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Die Auswirkungen der Pandemie auf Suizidversuche bleiben unklar

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Suizide von Schülerinnen und Schülern werfen Fragen auf. Der Staatsrat hat sich diesen angenommen, kann aber keine Häufung aufgrund der Pandemie feststellen. Dennoch hat er einen Unterstützungsplan für die Jugend Freiburg in Auftrag gegeben.

Es waren Fälle, welche die Angehörigen und darüber hinaus das ganze schulische Umfeld erschüttert haben. Schülerinnen und Schüler von Freiburger Mittelschulen begingen Suizide und weitere unternahmen Suizidversuche. Zudem gebe es in der Schülerschaft mehrere suizidgefährdete Jugendliche.

Grossrätin Christine Jakob (FDP, Murten) vermutet in einer Anfrage an den Staatsrat, dass Psychologinnen und Psychologen überlastet seien und auch die Mediation und Suizidprävention an den Schulen zu wenig präsent sei. Sie erwähnt in diesem Zusammenhang die besondere Lage durch die Pandemie, in der der Schutz der Jugendlichen vergessen gehe.

Folgen der Pandemie werden ausgewertet

In seiner Antwort zeigt sich auch der Staatsrat bewusst, dass die gegenwärtige Gesundheitskrise grosse Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Bevölkerung im Allgemeinen und junger Menschen im Besonderen habe. 

Der Kanton analysiere die Gesundheit der Freiburger Schülerinnen und Schüler regelmässig und verfolge eine ganze Reihe aktueller Studien. Deren Ergebnisse sowie aktuelle Daten von Freiburger Institutionen zur Gesundheitsförderung und Prävention würden gesammelt und in Form von Massnahmen in das nächste Freiburger Programm zur Förderung der psychischen Gesundheit 2022 bis 2025 einbezogen.

Unvollständige Statistik

Bezüglich der Suizidversuche erweise sich eine vollständige Erfassung als kompliziert, so der Staatsrat. Ein bestätigter Versuch führe nicht zwingend zur notfallmässigen Einlieferung oder zu einem Polizeieinsatz, wo diese Situationen erfasst werden. Eltern könnten solche Situationen auch mit den Hausärzten oder Psychotherapeuten lösen, schreibt der Staatsrat. Ebenso könnten Eltern bei schulischer Abwesenheit von mehr als vier Tagen, wo ein Arztzeugnis verlangt wird, den wahren Grund der Abwesenheit verschweigen.

Was die Polizei betrifft, die bei Suizidabsichten nur das Ende der Kette darstelle, wurde seit dem Ausbruch der Pandemie keine Zunahme der Fälle bemerkt. So registrierte diese 2018 bei Jugendlichen von 10 bis 19 Jahren 17 Suizidversuche, davon drei mit Todesfolge; 2019 waren es zehn Suizidversuche; 2020 gab es 14 Fälle, davon einen Todesfall; 2021 waren es bisher sechs Fälle, davon zwei mit Todesfolge.

Mehr Betreute

Der Staatsrat hat hingegen festgestellt, dass zuletzt die Zahl der Jugendlichen, die vom Freiburger Netzwerk für Psychische Gesundheit betreut werden, merklich zugenommen hat. Vergleiche man die ersten Monate dieses Jahres mit jenen von 2020 und 2019, so hätten sich die monatlichen Eintritte fast verdoppelt. Wie der Staatsrat schreibt, könne zwischen dem Auftreten einer Notlage und einem Suizidversuch eine Verzögerungszeit bestehen.

Die psychischen Probleme der Jugendlichen lassen sich hingegen nicht aus den Misserfolgsquoten an den Mittelschulen ablesen, antwortet der Staatsrat auf eine Frage von Grossrätin Jakob. Weder bei den Schulabbrüchen noch beim Nichtbestehen nach dem ersten Semester habe es gegenüber den Vorjahren eine Steigerung gegeben.

Projektausschuss gegründet

Da die Signale der Auswirkungen der Pandemie bei Jugendlichen immer deutlicher werden, beschloss der Staatsrat, diesen Frühling den Projektausschuss «Unterstützungsplan für die Jugend – Freiburg» unter der Leitung des Vivisbacher Oberamtmanns zu bilden. Der Ausschuss soll eine Bestandsaufnahme vornehmen, die Koordination zwischen den Akteuren definieren und zusätzliche Sofortmassnahmen vorschlagen sowie ein System und einen Kommunikationsplan vorschlagen, schreibt der Staatsrat.

Prävention

Hier gibt es Hilfe

Wer selber unter seelischer Belastung leidet oder jemanden kennt, der Anzeichen für psychische Probleme zeigt, soll nicht zögern, Hilfe zu holen. Unterstützung bietet unter anderem «Die Dargebotene Hand» unter der Telefonnummer 143. Für Kinder und Jugendliche ist weiter die Nummer 147 rund um die Uhr verfügbar. Online-Beistand kann auf der Webseite www.seelsorge.net geholt werden. Für Hinterbliebene von Suizidopfern bietet der Verein Refugium (www.verein-refugium.ch) Hilfe. Weitere Links und lokale Anlaufstellen gibt es auf den Webseiten der Initiative zur Prävention von Suizid in der Schweiz Ipsilon (www.ipsilon.ch) oder des Vereins Suizid-Prävention Freiburg (www.fr-preventionsuicide.ch/de). uh

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