Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Ausserschulische Betreuung in Giffers: Mehr Plätze und ein neuer Standort

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die ausserschulische Betreuung in Giffers ist sozusagen Opfer ihres Erfolgs geworden. Wegen grosser Nachfrage reichte der bisherige Platz nicht. Seit Kurzem werden die Kinder im alten Pfarrhaus betreut, wo 25 Plätze zur Verfügung stehen.

Die ausserschulische Betreuung für die Gemeinden Giffers und Tentlingen hat einen ungewöhnlichen Werdegang hinter sich. Sie startete mit Überlegungen der Leiterin der Singschule Sense, Nicole Schafer, wie das Probelokal besser ausgelastet werden könnte. Der Verein hatte den Raum unterhalb des Restaurants Rotes Kreuz in Giffers ab 2020 gemietet.

Im alten Pfarrhaus fühlen sich die Kinder wohl.
Bild: Marc Reidy

Mit Kreativateliers

So entstand die Idee, dieses Lokal für die ausserschulische Betreuung zu nutzen. Nicole Schafer arbeitete ein Konzept aus und holte die Bewilligung des kantonalen Jugendamts ein und startete die Dienstleistung für Eltern unter dem Namen «ds’Atelier» – Atelier deshalb, weil es nicht nur um reine Betreuung ging. Vielmehr gehörte auch ein Kreativangebot dazu: Die betreuten Kinder konnten Musik machen, singen, malen, basteln. Es gab eine Klangwerkstatt und die Möglichkeit, Theater zu spielen oder sich mit Umwelt und Natur zu befassen – eine ungewöhnliche und bis dahin einmalige Kombination.

Der Start erfolgte zu Beginn des Schuljahres 2021. «Ich hätte damals nicht gedacht, dass sich das Ganze so gut entwickeln würde», sagt Nicole Schafer im Rückblick. «Wir haben mit einer kleinen Anzahl Kinder angefangen, doch rasch wurden es mehr.» Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen vor, während und nach der Schule sowie über die Mittagszeit im Einzugsgebiet der Gemeinden Giffers und Tentlingen wurde rasch grösser.

Nicole Zurkinden (links), Maik Zosso und Nicole Schafer haben in Giffers eine neue Form der ausserschulischen Betreuung geschaffen.
Bild: Marc Reidy

Immer umständlicher

Was anfangs eine gute Kombination war, wurde deshalb bald einmal umständlich. «Es war jeweils ein Kraftakt, Proben der Singschule und die ausserschulische Betreuung zu koordinieren», führt Nicole Schafer aus. Denn auch die verschiedenen Formationen der Singschule wurden grösser. Jedes Mal, wenn die ausserschulische Betreuung zu Ende war, musste die Einrichtung – wie etwa die Spielsachen – verräumt werden, bevor die Gesangsproben anfangen konnten.

«Wir haben uns deshalb schon bald einmal nach einem alternativen Standort umgesehen», sagt sie. Der Verein wurde im alten Pfarrhaus fündig. «Sehr ideal für uns, eine Sechszimmerwohnung, mitten im Dorf. Der grosse Garten ist ein Plus.» Ideal auch deshalb, weil sich das Gebäude nahe der Schule befindet und es genug Platz bot, die Mahlzeiten vor Ort einzunehmen. Vorher haben die in der Mittagszeit betreuten Kinder jeweils die Mahlzeiten im Pflegeheim Ärgera oder im Restaurant Rotes Kreuz eingenommen. Neu wird das Essen von der Organisation «Cook Kids» geliefert:

Das bringt mehr Ruhe in die Mittagsgruppe und unterstreicht den familiären Charakter der Betreuung.

Neu können die Kinder das Mittagessen direkt vor Ort einnehmen.
Bild: Marc Reidy

20’000 Franken Restkosten

Die Pfarrei Giffers-Tentlingen sei grosszügig gewesen und habe die meisten Sanierungsarbeiten auf eigene Kosten übernommen, sagt Nicole Schafer. Doch musste der Verein selbst rund 20’000 Franken aufbringen, um die Restkosten zu tragen. «Wir mussten uns vor allem neu einrichten und etliches an Zusatzmobiliar anschaffen, Stühle, Tische, Geschirr. Und es gab Vorlagen vom Jugendamt, welche wir umsetzen mussten.» Einiges sei dem Verein geschenkt worden oder gebraucht günstig gekauft worden. «Aber da kommt viel zusammen.»

Die neuen Lokalitäten im Pfarrhaus mussten saniert werden.
Bild: Marc Reidy

Mittels Crowdfunding hat der Verein deshalb private Unterstützerinnen und Unterstützer gesucht. Auf diese Weise sind gut 8000 Franken zusammengekommen. «Das ist ein schöner Batzen, und wir sind dankbar dafür.» Sie hoffe nun, dass der Betrag noch etwas ansteigt. Anfragen bei den Gemeinden und bei einigen Sponsoren seien noch offen. «Es kommt tröpfchenweise zusammen. Ich bin zuversichtlich, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg», sagt Nicole Schafer. Derzeit fehle es zum Beispiel an Spielzeug für draussen und vielen anderen Kleinigkeiten.

