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Aufruhr am Konservatorium

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Am 20. Juni erschien in der Liberté ein Artikel über das von verschiedenen Eltern, Lehrern und Schülern empfundene Malaise gegenüber der Konservatoriumsdirektion; am 21. Juni dann in den FN eine Art Gegendarstellung mit dem Untertitel «Direktor Maurice Senn als Zielscheibe von Attacken».

Dass es im Lehrkörper des Konservatoriums schon zu Zeiten seines Vorgängers Günstlinge und in Ungnade Gefallene gegeben hat, ist kein Staatsgeheimnis. Direktor Maurice Senn hat nun wohl dieses Beurteilungssystem mehr oder weniger unkritisch übernommen. Ein System, das wohlverstanden nicht immer auf Kriterien der fachlichen und künstlerischen Kompetenz basiert. Diese Übernahme erklärt vielleicht ein wenig, warum – wie der Direktor selber sagt – die Unzufriedenheit die gleiche ist wie früher. Einzig der Adressat hat gewechselt.
Das Ganze mit dem Individualismus der Musiker erklären zu wollen ist eine Vereinfachung, wenn nicht sogar eine Diffamierung: Es gibt unter den Musikern nicht mehr und nicht weniger Individualismus als unter der übrigen Bevölkerung auch. Das Unbehagen, welches im Artikel der Liberté mit echt französischem Sprachwitz zwar, aber mit um so grösserer Wucht zum Ausdruck gebracht wurde, als jenes einer kleinen Minderheit, die Probleme hat, abkanzeln zu wollen, ist aber sicher unwahr, um nicht zu sagen unfair. Denn es gibt solche, die ein Interesse haben, mit der Direktion gewandt auf gutem Fuss zu bleiben, und solche, die Grund haben, eine sachlichere Beurteilung der Kompetenzen der einzelnen Lehrer zu fordern und ihren künstlerischen und technischen Fähigkeiten gemäss beurteilt und eingesetzt zu werden.
Über die Führungsqualitäten von Herrn Senn kann man sicher geteilter Meinung sein. Ebenso darüber, ob seine Umgangsart freundlich ist oder nicht. Möglicherweise, ja sicher hat Herr Senn auch Konzepte und Visionen für die Zukunft des Konservatoriums. Nur bespricht er sie eben nicht mit der Lehrerschaft, sondern nur mit denen, die ihm treu ergeben sind. Eine grosse Herausforderung steht aber gerade jetzt dem Konservatorium bevor: Der Anschluss an eine Musikhochschule der angrenzenden Kantone. Und damit sind so dringliche Strukturprobleme wie Allgemeine Musikschule, Berufsschule, höhere Konzertklassen mit jeweiligen Abteilungsleitern, Kulturaustausch zwischen deutschen und französischen Regionen und Chancengleichheit zwischen den einzelnen Sprachgemeinschaften die eigentlichen Themen. Dort liegt wahrscheinlich das Epizentrum des Aufruhrs und nicht unbedingt bei der Person des Direktors. Nur: Bei Umstrukturierungsvorgängen sollten doch eigentlich Transparenz und Dialog mit allen oberstes Gebot sein.

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