deutschsprachige im ersten Jahr und acht im zweiten Jahr an der FH. 90 französischsprachige Studentinnen sind eingeschrieben. Total elf Männer sind an der FH Freiburg. Ungefähr zehn Studierende streben ein zweisprachiges Studium an. Die Studentinnen erhalten pro Monat 400 Franken Entschädigung (aufgerechnet für die Praktikumszeit) und bezahlen Gebühren für Einschreibung und ein jährliches Schulgeld von 1000 Franken. Die Ausbildung steht allen, auch Nicht-Freiburgern, offen. Einschreibeschluss für 2004 ist der 30. August 2004. ess

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