Mit dem Umzug hat der Verein die Tarife angepasst, da die Miete am neuen Standort höher ist. Das Konzept sieht vor, dass die Miete durch die Abgaben der Eltern gedeckt ist. Alle Neuanschaffungen und Folgekosten wie etwa die Gebäudereinigung versucht der Verein via Sponsoren und Gemeindebeiträgen zu bezahlen.

Neuerdings bietet die ASB 25 Plätze an.
Bild: Marc Reidy

Von 20 auf 25 Plätze

Nach Malerarbeiten und Anpassungen bei Strom und Beleuchtung, einem neuen Treppengeländer und noch ein paar anderen Extras, die das Jugendamt gefordert hatte, ist das Gebäude Ende 2023 bereitgestanden. Kurz vor den Weihnachtsferien begann der Umzug. Vorher bot der Verein 20 Betreuungsplätze an, jetzt sind es 25. «Und es gibt bereits neue Anfragen», führt Nicole Schafer aus.

Über die Gründe für diesen Anstieg kann sie nur spekulieren. Eine Möglichkeit ist wohl, dass in Giffers und Tentlingen viele französischsprachige Neuzuzügerfamilien wohnen, bei denen wohl keine Grosseltern in der Nähe wohnen, welche die Kinder betreuen können. Die Betreuung in Giffers sei zwar deutschsprachig, der Verein nehme aber auch französischsprachige Kinder auf.

Kastenthema

Betreuung in verschiedenen Modulen

Im Sense-Oberland hat Giffers neben Plaffeien das einzige Angebot für ausserschulische Betreuung. Wie die Leiterin Nicole Schafer ausführt, sind die Betreuungsmodule über den Mittag und abends nach der Schule sehr gut besucht, derzeit sind teilweise nur noch 2 von 25 Plätzen frei, dies vor allem am Montag und Freitag. Am wenigsten gefragt sind die Mittwochsmodule, da dann viele Eltern für die Kinderbetreuung eine eigene Lösung haben. Die ASB «ds’Atelier» bietet auch eine Ferienbetreuung an, was immer mehr Anklang findet. (im)

Nicole Schafer ist zudem überzeugt, dass die angebotenen Kreativateliers, an denen die Kinder kostenlos teilnehmen können, ein Plus sind. Auf jeden Fall kommen sie bei vielen Kindern gut an.

Das Team ist seit dem Start gewachsen. Es zählt heute 15 Personen in der Betreuung, inklusive Praktikant und Lehrstelle, einem Inklusionsplatz der Invalidenversicherung, der Buchhaltung und der Co-Leitung. Die Leitung hat Nicole Schafer zusammen mit Maik Zosso inne. Nicole Schafer sagt:

Ich hätte vor zwei Jahren nicht gedacht, dass ich mal ein Team von 15 Personen leiten werde.

Am neuen Standort hat sich die ASB in Giffers gut eingelebt.
Bild: Marc Reidy

Die ersten Tage am neuen Standort seien gut verlaufen. «Wir sind noch dran, uns einzugewöhnen und eine Routine zu finden, aber es geht uns sehr gut.»

Da beide Standbeine – die ausserschulische Betreuung und die Singschule – immer mehr wachsen, sei der Verein am überlegen, sie zu trennen und für die ausserschulische Betreuung eine neue Trägerschaft zu gründen, sagt Nicole Schafer.

Ausserschulische Betreuung

Nachfrage nach ausserschulischer Betreuung stark angestiegen

Das kantonale Jugendamt bestätigt auf Anfrage der FN, dass die Anzahl bewilligter Plätze für die ausserschulische Betreuung zwischen 2021 und 2023 im gesamten Kanton stark zugenommen hat.

2021 gab es im Sensebezirk für die ausserschulische Betreuung am Morgen jeweils 172 Plätze. 2022 waren es 256 und 2023 289. Am Mittag waren es 2021 263, im Jahr darauf 362 und 2023 387. Die Anzahl Plätze nach der Schule betrug 2021 170, 2022 264 und 2023 297.

Auch im Seebezirk verzeichnete das Jugendamt in diesem Zeitraum eine Zunahme: 217 bewilligte Plätze gab es 2021 für die morgendliche Betreuung. 2022 waren es bereits 229 und 2023 schliesslich 258. Am Mittag betrug die Anzahl Plätze 2021 331, 2022 390 und 2023 439. Für die Betreuung nach der Schule gab es 2021 279, 2022 338 und 2023 352 Plätze.

Eine Zunahme lässt sich auch im Saanebezirk beobachten: 1225 Plätze existierten 2021 für die Betreuung am Morgen. Diese Zahl stieg 2022 auf 1238 und 2023 auf 1243. Für die Mittagsbetreuung gab es 2021 1840 Plätze, 2022 1916 und 2023 1991. Nach der Schule lag die Anzahl Plätze 2021 bei 1542, 2022 bei 1565 und 2023 bei 1574.

In diesem Jahr hat das Jugendamt nach Rücksprache mit dem Freiburger Gemeindeverband ein Unternehmen beauftragt, eine kantonale Studie über den Bedarf an familienergänzenden Tagesbetreuungsplätzen durchzuführen. Diese Studie soll den aktuellen Bedarf an Plätzen für die ausserschulische Betreuung für den Kanton Freiburg auf Bezirks- und Gemeindeebene aufzeigen. mbe

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema